Auf der Audio-Edition "Schlimme schlimme Medien" stellt der Schriftsteller Georg Klein vier unveröffentlichte Erzählungen vor und gibt Einblick in seine literarische Ästhetik. Das verbindende Thema der vier Erzählungen sind "Medien" - womit ebenso die weltumspannenden Massenmedien wie auch die Menschen gemeint sind, die Verbindung in jenseitige Reiche haben. Und natürlich spielt der Begriff des Mediums auch auf den Klein'schen Kosmos zwischen Nachtstück, Geistergeschichte, Phantasma und Verbrechen an, das den Hörer in eine Welt aus Magie und Beschwörung, aber auch Ekel und Grausamkeit führt, ohne jedoch das Heilsvermögen der Kunst preiszugeben. Das Befremden angesichts von Namen oder Telefonen hat darin ebenso seinen Platz wie Vampire, Teufel und eine Rehabilitierung des Aberglaubens. Im Spannungsfeld zwischen Globalisierung und Hölle, zwischen literarischen Genres, zwischen Séance und Protokoll der Vernichtung "des einzigen rein körpersprachlichen Kommunikationssystems unseres Globus" sind Kleins Geschichten angesiedelt, die mit den Mitteln der Literatur neue Perspektiven schaffen, Begriffe auflösen, wohlig irritieren. Zwischen den Erzählungen gibt Georg Klein in frei gesprochenen poetischen Reflexionen, die aus Gesprächen mit den Produzenten Thomas Böhm und Klaus Sander stammen, Auskunft über die Entstehung der Geschichten und seine Schreibarbeit, äußert Ideen zur Form der Erzählung sowie zum Wesen des Mediums.
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"Es riecht in diesen Geschichten. Ein bisschen modrig und feucht, nach Mauern, der Luft, den Treppen, den Möbeln, und so ist es nicht abwegig, wenn der Schriftsteller Georg Klein seine Texte an verschiedenen Orten in seinem Bauernhaus im Ostfriesischen liest, im Keller, im Schuppen, in der Küche. Dem Geruch dieser Erzählungen ist kaum zu entkommen... Die Geschichten spielen im Dazwischen: zwischen handfester Gegenwart und zerbröselnder Vergangenheit, zwischen Wissenschaft und Aberglaube, zwischen Schönheit und Verfaulendem. Um Gott und Teufel geht es sowieso. Die weiche Stimme Georg Kleins, ein hochdeutsch-schwäbisches Augsburgensisch, bewahrt das doppeldeutige Raunen, verfällt manchmal gar in den Singsang katholischer Geistlicher, die das Böse beschwören und damit bannen wollen. Das Tier im Menschen beschäftigt Klein ebenso wie das Menschliche im Tier. Er spricht, als könne er nur durch wohlgesetzte Worte den Ausbruch des Chaos verhindern... Georg Klein hat das Wundern nie verlernt. Hebt er den Telefonhörer ab, erwartet er noch immer das Unerwartete. Und so hören sich seine Geschichten an."