Mikas Papa arbeitet zwar daheim, steckt aber bis über beide Ohren in Arbeit. Der versprochene Baggerseebesuch scheint in weiter Ferne! Um sich Luft zu verschaffen, erlaubt Papa Maxi, sich ein Haustier zu kaufen. Damit beginnt eine turbulente Geschichte, in deren Verlauf eine Vielzahl an Tieren die Wohnung bevölkert. Als Papa endlich bereit für den Ausflug ist, hüpft ihm vor Erstaunen die Brille von der Nase! Das Hörbuch enthält die Geschichten: • Seepferdchen sind ausverkauft • Stadtbär • Stadtbär im Wald
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.05.2020Maus braucht einen
Schwimmlehrer
Weil Mika sich langweilt, denn der Vater sitzt am
Computer, schafft er sich zu Hause einen Zoo an
Es sind Ferien, der Schwimmreifen ist aufgeblasen, Mika freut sich auf den versprochenen Ausflug zum See. Der Vater arbeitet zu Hause am Computer und braucht noch etwas Zeit. Mikas Freunde sind alle weg, und alleine spielen ist blöd. Wenn er wenigstens ein Haustier hätte! Nach ein bisschen Quengeln darf der Junge mit Papas Geldbörse zum Zooladen und sich ein Tier aussuchen.
Die Maus ist ein toller Spielgefährte, entwischt jedoch schnell. Beim nächsten Mal rät der Zooladenbesitzer zu einem Hundewelpen, der mit seiner Nase alles aufspüren könne. Leider ist der Kleine noch nicht stubenrein und hinterlässt eine Pfütze neben der Toilette. Ein Seehund muss her, der im Badezimmer aufpasst, „dass alle richtig aufs Klo gehen“. Das gemeinsame Geplansche in der Badewanne ist herrlich, doch die wasserscheue Maus braucht einen Schwimmlehrer. Da die Seepferdchen ausverkauft sind, tut’s auch ein Brillenpinguin.
Man sieht, wie kreativ Kinder handeln, die nicht unter der Aufsicht Erwachsener stehen. Insofern lässt sich aus dem gemeinsamen Werk der Illustratorin Katja Gehrmann und der Autorin Constanze Spengler auch ein Seitenhieb auf Helikoptereltern lesen. Angefangen aber hat alles mit den zwei Wüstenrennmäusen der Tochter der Illustratorin. Als die eine starb, wurde eine neue Maus aus dem Tierheim geholt, weil man sie nicht einzeln halten soll. „Leider verstanden die Tiere sich gar nicht, sodass sie bald in getrennten Käfigen wohnen mussten. Ich fragte mich, ob wir jetzt für jede Maus eine neue Maus besorgen müssten.“ Gehrmann erzählte ihrer Kollegin beim Mittagessen von dem Problem. Dabei kam den beiden in der gleichen Ateliergemeinschaft arbeitenden Künstlerinnen die Idee zur Bilderbuchgeschichte „Seepferdchen sind ausverkauft“, in der jedes Tier die Anschaffung eines weiteren Tiers nach sich zieht. Spengler schrieb den Text, Gehrmann lieferte die Bilder. Acrylmalereien auf Karton bilden die Hintergründe. Darauf liegen Folien mit kopierten Buntstiftzeichnungen.
Während Mika Stammkunde im Zoogeschäft wird, das Chaos in der Wohnung wächst und Papa von dem quietschlustigen Treiben nichts mitbekommt – die Tiere sind nämlich Meister im Verstecken –, wächst die Begeisterung der Betrachter von Seite zu Seite. Träumt nicht jedes Kind von einem eigenen Zoo? Papagei und Elefant komplettieren die Menagerie.
Als Mikas Vater endlich bereit für den Ausflug ist, hüpft ihm vor Erstaunen die Brille von der Nase. Ein Donnerwetter bleibt aus, und das Badevergnügen zu acht kann stattfinden: „Gut, dass Papa Tiere so gern mag.“ (ab 6 Jahre)
VERENA HOENIG
Constanze Spengler: Seepferdchen sind ausverkauft. Mit Illustrationen von Katja Gehrmann. Moritz Verlag, Frankfurt 2020. 36 Seiten, 14 Euro.
Illustration aus:K atja Gehrmann / Constanze Spengler: Seepferdchen sind ausverkauft.
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Schwimmlehrer
Weil Mika sich langweilt, denn der Vater sitzt am
Computer, schafft er sich zu Hause einen Zoo an
Es sind Ferien, der Schwimmreifen ist aufgeblasen, Mika freut sich auf den versprochenen Ausflug zum See. Der Vater arbeitet zu Hause am Computer und braucht noch etwas Zeit. Mikas Freunde sind alle weg, und alleine spielen ist blöd. Wenn er wenigstens ein Haustier hätte! Nach ein bisschen Quengeln darf der Junge mit Papas Geldbörse zum Zooladen und sich ein Tier aussuchen.
Die Maus ist ein toller Spielgefährte, entwischt jedoch schnell. Beim nächsten Mal rät der Zooladenbesitzer zu einem Hundewelpen, der mit seiner Nase alles aufspüren könne. Leider ist der Kleine noch nicht stubenrein und hinterlässt eine Pfütze neben der Toilette. Ein Seehund muss her, der im Badezimmer aufpasst, „dass alle richtig aufs Klo gehen“. Das gemeinsame Geplansche in der Badewanne ist herrlich, doch die wasserscheue Maus braucht einen Schwimmlehrer. Da die Seepferdchen ausverkauft sind, tut’s auch ein Brillenpinguin.
Man sieht, wie kreativ Kinder handeln, die nicht unter der Aufsicht Erwachsener stehen. Insofern lässt sich aus dem gemeinsamen Werk der Illustratorin Katja Gehrmann und der Autorin Constanze Spengler auch ein Seitenhieb auf Helikoptereltern lesen. Angefangen aber hat alles mit den zwei Wüstenrennmäusen der Tochter der Illustratorin. Als die eine starb, wurde eine neue Maus aus dem Tierheim geholt, weil man sie nicht einzeln halten soll. „Leider verstanden die Tiere sich gar nicht, sodass sie bald in getrennten Käfigen wohnen mussten. Ich fragte mich, ob wir jetzt für jede Maus eine neue Maus besorgen müssten.“ Gehrmann erzählte ihrer Kollegin beim Mittagessen von dem Problem. Dabei kam den beiden in der gleichen Ateliergemeinschaft arbeitenden Künstlerinnen die Idee zur Bilderbuchgeschichte „Seepferdchen sind ausverkauft“, in der jedes Tier die Anschaffung eines weiteren Tiers nach sich zieht. Spengler schrieb den Text, Gehrmann lieferte die Bilder. Acrylmalereien auf Karton bilden die Hintergründe. Darauf liegen Folien mit kopierten Buntstiftzeichnungen.
Während Mika Stammkunde im Zoogeschäft wird, das Chaos in der Wohnung wächst und Papa von dem quietschlustigen Treiben nichts mitbekommt – die Tiere sind nämlich Meister im Verstecken –, wächst die Begeisterung der Betrachter von Seite zu Seite. Träumt nicht jedes Kind von einem eigenen Zoo? Papagei und Elefant komplettieren die Menagerie.
Als Mikas Vater endlich bereit für den Ausflug ist, hüpft ihm vor Erstaunen die Brille von der Nase. Ein Donnerwetter bleibt aus, und das Badevergnügen zu acht kann stattfinden: „Gut, dass Papa Tiere so gern mag.“ (ab 6 Jahre)
VERENA HOENIG
Constanze Spengler: Seepferdchen sind ausverkauft. Mit Illustrationen von Katja Gehrmann. Moritz Verlag, Frankfurt 2020. 36 Seiten, 14 Euro.
Illustration aus:K atja Gehrmann / Constanze Spengler: Seepferdchen sind ausverkauft.
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»Erfrischend anarchistisch! Erscheint fast wie ein aktueller Kommentar zu Homeoffice & Co.« taz