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"Amelie Fried beschreibt das Schicksal ihrer Familie mit großer Distanz und zugleich drängender innerer Beteiligung. Sie erzählt eine im Wortsinn tragische, bittere Familiengeschichte." Wieland Freund, Die Welt, 02.02.08
"Eine Geschichte gegen das Schweigen. Und eine exemplarische Geschichte." Martina Scherf, Süddeutsche Zeitung, 14.02.08
"Ein äußerst gelungener Versuch, auch junge Leser für den Themenkomplex der Schoa und des Schweigens der Opfer zu sensibilisieren." Jüdische Zeitung, 02.08
"Es gibt Bücher, die müssen geschrieben werden. Amelie Frieds 'Schuhhaus Pallas' ist solch ein Buch. Es gelingt ihr hervorragend, hinter der Familiengeschichte immer wieder die historischen Umstände und Entwicklungen zu zeigen." Sylvia Schwab, Deutschlandradio Kultur, 11.02.08
"Ohne Sentimentalität schreibt Fried sich in die eigene Geschichte hinein, erzählt eine persönliche, dennoch exemplarische Geschichte, die nicht nur die düsteren Seiten zeigt, sondern auch die schönen Momente." Boris Halva, Frankfurter Rundschau, 11.03.08
"Besonders für Jugendliche kann diese Lektüre die historische Distanz zur NS-Zeit überwinden." Roswitha Budeus-Budde, Süddeutsche Zeitung, 26.03.08
"'Es ist nie vorbei', glaubt Fried, 'und es darf niemals vergessen werden. Und das bedeutet: Wir müssen fragen.' Sie hat das auf überzeugende Weise getan." Maria Frisé, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.03.08
"Die aus Dokumenten und Gesprächen Stück für Stück rekonstruierte Geschichte lässt die Vergangenheit lebendiger werden, als ein historischer Roman es vermöchte. Denn die Spurensuche fördert keine Widerstandsgeschichte zutage, auch keine Täter- oder Mitläufergeschichte. Der Kampf um das "Schuhhaus Pallas zeigt vielmehr die moralische Komplexität des Lebens unter den Nazis." Sieglinde Geisel, Neue Zürcher Zeitung, 02.04.08
"Ein gelungenes Familienporträt, das exemplarisch für viele Menschen und deren Schicksale in der Zeit des Nationalsozialismus steht. Geschrieben für ihre eigenen Kinder und alle, die nicht vergessen wollen." Brigitte, 09.04.08
"Ich freue mich über das Buch von Amelie Fried. Ihr gelingt es, abstrakte Geschichte und Begriffe greifbar zu machen. Ein eindrucksvolles Zeugnis des Widerstandes, der menschlichen Selbstbehauptung in unmenschlicher Zeit." Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, 29.02.08
"Ein Bericht und ein Hörbuch, die geeignet sind, um Fragen anzuregen. Was will man mehr?" Hans ten Dornkaat, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 09.03.2008
"Eins der wichtigsten Bücher 2008!" Bianca Wenzel, Literaturreport, 14.05.2008
"Eine so dramatische wie erschütternde Familiengeschichte - Amelie Fried hat sie sachlich und behutsam aufgeschrieben. Der Spiegel, 21.07.08
Spurensuche: Amelie Frieds Familiengeschichte
Jedesmal, wenn in Amelie Frieds Elternhaus von der Nazizeit gesprochen wurde, verließ der Vater, Zeitungsverleger und Theaterkritiker in Ulm, den Raum. Seine Kinder wagten nicht zu fragen, wie er als Sohn eines jüdischen Kaufmanns die zwölf Jahre des Dritten Reichs überstanden hatte. An den Großvater erinnerten sie sich kaum.
Durch Zufall erfuhr Amelie Fried von näheren Familienangehörigen, die in Auschwitz ermordet wurden: Ihr Mann, der Drehbuchautor Peter Probst, stieß auf ihre Namen. Erschrocken, auch beschämt, entschloss sie sich, nicht länger wegzusehen, sondern die Geschichte ihrer Familie zu erforschen. Sie suchte nach amtlichen Schreiben, Briefen, Ausweisen, machte aber auch Ulmer Mitbürger ausfindig, die ihre Familie verfolgt und verstoßen hatten, in ihrem Buch ist sogar ein Foto des Polizeidirektors, der verantwortlich war für die Ausschreitungen gegen die Großeltern und ihr Schuhgeschäft - der Großvater hatte sich vergeblich dagegen gewehrt. Nur wenige Freunde hielten zu den Frieds. Nach dem Krieg lebten die meisten Deutschen weiter, als sei nichts geschehen. In dieser Umgebung ist Amelie Frieds Vater aufgewachsen. Sie hat ihn geprägt und zu einem verschlossenen Menschen gemacht, der auch zu seinen Kindern auf Distanz ging.
Frieds Spurensuche stützt sich auf Beweise, auf Gespräche mit Freunden der Eltern, mit Verwandten, die sie in Amerika traf, aber auch mit einer Tante in einem bayerischen Altenheim. "Ich möcht' nimmer darüber reden", sagte sie, ehe sie zu erzählen begann, wie es damals war. "Es ist nie vorbei", glaubt Fried, "und es darf niemals vergessen werden. Und das bedeutet: Wir müssen fragen." Sie hat das auf überzeugende Weise getan.
MARIA FRISÉ
Amelie Fried: "Schuhhaus Pallas". Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte. Hanser Verlag, München 2008. 186 S., geb. 14,90 [Euro]. Ab 12 J.
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
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