Die Nummer-1-Bestsellerautorinnen Hillary Clinton und Louise Penny haben einen Thriller von unübertroffener Spannung und unvergleichlichem Insiderwissen geschrieben – State of Terror. Erscheint weltweit gleichzeitig am 12. Oktober 2021 Vier Jahre, nachdem die amerikanische Führung fast von der Weltbühne verschwunden ist, wird ein neuer Präsident vereidigt. Seine Konkurrentin wird die neue Außenministerin in seiner Regierung. Eine Serie von Terroranschlägen stürzt die globale Ordnung ins Chaos - die Außenministerin muss ein Team zusammenstellen, um die tödliche Verschwörung aufzudecken. Der Komplott zielt darauf ab, von einer amerikanischen Regierung zu profitieren, die gefährlich isoliert ist und die Macht verloren hat, dort, wo diese am wichtigsten wäre. Dieser Thriller über die hohen Einsätze im internationalen Intrigenspiel bietet einen Blick hinter die Kulissen des globalen Dramas, der Details preisgibt, die nur eine Insiderin kennen kann.
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Rezensent Arno Widmann ist zu seiner eigenen Überraschung völlig gebannt vom Politthriller von Hillary Rodham Clinton und Louise Penny. Mit reichlich "spitzen Fingern" angefasst habe er das Buch über eine Außenministerin der USA, die nach Trumps Regierung das Land wieder aufzubauen versucht - nach einigen "schrecklich biederen" Sätzen über das Make-Up der Protagonistin erliegt er dann aber schnell der absolut gekonnt konstruierten Spannung, die die Autorinnen etwa in einem Bus entfalten, kurz bevor er in die Luft gesprengt wird. Auch wie Clinton und Penny mit der Grenze zwischen Autorin und Heldin spielen, funktioniert für Widmann bestens, und die Schilderung der Freundschaft zur Beraterin Betsy Jameson (in echt: Betsy Ebeling) strahle eine authentische Wärme aus. Noch dazu werde das alles so "gut gelaunt" vorgetragen, staunt der Kritiker - ein großes Lesevergnügen, findet er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.10.2021Verbindungen ins Weiße Haus
Die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton hat mit Krimi-Autorin Louise Penny einen spannenden Thriller geschrieben.
Allerdings hat „State of Terror“ einen eitlen Beigeschmack
VON SUSAN VAHABZADEH
Man kann im Leben viele Dinge erzwingen, aber nicht, dass einem etwas einfällt. So gesehen erzählt jede Fiktion auch etwas über die Menschen, die sie sich ausgedacht haben. Genau deswegen liest man ja einen Kriminalroman, den eine ehemalige amerikanische Außenministerin geschrieben hat – um die Geschichte abzugleichen mit der Wirklichkeit. Dafür ist „State of Terror“ von Hillary Clinton überhaupt geschrieben worden. Einmal muss die Heldin, die frischgebackene amerikanische Außenministerin Ellen Adams, beispielsweise fix nach Frankfurt fliegen, wo es ein Attentat gegeben hat und ihr Sohn verletzt wurde, in Deutschland will Adams die nicht näher benannte deutsche Kanzlerin um Schützenhilfe bitten. Ihr Chef, Präsident Doug Williams, hat Zweifel, und darauf schleudert ihm Ellen Adams entgegen: „Sie ist ein Mensch, sollten Sie auch mal versuchen.“ Da darf sich die bislang einzige real existierende deutsche Kanzlerin schon ein bisschen geschmeichelt fühlen.
Manche der Bezüge sind herzerweichend. Die beste Freundin der früheren amerikanischen Außenministerin Hillary Clinton, eine Frau, die sie seit Grundschultagen begleitete, war die 2019 verstorbene Betsy Ebeling – und dass eine der zentralen Figuren in „State of Terror“, Betsy Jameson, Freundin der fiktiven amerikanischen Außenministerin Ellen Adams seit Grundschultagen, von ihr inspiriert ist, steht sogar in der Danksagung des Buches. Andere sind, wie soll man sagen: wenig überraschend. Da gibt es beispielsweise den frisch geschassten Amtsvorgänger von Doug Williams, einen Trottel namens Dunn, der seine Nahost-Politik auf seine eigenen Interessen abgestimmt hat.
Alle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind selbstverständlich absolut rein zufällig.
„State of Terror“ ist aber insgesamt eine Fiktion. Ellen Adams ist keine Juristin, sie ist verwitwet und eine Quereinsteigerin in der Politik. Der Plot ist allerdings erschreckend gegenwärtig. Eine Mitarbeiterin des Außenministeriums hat eine E-Mail bekommen mit Zahlen, und es stellt sich heraus – leider zu spät –, dass es sich um Buslinien und Uhrzeiten handelt, die Bombenattentate ankündigen. Irgendwas hat das mit den Recherchen zu tun, an denen Gil, der Sohn der Außenministerin, gerade arbeitet – er ist Journalist, sie selbst hat vorher ein Medienunternehmen geleitet. Sie glaubt zu wissen, welche finstere Figur dahintersteckt, Bashir Shah, ein pakistanischer Waffenhändler. Je mehr sie über die Hintergründe herausfindet, desto klarer wird, dass es eine Verbindung ins Weiße Haus gibt.
Hillary Clinton hat das nicht allein geschrieben. Wie vor ihr Bill Clinton, der sich für „The President is Missing“ (2018) James Patterson als Co-Autor engagierte, hat auch sie sich eine versierte Spezialistin an die Seite geholt: Louise Penny, Schöpferin des inzwischen auch in Deutschland bekannten Inspektors Armand Gamache, der feinfühlig seit siebzehn Bänden im kanadischen Québec ermittelt. Da gerät er regelmäßig in ethische Bredouillen, Penny führt ihre Geschichten am Ende aber gern zurück ins Idyll seines Heimatdorfs Three Pines – und genau deswegen haben sie wohl auch Hillary Clinton gefallen, die sie zu lesen begann, als sie sich nach der verlorenen Präsidentschaftskandidatur 2016 zurückzog.
„State of Terror“ ist ein bisschen lang, aber ganz spannend, und die Geschichte wird umso interessanter, weil man manchmal die echte Ex-Außenministerin Hillary Clinton durchhört – sie hat tatsächlich genau so davor gewarnt, was in Afghanistan bei einem Truppenabzug geschehen würde, wie sie es Ellen Adams in den Mund legt, die Macho-Allüren des russischen Präsidenten perlten an ihr ab und die Frage, um die es hier im Kern geht – was wird auf der Weltbühne geschehen, wenn die USA ein Machtvakuum hinterlassen? – stellt sich ja auch wirklich.
Trotzdem ist „State of Terror“, gemessen an einem von Pennys-Gamache-Romanen, nur ein recht kleines Lichtlein der Freude, was an diesem riesenhaften weltumspannenden Terror-Plot liegt mit all seinen schmutzigen Bomben und abhandengekommenen militärischen Kampfstoffen, von denen keiner so genau weiß, wer sie sich unter den Nagel gerissen hat. Aber es hat vielleicht einen eitlen Beigeschmack, den auch einst Bill Clintons Krimi-Exkurse nicht loswurden: dass hier ein Mythos von den Clintons als Retter von mindestens der Vereinigten Staaten von Amerika, wenn nicht dem ganzen Abendland befeuert wird. Und über diesen Mythos kann man ja mindestens streiten. Armand Gamache, im Vergleich zu Ellen Adams eher ein kriminalistischer Kleingärtner, taucht dann am Ende sogar noch auf – aber die Bedrohung, die „State of Terror“ aufgebaut hat, ist so realistisch, dass auch das kein Trost ist.
Ähnlichkeiten mit lebenden
Personen sind selbstverständlich
rein zufällig
Die Macho-Allüren des
russischen Präsidenten
prallen an ihr ab
Hillary Rodham Clinton und Louise Penny:
State of Terror: Thriller. HarperCollins 2021.
560 Seiten. 24 Euro
Hillary Rodham Clinton (rechts) hat sich beim Schreiben mit der bekannten
Krimiautorin Louise Penny zusammengetan. Foto: DoMinique Lafond und Deborah Feingold
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton hat mit Krimi-Autorin Louise Penny einen spannenden Thriller geschrieben.
Allerdings hat „State of Terror“ einen eitlen Beigeschmack
VON SUSAN VAHABZADEH
Man kann im Leben viele Dinge erzwingen, aber nicht, dass einem etwas einfällt. So gesehen erzählt jede Fiktion auch etwas über die Menschen, die sie sich ausgedacht haben. Genau deswegen liest man ja einen Kriminalroman, den eine ehemalige amerikanische Außenministerin geschrieben hat – um die Geschichte abzugleichen mit der Wirklichkeit. Dafür ist „State of Terror“ von Hillary Clinton überhaupt geschrieben worden. Einmal muss die Heldin, die frischgebackene amerikanische Außenministerin Ellen Adams, beispielsweise fix nach Frankfurt fliegen, wo es ein Attentat gegeben hat und ihr Sohn verletzt wurde, in Deutschland will Adams die nicht näher benannte deutsche Kanzlerin um Schützenhilfe bitten. Ihr Chef, Präsident Doug Williams, hat Zweifel, und darauf schleudert ihm Ellen Adams entgegen: „Sie ist ein Mensch, sollten Sie auch mal versuchen.“ Da darf sich die bislang einzige real existierende deutsche Kanzlerin schon ein bisschen geschmeichelt fühlen.
Manche der Bezüge sind herzerweichend. Die beste Freundin der früheren amerikanischen Außenministerin Hillary Clinton, eine Frau, die sie seit Grundschultagen begleitete, war die 2019 verstorbene Betsy Ebeling – und dass eine der zentralen Figuren in „State of Terror“, Betsy Jameson, Freundin der fiktiven amerikanischen Außenministerin Ellen Adams seit Grundschultagen, von ihr inspiriert ist, steht sogar in der Danksagung des Buches. Andere sind, wie soll man sagen: wenig überraschend. Da gibt es beispielsweise den frisch geschassten Amtsvorgänger von Doug Williams, einen Trottel namens Dunn, der seine Nahost-Politik auf seine eigenen Interessen abgestimmt hat.
Alle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind selbstverständlich absolut rein zufällig.
„State of Terror“ ist aber insgesamt eine Fiktion. Ellen Adams ist keine Juristin, sie ist verwitwet und eine Quereinsteigerin in der Politik. Der Plot ist allerdings erschreckend gegenwärtig. Eine Mitarbeiterin des Außenministeriums hat eine E-Mail bekommen mit Zahlen, und es stellt sich heraus – leider zu spät –, dass es sich um Buslinien und Uhrzeiten handelt, die Bombenattentate ankündigen. Irgendwas hat das mit den Recherchen zu tun, an denen Gil, der Sohn der Außenministerin, gerade arbeitet – er ist Journalist, sie selbst hat vorher ein Medienunternehmen geleitet. Sie glaubt zu wissen, welche finstere Figur dahintersteckt, Bashir Shah, ein pakistanischer Waffenhändler. Je mehr sie über die Hintergründe herausfindet, desto klarer wird, dass es eine Verbindung ins Weiße Haus gibt.
Hillary Clinton hat das nicht allein geschrieben. Wie vor ihr Bill Clinton, der sich für „The President is Missing“ (2018) James Patterson als Co-Autor engagierte, hat auch sie sich eine versierte Spezialistin an die Seite geholt: Louise Penny, Schöpferin des inzwischen auch in Deutschland bekannten Inspektors Armand Gamache, der feinfühlig seit siebzehn Bänden im kanadischen Québec ermittelt. Da gerät er regelmäßig in ethische Bredouillen, Penny führt ihre Geschichten am Ende aber gern zurück ins Idyll seines Heimatdorfs Three Pines – und genau deswegen haben sie wohl auch Hillary Clinton gefallen, die sie zu lesen begann, als sie sich nach der verlorenen Präsidentschaftskandidatur 2016 zurückzog.
„State of Terror“ ist ein bisschen lang, aber ganz spannend, und die Geschichte wird umso interessanter, weil man manchmal die echte Ex-Außenministerin Hillary Clinton durchhört – sie hat tatsächlich genau so davor gewarnt, was in Afghanistan bei einem Truppenabzug geschehen würde, wie sie es Ellen Adams in den Mund legt, die Macho-Allüren des russischen Präsidenten perlten an ihr ab und die Frage, um die es hier im Kern geht – was wird auf der Weltbühne geschehen, wenn die USA ein Machtvakuum hinterlassen? – stellt sich ja auch wirklich.
Trotzdem ist „State of Terror“, gemessen an einem von Pennys-Gamache-Romanen, nur ein recht kleines Lichtlein der Freude, was an diesem riesenhaften weltumspannenden Terror-Plot liegt mit all seinen schmutzigen Bomben und abhandengekommenen militärischen Kampfstoffen, von denen keiner so genau weiß, wer sie sich unter den Nagel gerissen hat. Aber es hat vielleicht einen eitlen Beigeschmack, den auch einst Bill Clintons Krimi-Exkurse nicht loswurden: dass hier ein Mythos von den Clintons als Retter von mindestens der Vereinigten Staaten von Amerika, wenn nicht dem ganzen Abendland befeuert wird. Und über diesen Mythos kann man ja mindestens streiten. Armand Gamache, im Vergleich zu Ellen Adams eher ein kriminalistischer Kleingärtner, taucht dann am Ende sogar noch auf – aber die Bedrohung, die „State of Terror“ aufgebaut hat, ist so realistisch, dass auch das kein Trost ist.
Ähnlichkeiten mit lebenden
Personen sind selbstverständlich
rein zufällig
Die Macho-Allüren des
russischen Präsidenten
prallen an ihr ab
Hillary Rodham Clinton und Louise Penny:
State of Terror: Thriller. HarperCollins 2021.
560 Seiten. 24 Euro
Hillary Rodham Clinton (rechts) hat sich beim Schreiben mit der bekannten
Krimiautorin Louise Penny zusammengetan. Foto: DoMinique Lafond und Deborah Feingold
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Rezensentin Maja Beckers gefällt der erste Thriller mit dem Namen "State of Terror" den Hillary Clinton gemeinsam mit der kanadischen Bestsellerautorin Louise Penny geschrieben hat. Die Handlung setzt ein, als die "Katastrophenregierung" des ehemaligen Präsidenten Eric Dunn endet, nach einigen Anschlägen in den Metropolen Europas droht nun auch Amerika ein solcher Gewaltakt, den die Protagonistin Ellen Adams mit ihren zumeist weiblichen Unterstützern verhindern möchte, erklärt Beckers. Die Rezensentin findet den Thriller vor allem wegen des Blicks hinter die Kulissen spannend, denn die Handlung erscheint ihr oft sehr authentisch und viele der Figuren ähnelten eindeutig lebenden Personen. Ein amüsantes Buch, das Erinnerung und Fiktion bis zur Unkenntlichkeit vermischt - das spricht für das Talent Pennys, schließt die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Klugerweise hat man in der deutschen Übersetzung den englischen Titel beibehalten; auch hier wird den Leser, die Leserin nichts davon abhalten, rasch von einer Seite zur anderen [zu] blättern.« Eugen Freund Der Standard 20211212