Edgar Allan Poe gilt als Ikone der amerikanischen Kurzgeschichte und Mitbegründer dieser literarischen Gattung. Die Elemente des Mysteriösen, Phantastischen, Unbegreiflichen, Grotesken, Rätselhaften, Transzendentalen schwingen immer als subtiles Klanggebilde in seine Erzählungen mit und regen aufgeschlossene Gemüter zum Nachdenken über all die unzähligen Dinge, die wir nicht imstande sind auch nur annähernd zu erklären, wohltuend an. "William Wilson" beginnt als Beichte eines professionellen Spaßsüchtigen, dessen Ambitionen, Ziele und manchmal ungesetzlichen Aktivitäten stets von seinem Erzfeind vereitelt, zerstört, aufgedeckt und damit abrupt beendet werden. Von der Schul- über die Universitätszeit bis darüber hinaus in verschiedenen Städten und Ländern taucht immer wieder dieser Fleisch gewordene Racheengel auf und durchkreuzt die Pläne unseres Helden. Warum hat das Schicksal ihn mit diesem persönlichen Fluch belegt und wer steckt hinter diesem verflucht-verruchten Spiel? "Der gestohlene Brief" erzählt von einem verzweifelten Polizei-Präfekten, den ein scheinbar total einfacher Fall um einen verschwundenen Brief langsam in den Wahnsinn treibt. In seiner absoluten Hilflosigkeit bittet er einen guten Bekannten um Rat. Da das Offensichtliche oft am Schwierigsten zu erkennen ist und eine überaus großzügige Belohnung winkt, beginnen die Synapsenverknüpfungen des Ersuchten zu rattern.... "Der Untergang des Hauses Usher" wird der Ich-Erzähler von einem ehemaligen Jugendfreund kontaktiert und gebeten diesem einen Besuch abzustatten, da dessen Gesundheitszustand langsam beängstigende Formen annimmt. Vor Ort angekommen muss unser Protagonist feststellen, dass sein ehemaliger Kumpel ein psychisches Wrack abgibt und sich bereits an der Schwelle zum Wahnsinn befindet. Zuerst vermutet er, dass dessen beängstigender Geisteszustand unter Umständen auf den Tod seiner geliebten Zwillingsschwester zurückzuführen sei, aber dann setzen eine Reihe von Ereignisse ein, mit denen nicht nur niemand rechnen, sondern menschliches Fassungsvermögen einfach nicht kompatibel ist... "Bericht über den Fall Valdemar" legt Zeugnis ab über einen in der Praxis von Medizinern durchgeführten erfolgreichen Versuch, den Tod eines Menschen mit weniger bekannten wissenschaftlichen Methoden im ersten Schritt einmal zu umgehen. Nachdem das vollbracht ist ergeben sich natürlich weitere Fragen. Darüber hinaus ist der im Prinzip technisch Tote noch in der Lage einzelne Gedanken von sich zu geben und da diese nicht eindeutig sind ist die Zukunft des lebendigen Toten vorerst ungewiss, aber dann fordert die Unendlichkeit ihren gnadenlosen Tribut. "Metzengerstein" erzählt von einem jungen ungarischen Adligen, der aufgrund des Todes seines letzten Verwandten als 18jähriger zum Universalerbe sämtlicher Familienbesitzungen bestimmt ist. Völlig berauscht von seiner finanziellen Macht stürzt er sich in einen Orgien-Marathon, der selbst eines Caligula würdig wäre. Als sich die Möglichkeit anbietet, das Pferd einer aus Tradition verfeindeten Familie als eigenes zu deklamieren, ergreift er diese und entwickelt mit der Zeit eine Art Pferde-Fetisch zu dem Tier, da er alle gesellschaftlichen Aktivitäten abbricht und nur noch Zeit mit diesem Pferd verbringt.... "In der Tiefe des Maelstroms" berichtet von einem Fischer, der während eines Jahrhundertsturms in skandinavischen Gewässern Schiffbruch erleidet und in einen Strudel gezogen wird. Minutiös schildert er seinen Überlebenskampf und plötzlich kommt ihm der Geistesblitz, der ihm einen Ausweg aus dieser schier aussichtslosen Situation eröffnet.
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