Wieder total interessant und spannend, aber ohne Kritik gehts nicht
Achtung: Band 2 einer Reihe – nicht unabhängig lesbar!
Triggerwarnung: Folter, Missbrauch, Gewalt, Trauma!
Schon wieder wurde Lor entführt, aber dieses Mal von Nadir, dem Aurora-Prinzen. Der Sohn des Mannes, der Lors
Leben und das ihrer Geschwister zerstört und sie in das berüchtigte Nostraza-Gefängnis steckte, als sie…mehrWieder total interessant und spannend, aber ohne Kritik gehts nicht
Achtung: Band 2 einer Reihe – nicht unabhängig lesbar!
Triggerwarnung: Folter, Missbrauch, Gewalt, Trauma!
Schon wieder wurde Lor entführt, aber dieses Mal von Nadir, dem Aurora-Prinzen. Der Sohn des Mannes, der Lors Leben und das ihrer Geschwister zerstört und sie in das berüchtigte Nostraza-Gefängnis steckte, als sie noch Kinder waren. Obwohl Nadir behauptet, seinen Vater stürzen zu wollen, weiß Lor nicht, ob sie ihm vertrauen kann und soll. Zu oft wurde ihr Vertrauen gebrochen, zuletzt von Atlas, dem Sonnenkönig. Zudem gibt Lor Nadir eine Mitschuld an dem, was man ihr und ihren Geschwistern antat. Andererseits: Der Feind deines Feindes ist dein Freund – oder wie lautete die Redewendung noch mal? Wäre da nur nicht diese verdammte Anziehungskraft zwischen ihnen …
Lor hat so viel Schreckliches durchgemacht und in diesem Band erfährt man auch wieder einiges mehr. Ab und an ist das nur schwer zu ertragen und man kann sie nur dafür bewundern, dass sie überlebt hat.
Aber auch ihre Gegenwart ist nicht ohne. Sie wurde schon wieder entführt, dieses Mal von Nadir, aber Käfig ist Käfig, richtig?
Nadir ist fest davon überzeugt, dass Lor mehr ist, als sie zu sein scheint. Sie ist der Schlüssel zum Sturz seines Vaters, da ist er sich sicher. Nur warum und wie weiß er nicht, ist aber fest entschlossen, es herauszufinden. Allerdings stellt sich seine Gefangene als äußerst unkooperativ heraus. Doch Nadir wird ihr ihre Geheimnisse entlocken. Es ist zu wichtig, dass er Erfolg hat, er darf jetzt nicht versagen.
Am Anfang lag mir der Fokus zu sehr auf den Enemies-to-Lovers-Machtspielen der beiden. Lor versucht sich gegen Nadir zu behaupten, er versucht sie „auf ihren Platz“ zu verweisen. Allein die Tatsache, dass er einen Verdacht hat, wer Lor wirklich ist und was das bedeutet, nämlich, dass sie zu Unrecht im berüchtigten Gefängnis saß, seit sie ein Kind war, sollte ihn ihr gegenüber milder stimmen, aber stattdessen besteht er darauf, sie mit „Häftling“ anzusprechen und tut so, als sei sie eine Kriminelle. Das fand ich ermüdend und nahm mich eher gegen ihn ein.
Später wird das Buch deutlich interessanter. Zum einen, weil die Karten auf den Tisch gelegt wurden, zum anderen aber auch durch die Rückblenden-Kapitel, in denen man erfahren hat, was wirklich in der Vergangenheit ihrer Großmutter vorgefallen ist. Anstatt Legenden und Halbwahrheiten, erlebt man alles aus deren Sicht.
Fazit: Mir war es etwas zu viel Klischee mit dem Enemies-to-Lovers am Anfang. Es ging um was Ernstes, wirkte aber eher übertrieben. Sie wirkte wie ein bockiges Kind, obwohl sie recht hatte und er wirkte ebenfalls wie ein Kleinkind, das nicht zugeben kann, im Unrecht zu sein.
Zum Glück entwickelte sich das Buch im weiteren Verlauf in eine andere Richtung. Es war nicht uninteressant – mich hat die Reihe definitiv gepackt, aber mir war es insgesamt etwas zu viel hin und her und ab und an zog es sich auch etwas durch ein paar Wiederholungen.
Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf Band 3. Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.