"Im Grund Ihres Wesens sind Sie ein psychologischer Tiefenforscher, so ehrlich unparteiisch und unerschrocken wie nur je einer war." Sigmund Freud in einem Brief an Arthur Schnitzler. Mit dieser Novelle gelang Schnitzler der Durchbruch als Erzähler. Die völlig unsentimental erzählte Geschichte zeichnet das Sterben des todkranken Felix nach - mitsamt den Veränderungen, die sein Schicksal in der Beziehung zu seiner Geliebten Marie zeitigt, vom anfänglichen "romantischen" Traum eines gemeinsamen Liebestodes bis hin zur panischen Flucht Maries vor dem Sterbenden und seinem Tod.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Das ist nicht Schnitzlers beste Novelle, er hatte den "inneren Monolog" noch nicht, wie später dann, perfektioniert. Trotzdem ein hoch interessanter Text, findet Martin Halter. Natürlich sei schon hier, im Jahr 1894, die Nähe zu Freud kaum zu übersehen. Um einen dem Tod geweihten jungen Mann geht es, der die Frau, die ihn liebt, mitnehmen möchte in den Tod. Sie will erst auch, dann nicht, daraus wird eine von komischen Zügen nicht freie "Kammertragödie". Und durch Monica Bleibtreus Vorlesekunst ein "großes Hörspiel". Weil sie dem Widerstrebenden überzeugend Ausdruck verleiht: "Liebestod und Todesliebe", der Hässlichkeit des Sterbens und der Schönheit des Überlebens. Der Rezensent ist Bleibtreu dankbar für den "Reichtum ihrer Stimmen und Stimmungen".
© Perlentaucher Medien GmbH
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