In einer abgelegenen Gegend und zunächst nur von den Bewohnern eines Einödhofes bemerkt, erscheinen eines Tages merkwürdige Geschöpfe, menschengroße Raben der Gestalt nach, aber offenbar doch keine Tiere gewöhnlicher Art, sondern mit Fähigkeiten begabt, die der menschlichen Intelligenz überlegen sind. Ohne bösartig zu sein, zwingen sie die Bewohner des Hofes zu Handlungen, die nach normalem menschlichem Denken unbegreiflich oder lächerlich sind. Sie verschwinden, doch einer von ihnen, der inzwischen die menschliche Sprache gelernt hat, bleibt zurück. "Sabeth" nennt ihn ein Kind, das sich mit ihm angefreundet hat. Sabeth ist nicht freiwillig zurückgeblieben. Es scheint, dass er mit dem Erlernen der menschlichen Sprache seine Rabenfähigkeiten und zugleich die Verbindung mit den Wesen seiner Art verloren hat. In der Furcht, ausgestoßen zu sein, und in der Hoffnung, dass dieses Schicksal zu seinem eigenen Auftrag auf der Erde gehöre, verbringt er seine Tage. Doch ebenso, wie auf der Welt zu bleiben, fürchtet er schließlich, gehen zu müssen. In dieser Situation trifft ihn der Lehrer und versucht aus ihm Hintergründe seiner Existenz herauszufinden. Letztendlich verschwindet Sabeth vor den Augen der Hausgenossen ins Nichts. Günter Eich: Sabeth oder die Gäste im schwarzen Rock, Aus: Ders.: Gesammelte Werke in vier Bänden. Revidierte Ausgabe - Band II: Die Hörspiele. © Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1991. Alle Rechte bei und vorbehalten durch Suhrkamp Verlag Berlin. Das Buch ist lieferbar und im Buchhandelt erhältlich.
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