Der Prolog führt einem direkt mitten in die Geschichte hinein. Eine Gruppe Arbeiter eines Kraftwerks muss mit der Seilbahn auf die Bergstation fahren und findet dort ein totes Pferd, das in den Seilen hängt. Diese unwirkliche Szene brannte sich so richtig in meinem inneren Auge ein. Die düstere
Stimmung, die dadurch heraufbeschworen wird, bleibt das ganze Buch hinweg bestehen. Die Beweislage…mehrDer Prolog führt einem direkt mitten in die Geschichte hinein. Eine Gruppe Arbeiter eines Kraftwerks muss mit der Seilbahn auf die Bergstation fahren und findet dort ein totes Pferd, das in den Seilen hängt. Diese unwirkliche Szene brannte sich so richtig in meinem inneren Auge ein. Die düstere Stimmung, die dadurch heraufbeschworen wird, bleibt das ganze Buch hinweg bestehen. Die Beweislage deutet darauf hin, dass der Schwerverbrecher Hirtmann zumindest etwas mit den Morden zu tun hat. Er ist in einer Spezialklinik untergebracht, wo die junge Psychologin Diane Berg ein praktisches Jahr absolvieren möchte. Die Gespräche, die sie mit Hirtmann führt erinnern einem sehr an das Schweigen der Lämmer, vielleicht etwas zu sehr. Auch die Polizei muss sich mit Hirtmann unterhalten, was dem Klinikleiter, aber auch gewissen oberen Instanzen nicht wirklich behagt. Die Ermittler Martin Servaz, Irène Ziegler und Vincent Espérendieu sind sehr glaubhaft charakterisiert und anschaulich beschrieben. Ihr Privatleben ist eher nonkonformistisch, was sie sehr sympathisch erscheinen lässt. Die anderen Mitglieder der Gendarmerie sind mir etwas fremd geblieben, sie haben aber auch keine wichtigere Rolle gespielt.
Die Ermittlungen führen, wie so oft zu Verbrechen, die in der Vergangenheit verübt worden sind und niemals angezeigt wurden, so dass die Täter ungeschoren davon kamen. Auch unter den Ermittlern und anderen Behördenmitgliedern gibt es Beteiligte, was den Verlauf der Handlung immer wieder unerwartete Wendungen verleiht.
Sprachlich ist das Buch sehr flüssig und größtenteils angenehm zu lesen. An einigen Stellen hätte man an der Ausdrucksweise noch etwas feilen können, aber ich weiß nicht ob das dem Original oder der Übersetzung geschuldet ist. Eine kleinere logische Schwäche im Zusammenhang mit einem Handy ist mir aufgefallen, die allerdings den Verlauf der Handlung nicht weiter beeinflusst.
Der Spannung ist anfangs sehr hoch, dann lässt sie etwas nach, um gegen Ende konstant zu steigen. Alle losen Fäden werden dabei aufgelöst und ein Cliffhänger lässt möglicherweise eine spannende Fortsetzung vermuten.
Mein Fazit
Insgesamt hat mir dieser Thriller spannende Unterhaltung geboten. Den einen oder anderen Schlenker in der Handlung hätte man von mir aus weglassen können, ohne dass der Plot darunter gelitten hätte. Das Buch ist originell von den Ermittlern her. Vom Inhalt her bietet es Spannung pur, wenn einem auch einige Ideen etwas bekannt vorkommen.
Ich vergebe diesem Buch 4 Sterne.