" ... "Ein Teil von mir ist an diesem Frühlingssamstag im unverschämten Sonnenschein erstarrt, als ich die Mail von diesem Mann erhielt, der mir mit bewunderswerter Präzision, Logik und Rückgratlosigkeit darlegte, warum er mich verlassen würde. Es war an einem 29. April. Ich bin nicht sicher, ob ich dafür Verständnis aufbringen kann." ... " Warum beendet eine in Leben und Beruf stabile Frau eine glückliche Beziehung, um sich mit Haut und Haar einem Mann auszuliefern, der ihr nicht guttut? Was als harmlose Begegnung unter Kollegen zu gemeinsamen Aufenthalten in Paris führt, entwickelt sich zu einer fatalen Leidenschaft. Aus erotischer Anziehung und Ebenbürtigkeit wird zu nehmend Qual, als Streitereien und Versöhnungen in immer dichterer Folge wechseln, Nachrichten und Treffen immer unverbindlicher und seltener werden. Die Affäre gerät zur Obsession, als der Geliebte verstummt und Mails unbeantwortet lässt. Dass er gleichzeitig keine endgültige Trennung akzeptiert, sondern immer wieder eifersüchtig und mit zerstörerischer Wucht in ihrem Leben auftaucht, zieht ihr vollends den Boden unter den Füßen weg. Die Autorin des Erfolgsromans Der Duft des Waldes zeichnet in dieser eindringlichen Selbsterkundung das Porträt einer Frau, die aus einer sie beherrschenden Amour fou mit allen Mitteln zurück zu sich selbst finden will. "Schwindel bannt eine schmerzhafte und so einzigartige wie universelle Erfahrung in eine glasklare, poetische Sprache." (Avril Ventura, Elle) mit Musik von Henry Purcell
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensentin Manuela Reichart empfiehlt Hélène Gesterns Buch "Schwindel" nicht weiter. Die an der Universität von Nancy unterrichtende Autorin erzählt darin von ihren ziemlich gewöhnlich gescheiterten und teilweise toxischen Liebesbeziehungen und folgt dabei literarisch den Spuren von Annie Ernaux. Der Rezensentin zufolge scheitert das, denn sie liest hier statt einer spannenden Erzählung lediglich eine sprachlich wenig bietende "Aneinanderreihung von Begebenheiten und Einschätzungen, Beschreibungen und Analysen", deren Figuren ebenso fade sind wie das Geschehen. Reichart kann anerkennen, dass der Autorin das Aufschreiben aus ihrer Krise geholfen hat, aber um es als Literatur anerkennen zu können, bietet es zu wenig, schließt sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Schwindel bannt eine schmerzhafte und so einzigartige wie universelle Erfahrung in eine glasklare, poetische Sprache.« Elle