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Abschied vom Paradies - Kirsten Boies Meisterwerk jetzt als Hörbuch Sommer 1961. Tagsüber in der Elbe baden, abends fernsehen. Das muss das Paradies sein! Doch als Karins Freundin ihr ein Buch über jüdische Kinder im Nationalsozialismus leiht, fragt sie sich, ob wirklich keiner der Erwachsenen davon etwas gewusst hat. Ihre Welt wird brüchig - und endet ein halbes Jahr später abrupt, als im Februar 1962 die Deiche brechen. Karins Welt wird nie wieder wie vorher - vielleicht besser? Eine eindrucksvolle Geschichte über das Erwachsenwerden Anfang der 1960er Jahre - vor dem Hintegrund der Hamburger Flutkatastrophe 1962.…mehr

  • Format: mp3
  • Größe: 146MB
  • Spieldauer: 205 Min.
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Produktbeschreibung
Abschied vom Paradies - Kirsten Boies Meisterwerk jetzt als Hörbuch Sommer 1961. Tagsüber in der Elbe baden, abends fernsehen. Das muss das Paradies sein! Doch als Karins Freundin ihr ein Buch über jüdische Kinder im Nationalsozialismus leiht, fragt sie sich, ob wirklich keiner der Erwachsenen davon etwas gewusst hat. Ihre Welt wird brüchig - und endet ein halbes Jahr später abrupt, als im Februar 1962 die Deiche brechen. Karins Welt wird nie wieder wie vorher - vielleicht besser? Eine eindrucksvolle Geschichte über das Erwachsenwerden Anfang der 1960er Jahre - vor dem Hintegrund der Hamburger Flutkatastrophe 1962.

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Autorenporträt
Kirsten Boie ist eine der renommiertesten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Deutschen Jugendliteraturpreis und das Bundesverdienstkreuz.
Rezensionen
Als Karin nicht mehr still sein wollte

In "Ringel, Rangel, Rosen" setzt Kirsten Boie Hamburg unter Wasser. Die Flut fördert alte Schuld zutage.

Von Fridtjof Küchemann

Karin ist so glücklich in diesem Sommer 1961. Es stört sie nicht, dass Vati sie immer noch "Schietbüdel" nennt und sie sich keinen Pony schneiden lassen darf. Jetzt, in den Ferien, ist viel Zeit zum Baden und Barfußgehen, die beste Freundin wohnt in der Behelfsheim-Siedlung an der Elbe gleich nebenan, und wenn Karin nur aufpasst, dass ihr Kinderbadeanzug nicht nass wird und anfängt zu schlottern, sieht sie in ihm schon fast aus wie eine Frau.

In Berlin bauen sie eine Mauer, in Jerusalem machen sie einem Adolf Eichmann den Prozess, in Hamburg hat Karins Familie gerade ein Fernsehgerät bekommen und sieht das in den Nachrichten. Karins Neugier ist geweckt. "Alles hat immer mit diesem Hitler zu tun", hat Kirsten Boie in "Monis Jahr" geschrieben, in ihrem Jugendroman aus dem Jahr 2003, der einer Zehnjährigen durchs Hamburg des Jahres 1955 folgt. Sieben Jahre sind seitdem vergangen, von Buch zu Buch, genauso von Geschichte zu Geschichte, und in "Ringel, Rangel, Rosen" will niemand mehr etwas mit diesem Hitler zu tun gehabt haben und erst recht nicht darüber sprechen: "Wer das nicht mitgemacht hat, der soll mal ganz still sein!"

Ein halbes Jahr später, in einer Februarnacht 1962, kommt die Jahrhundertflut. Am Morgen wird Karin vom Dach gerettet, unterkühlt und mit der blauen Tasche für den Notfall bei sich, die Mutti im Schrank deponiert hat, weil sie im Krieg ja alles verloren hatte. Es ist diese Tasche, in der Karin das Fotoalbum findet, noch in der Notunterkunft beginnt sie zum Trost darin zu blättern, und sie stößt dabei auf Kriegsfotos, die ihren Vater nicht nur als "Iwans" Opfer zeigen.

Boies neuer Roman ist ein kunstvoll koloriertes Zeitgemälde und zugleich zeitlos in einem seiner großen Themen: In drei Momentaufnahmen - der sommerlichen Idylle, der winterlichen Katastrophe, dem Leben in einer Etagenwohnung im Sommer darauf - erzählt die Autorin, wie Karin Kindheit und Eltern entwächst, indem sie deren Grenzen erkennt und überschreitet. Wie Boie die Traumata der verschiedenen Generationen verkantet - den Weltkriegsdreiklang Verstrickung, Vertreibung und Verlust auf der einen, die Erfahrungen der Flut auf der anderen Seite -, ist so fein und unaufdringlich erzählt, dass man seine eigentliche Wucht kaum spürt.

Kirsten Boie: "Ringel, Rangel, Rosen". Oetinger Verlag, Hamburg 2010. 192 S., geb., 14,95 [Euro]. Ab 12 J.

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