Neue und alte Wege
Zwei Familien entkommen der Pandemie, in dem sie aus der Großstadt in den kanadischen Wald ziehen. Sie werden zu einem Teil der Wildnis. Doch ist dies wirklich so einfach? Kann man sein großstädtisches Ich so einfach ablegen, so einfach wechseln? Dies erschließt sich mir nicht
so ganz.
Anaïs, die Erzählerin kennt diesen Ort, sie ist hier aufgewachsen. Sie hat eine…mehrNeue und alte Wege
Zwei Familien entkommen der Pandemie, in dem sie aus der Großstadt in den kanadischen Wald ziehen. Sie werden zu einem Teil der Wildnis. Doch ist dies wirklich so einfach? Kann man sein großstädtisches Ich so einfach ablegen, so einfach wechseln? Dies erschließt sich mir nicht so ganz.
Anaïs, die Erzählerin kennt diesen Ort, sie ist hier aufgewachsen. Sie hat eine Verbindung hierher. Also wird die Vergangenheit wieder etwas lebendig.
Denn die Erzählstimme springt zwischen der Vergangenheit und dem Jetzt hin und her. Dadurch wirkt das Buch auch etwas zerrissen und ungeordnet. Dennoch sind die Gedanken der Autorin auch warmherzig, poetisch und wunderschön. Aber das Ungeordnete überwiegt hier für mich und macht mir den Lesegenuss auch etwas zunichte.
Vielleicht macht dies aber auch das Thema. Denn mit dieser Stadt-Land-Geschichte komme ich auch nicht so ganz klar.
Sie fliehen vor etwas. Sie fliehen vor der Pandemie in ein relatives Ungestörtsein im Wald, in einen reduzierten Kontakt nach außen. Doch was nehmen sie mit? In ihren Geschichten zeigt die Autorin, was sie mitnimmt. Denn gewisse Verbindungen kann man nicht kappen, will man nicht trennen. Und die Vergangenheit reist ja bekanntlich immer mit.
Ein nachdenklich machendes Buch! Aber auch ein mich nicht vollkommen überzeugendes Buch. Aber muss mich dieses Buch überzeugen. Ich denke nicht. Genauso wenig wie es mich überzeugen soll. Aber zum Nachdenken und zur Reflexion regt es an und das ist schon sehr viel.