Der nächste Brandherd vor unserer Haustür? Vor über hundert Jahren entzündete sich auf dem westlichen Balkan der Erste Weltkrieg. Verantwortlich dafür waren die Großmächte, die ihr Ringen um Vormacht in der Region austrugen. Heute baut China dort Straßen, Russland spornt Nationalisten an, die Türkei und die Golfstaaten investieren in Moscheen und Hotels. Sie alle sehen darin einen Weg, Einfluss auf Europa zu nehmen. Wiederholt sich die Geschichte? Florian Bieber, einer der besten Kenner des Balkans, schildert die explosive Gemengelage in der Region. Sie ist Schauplatz des neuen globalen Konflikts zwischen dem Westen und der autokratischen Internationale. Zugleich verfolgen die Akteure vor Ort ihre ganz eigene Agenda. Das Hörbuch ist ein Weckruf an Europa, endlich aktiv zu werden. Denn in der Region könnte sich seine Zukunft entscheiden.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Erhellend, was Florian Bieber über die politischen Irrungen und Wirrungen auf dem Balkan nach dem Zerfall Jugoslawiens im Jahr 1991 schreibt, so Rezensent Tobias Zick. Lediglich das "Pulverfass" des Titels liest der Rezensent nicht so gern, ansonsten habe Bieber, seines Zeichens Leiter des Zentrums für Südosteuropastudien an der Uni Graz, gut dargestellt, wie totalitäre Mächte in der Region verstärkt Einfluss gewinnen konnten. Zunächst wollte Russland mit Miloševićs Serben nicht viel zu tun haben, lernt Zick von Bieber, ein westliches Waffenembargo erwies sich als Fehler, und später trieben die Nato-Bomben auf Serbien das Land in die Arme Moskaus. 2019 nun, fährt Zicks Rekonstruktion des Buchs fort, markiert ein serbisch-russischer Propagandafilm den Ausgangspunkt einer verstärkten Kollaboration der beiden Länder, während die EU in der Region weitgehend abgemeldet ist, weil sie sich über die Jahre allzu eigennützig verhalten hatte. Zick lobt den nüchternen, keineswegs alarmistischen Tonfall und empfiehlt das Buch der EU-Politik als Lektüre.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Das Buch ... ist ein ebenso brisantes wie relevantes Buch über den Zustand der Region.« Salzburger Nachrichten 20240127