Eine siebentägige Luxuskreuzfahrt in der Karibik? Warum nicht? Im Auftrag von Harper"s Magazine hat sich David Foster Wallace tapfer für eine Woche an Bord des Luxusdampfers Zenith begeben. Er kämpft gegen die Angst, von seiner ungemein effizienten Unterdruck-Toilette entsorgt zu werden; er beobachtet 500 amerikanische Leistungsträger beim Ententanz; er hört erwachsene US-Bürger am Info-Counter fragen, ob man beim Schnorcheln nass wird, ob die Crew ebenfalls an Bord schläft oder um welche Zeit das Mitternachtsbuffet eröffnet wird. Dietmar Bär entfaltet in dieser Lesung die brillante Komik David Foster Wallace" - es darf gelacht, geweint und sich gewundert werden. (Laufzeit: 4h 35)
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"Ein "Traumschiff"-Revival? Nein, ein schonungslos ätzender Reisebericht, der Dauergrinsen auslöst."
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.02.2016NEUE TASCHENBÜCHER
Auf dem
Baccardi-Tümpel
Vom Ufer des Meeres eines jener engelsgleichen Gefährte vorbeigleiten und im blauweißen Dunst verschwinden zu sehen, weckt Sehnsucht. Am unschuldigen Bild haftet freilich ein leiser Todeswunsch, der spätestens dann in vorläufige Erfüllung geht, wenn der in die Fantasie ausschweifende Kreuzfahrer wirklich ein Kreuzfahrtschiff bestiegen hat, um alle Selbstverantwortung an ein Management abzugeben, das unter dem verschwiegenen Motto „Rückkehr in den Uterus“ ein Wunschprogramm exekutiert, aus dem es kein Entrinnen gibt. In der geschlossenen Welt eines jener stählernen Ungetüme, die über mehr Decks verfügen als Dantes Welt über Höllenkreise, ist nicht einmal mehr das große weiße Schiff zu sehen, auf dem man doch fährt. Der amerikanische Schriftsteller David Foster Wallace hat sich eine Kreuzfahrt durch die Karibik angetan und darüber eine meisterhafte literarische Reportage verfasst, die ganze soziologische Abhandlungen ersetzt: Darüber, warum aller Aufklärung zum Trotz Menschen sich weiterhin – und sei es auch nur spaßeshalber – in freiwillige Abhängigkeit und unter die Knechtschaft fremder Diktate begeben. VOLKER BREIDECKER
David Foster Wallace: Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich. Aus dem Englischen von Marcus Ingendaay. Kiepenheuer
& Witsch, Köln 2015.
171 Seiten, 7,99 Euro.
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Auf dem
Baccardi-Tümpel
Vom Ufer des Meeres eines jener engelsgleichen Gefährte vorbeigleiten und im blauweißen Dunst verschwinden zu sehen, weckt Sehnsucht. Am unschuldigen Bild haftet freilich ein leiser Todeswunsch, der spätestens dann in vorläufige Erfüllung geht, wenn der in die Fantasie ausschweifende Kreuzfahrer wirklich ein Kreuzfahrtschiff bestiegen hat, um alle Selbstverantwortung an ein Management abzugeben, das unter dem verschwiegenen Motto „Rückkehr in den Uterus“ ein Wunschprogramm exekutiert, aus dem es kein Entrinnen gibt. In der geschlossenen Welt eines jener stählernen Ungetüme, die über mehr Decks verfügen als Dantes Welt über Höllenkreise, ist nicht einmal mehr das große weiße Schiff zu sehen, auf dem man doch fährt. Der amerikanische Schriftsteller David Foster Wallace hat sich eine Kreuzfahrt durch die Karibik angetan und darüber eine meisterhafte literarische Reportage verfasst, die ganze soziologische Abhandlungen ersetzt: Darüber, warum aller Aufklärung zum Trotz Menschen sich weiterhin – und sei es auch nur spaßeshalber – in freiwillige Abhängigkeit und unter die Knechtschaft fremder Diktate begeben. VOLKER BREIDECKER
David Foster Wallace: Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich. Aus dem Englischen von Marcus Ingendaay. Kiepenheuer
& Witsch, Köln 2015.
171 Seiten, 7,99 Euro.
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»Die fatalistisch-komische Reportage von David Foster Wallace sei allen wärmstens empfohlen.« Welf Grombacher Fränkische Landeszeitung 20151228