Religionen werden maßgeblich durch ihre Medien geprägt – z. B. Judentum, Christentum und Islam von ihren jeweiligen Alphabeten und dem darauf basierenden Denken. Digitalisierung bedeutet daher auch, dass Kirchen und Religionen immer weniger als unabhängige Akteure erscheinen, sondern als Varianten von »Religion« insgesamt wahrgenommen werden. Gegen den Trend zur globalen Vereinheitlichung stemmen sich religiöse Fundamentalisten, die seriöse Wissenschaften, freiheitliche Gesellschaften und andere Religionen bekämpfen. Auf der anderen Seite droht stiller Rückzug, also Selbst-Säkularisierung der Kirchen. Michael Blume zeigt Zusammenhänge auf, die nur auf den ersten Blick überraschen: Durch ihren Umgang mit der Digitalisierung und der Klimakrise entscheidet sich heute, welche Eigenständigkeit die christlichen Kirchen – und die Religionen überhaupt – sich zwischen Säkularismus und Fundamentalismus künftig bewahren können.
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