Spannender und einfühlsamer Jugendroman über Leben und Alltag in der damaligen DDR.DDR-Alltag, Ausbürgerung und was bedeutet Heimat in einem geteilten Land? Fragen, die sich Oli, der in Ost-Berlin lebt, erst im Laufe der Handlung stellt. Als er mit Freundin Nana bei dem Besuch eines Pop-Konzerts in Polen verhaftet und wegen staatsfeindlichen Verhaltens in die DDR zurückgeschickt wird, stoßen Oli die Schikanen des totalitären Systems auf. Eines Tages ist Nana verschwunden - in einer Nacht- und Nebelaktion mit den Eltern in den Westen. Schließlich wird auch der Druck der Stasi auf Olis Mutter so groß, dass sie einen Ausreiseantrag stellt. Die Arglosigkeit der Kindheit hat hier für Oli ein Ende – er muss das, was immer seine Heimat war, verlassen und gegen ein unbekanntes Deutschland eintauschen. Franziska Groszer hat hier über 10 Jahre vor der Wende einen Teil ihrer eigenen Geschichte in den packenden Politjugendroman einfließen lassen, der 1978 nicht nur den Erich Kästner Kinder- und Jugendbuchpreis gewann, sondern ein Bild von Heimat und Heimatverlust vermittelte, das auch nach der Wende so viele DDR-Bürger erleben sollten: Fremdheit im eigenen Land. Deutschland West und Deutschland Ost waren und sind einander nah und fremd zugleich.
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