Ricetto und seine Freunde, von Eltern, Gott und der Welt verlassen, streunen durch das Rom der Nachkriegszeit. In Momentaufnahmen schildert Pasolini den Alltag seiner jugendlichen Protagonisten, die sich mit krimineller Energie und rücksichtsloser Verschlagenheit durchs Leben kämpfen. Es ist eine schreckliche, eine lächerliche, eine tragische Geschichte, mit der Pasolini das bigotte Italien seiner Zeit bis ins Mark erschreckte. Und mit der er mutig die Liebe unter jungen Männern schildert, auf der Suche nach flüchtiger Leidenschaft, die das dreckige Dasein für einen Moment vergessen macht. "Ragazzi di Vita" ist das literarische Hauptwerk Pasolinis und bietet einen unverstellten Blick auf das postfaschistische Italien.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Irene Bazinger ist ganz hin und weg von Michael Rotschopfs Lesung von Pier Paolo Pasolinis Roman aus dem Jahr 1955. Die akustisch sparsam ausgestattete Hörfassung und die sachliche Stimme des Schauspielers bringen den filmischen Rhythmus, die Atmosphäre und die Spannung des schonungslosen Textes um das Präkariat der römischen Suburbs gut rüber, findet Bazinger. "Tristesse und Abgründigkeit" des Romans werden "einprägsam" vermittelt, meint die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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