Sechs Tage bis zum Termin
Marta und Daniel sind ein Paar. Anfang 30, leben sie zusammen mit ihrem Hund Rufus in einer kleinen Mietwohnung in Barcelona. Beide sind berufstätig, aber der große Durchbruch ist sowohl Marta, die Fotojournalistin ist wie auch Daniel, der Drehbücher schreibt, bisher
nicht gelungen. Sie haben die Hoffnung fürs berufliche Fortkommen noch nicht aufgegeben und vielleicht…mehrSechs Tage bis zum Termin
Marta und Daniel sind ein Paar. Anfang 30, leben sie zusammen mit ihrem Hund Rufus in einer kleinen Mietwohnung in Barcelona. Beide sind berufstätig, aber der große Durchbruch ist sowohl Marta, die Fotojournalistin ist wie auch Daniel, der Drehbücher schreibt, bisher nicht gelungen. Sie haben die Hoffnung fürs berufliche Fortkommen noch nicht aufgegeben und vielleicht eröffnet sich schon morgen eine Chance. Da bricht etwas völlig 'Ungeplantes' in ihren Alltag ein. Marta ist schwanger. Und als sie Daniel dies erzählt, meint sie auch, bereits einen Entschluss gefasst zu haben. Sie will das Kind nicht und sie hat bereits einen Termin für den Abbruch, in sechs Tagen. Daniels Haltung ist zu diesem Zeitpunkt nicht so eindeutig, aber er erklärt, jeden Weg, die Entscheidung, die Marta letztendlich trifft, mitzutragen. Und so erleben wir als Leser mit, wie sich die beiden mit ihrer Situation, sie und er, auseinandersetzen. Das Hin und Her der Gedanken, die Rückblenden auf die eigene Vergangenheit, unter der vor allem Daniel durch den frühen Tod des Vaters und dem Versprechen an sich selbst, sein Kind niemals im Stich zu lassen, sehr leidet, die Geschichte spiegelt dies sehr authentisch und nachvollziehbar wieder. Der Part des Mannes, hier ist er, sicherlich nicht so üblich, größer als der der schwangeren Marta. Und mein Gefühl, wirklich eingebunden zu sein, war bzgl. Daniel auch etwas tiefgreifender. Wie es in Marta aussah, da hätte man gerne noch mehr erfahren, aber insgesamt ist diese intensive Episode im Leben der beiden auch genauso bei einem selbst angekommen. Dieses Miterleben hat zu keiner Wertung geführt. Man hofft einfach, dass die Entscheidung, die ganz am Ende der Geschichte getroffen wird, die richtige für die beiden ist und sie in ihrem weiteren Leben nicht zu sehr 'beschwert'.
Ein Buch, dessen ruhiger fließender Schreibstil sehr an die sachte, sanfte Art, mit dem Thema umzugehen, angepasst ist und den Fokus auf die beiden Hauptpersonen nie behindert, ich finde es sehr lesenswert.