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Ein junger Arzt wird tot im Behandlungsraum einer Psychiatrie gefunden. Auf seiner Brust sind kunstvoll bunte Plastikmesser drapiert, und in seinem Hals steckt eine Stahlschiene. Doch schnell stellt sich heraus, dass der Mann bereits tot war, bevor er von dem Metall durchbohrt wurde. Den Kommissaren Beatrice Kaspary und Florin Wenninger bleibt nichts anderes übrig: Sie müssen alle Personen auf der Station befragen. Doch die Ärzte sind nicht sehr redselig und die Patienten schwer gestört. In dieser bedrückenden Atmosphäre eskalieren die Gefühle, nicht nur die der Patienten, sondern auch die zwischen Florin und Beatrice. Dann stirbt eine Patientin ...…mehr

Produktbeschreibung
Ein junger Arzt wird tot im Behandlungsraum einer Psychiatrie gefunden. Auf seiner Brust sind kunstvoll bunte Plastikmesser drapiert, und in seinem Hals steckt eine Stahlschiene. Doch schnell stellt sich heraus, dass der Mann bereits tot war, bevor er von dem Metall durchbohrt wurde. Den Kommissaren Beatrice Kaspary und Florin Wenninger bleibt nichts anderes übrig: Sie müssen alle Personen auf der Station befragen. Doch die Ärzte sind nicht sehr redselig und die Patienten schwer gestört. In dieser bedrückenden Atmosphäre eskalieren die Gefühle, nicht nur die der Patienten, sondern auch die zwischen Florin und Beatrice. Dann stirbt eine Patientin ...

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Autorenporträt
Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren. Sie war als Journalistin für medizinische Zeitschriften tätig. Nach dem fulminanten Erfolg ihrer Jugendbücher "Erebos" und "Saeculum" landete sie bereits mit ihrem ersten Thriller "Fünf" auf den Bestsellerlisten. Bei Wunderlich folgten "Blinde Vögel", "Stimmen" und "Schatten"; gemeinsam mit Arno Strobel "Fremd" und "Anonym". Inzwischen widmet sich Ursula Poznanski ganz dem Schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.
Krimi des Monats March 2015
Ein grausiger Mord in der Psychiatrie Salzburg: Einsatz für das Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger. Das Opfer ist der junge Arzt Max Schlager - er liegt in einem Untersuchungsraum auf einer Pritsche, der Kittel blutgetränkt, in seinem Hals steckt ein dreikantiges Stück Stahl. Außerdem liegen da noch ein Kamm, ein Kugelschreiber und bunte Plastikmesser auf dem Körper des Arztes. Eines der Messer steckt ihm im Mund. Ein verstörender Anblick und einer, aus dem sehr viele Menschen einen eindeutigen Schluss ziehen würden. Dr. Vasinski, der Florin und Bea zum Tatort begleitete, drückt dies so aus: "Wir sind hier in einer psychiatrischen Klinik, und damit wäre für achtundneunzig Prozent der Bevölkerung die Sachlage klar: Einer der Verrückten ist endgültig durchgedreht und hat seinen Arzt getötet."

Stimmen haben ihm befohlen: "Leck es auf". Und er hat das Blut aufgeleckt

Doch Vasinski betont, dass die Patienten nicht aggressiv seien und keiner eine kriminelle Vorgeschichte hätte. Hier leben Menschen, die eigentlich nur sich selbst etwas antun. Schwer traumatisierte Menschen, "die so furchtbare Dinge durchgemacht haben, dass sie nicht mehr imstande sind, ihr Leben ohne Hilfe weiterzuführen". Die, die hier behandelt werden, die sind ganz unten. Und einer von diesen schweren Fällen, Walter Trimmel, hat die Leiche gefunden und einen großen Teil des Blutes aufgeleckt. Stimmen hätten es ihm befohlen. Walter Trimmel kann nicht unterscheiden, ob wirklich jemand mit ihm spricht oder ob es eine Halluzination ist. Und diesmal hätten ihm die Stimmen befohlen, das Blut aufzulecken. Eine Stimme, "Sie", hätte befohlen: "Leck es auf". Er hat sich zuerst gesträubt, doch dann hat er den Befehl ausgeführt.

"Sie wissen, wer ich bin" - gibt es die "geheimen Brüder" oder sind sie ein Hirngespinst?

Dass die Befragungen der Patienten sich unter diesen Umständen äußerst schwierig gestalten, liegt auf der Hand. Walter Trimmels Aussagen: "Sie wissen, wer ich bin. Die geheimen Brüder, sie waren es, sie haben den Doktor umgebracht. Sie haben ihn geopfert. Sie haben ein Ritual mit ihm durchgeführt", helfen den Ermittlern nicht weiter. Und auch auf die Frage, wer denn die Stimme sei, diese "Sie", antwortet Trimmel knapp: "Mama". Als Bea sich die Akte von Walter Trimmel kommen lässt, liest sie von einer Horrorkindheit: Mutter schizophren, überzeugt davon, dass ihr Sohn von Dämonen besessen ist. Diese wollte sie austreiben und ertränkte ihren Sohn dabei mehrmals fast, sperrte ihn bei eisiger Kälte auf den Balkon aus oder in der Abstellkammer ohne Licht. Schläge, Brandwunden ...

Die stumme Riesin: Man fand sie mit 18, angekettet im Keller - ihr Fall ging durch die Medien

Auch bei Patientin Maja bleibt es schwierig. Sie provoziert alle mit wüsten sexuellen Geschichten und unterstellt jedem männlichen Arzt, Sex mit ihr zu haben. Über den toten Max Schlager sagt sie: "Vielleicht wüsstest du ja gern, wen der hübsche, tote Doktor gefickt hat. Oder ob er lieber zugesehen hat." Was stimmt hier und was entspringt der Fantasie - das müssen Bea und Florin nun herausfinden. Gab es vielleicht wirklich sexuelle Übergriffe vonseiten der Ärzte?

Und dann gibt es da noch eine Patientin in der Psychiatrie Salzburg, von der niemand weiß, dass sie hier ist. Sie braucht jeden denkbaren Schutz vor der Öffentlichkeit, wird mit falschem Namen in der Klinik geführt: Ihr Name ist Jasmin Matheis. und ihr Fall ist weltweit durch die Medien gegangen. Als man sie fand, war sie 18 Jahre alt. Sie war von ihrem Vater im Keller seines Bauernhofes eingesperrt worden, er hatte seine Tochter missbraucht und mit ihr zwei Kinder gezeugt; die Skelette der Babys hat die Polizei in einem nahe gelegenen Teich entdeckt. Seit Jasmin gefunden wurde, spricht sie kein Wort und kommuniziert auch sonst nicht. Sie misst fast 1,90 Meter, wiegt geschätzt 150 Kilo - eine stumme Riesin. Als Jasmin zum Gespräch mit Beatrice und Florin geführt wird, starrt sie unentwegt auf einen Punkt links hinter Beatrices Kopf. Ihr Blick blieb so. Für Beatrice war es unmöglich herauszufinden, "ob sich hinter der breiten Stirn der Patientin Gedanken formten oder ob Stille herrschte [...] es wirkte beinahe, als schlafe die Frau mit offenen Augen".

Sie wirkt, als könnte sie nichts ohne Hilfe tun - doch zeigt sie ihr wahres Gesicht?

Jasmin wirkt auf Florin und Beatrice, als würde sie ohne Hilfe nicht einmal die einfachsten Dinge erledigen können - doch dann erreicht das Ermittlerduo die Nachricht, dass auf allen Plastikgegenständen, die auf der Leiche lagen, Jasmins Spuren gefunden wurden. Der Vater des toten Max Schlager erzählt, dass ihm sein Sohn davon berichtet habe, dass in der Klinik nicht alles mit rechten Dingen zugehe. Und auch in der Klinik bekommen Beatrice und Florin angedeutet, dass der Chef, Professor Klement, alles, was aus dem Ruder läuft, gern "intern" regelt. Und dann geschehen weitere Todesfälle in der Klinik ...

Beatrice und Florin: Es prickelt - doch schaffen es die Kollegen, sich ihren Gefühlen zu stellen?

Der Fall fordert Florin Wenninger und Beatrice Kaspary ungemein. Und dann ist da noch das Privatleben der beiden Ermittler. Schon in "Fünf", Ursula Poznanskis Krimidebüt mit Florin und Beatrice, war da eine Verbindung spürbar, vage und zart, unbestimmt noch. In "Blinde Vögel" wurde deutlicher, dass es mehr ist als ein besonders gutes Verhältnis zwischen Kollegen - aber alles blieb in der Schwebe. Leichte Berührungen von Florin, ein verschämtes Angebot nach einem gemeinsamen Abend mit zu viel Wein, doch über Nacht zu bleiben ... natürlich im Gästebett. In "Stimmen" wird diese Anziehung noch spürbarer.

"Florin nahm ihre Hand und strich leicht mit dem Daumen über die Innenfläche. Die Geste war typisch für den Schwebezustand, in dem sie sich seit gut zwei Monaten befanden. Es war, als seien sie in ein Gewebe aus Blicken und Berührungen verstrickt, aus Aufmerksamkeiten und Andeutungen. Nichts, worauf man den Finger legen konnte, gleichzeitig soviel, dass es Beatrices Leben eine neue Farbe verlieh."

"Stimmen": Hochspannung und ein grandioses Finale: Ursula Poznanski in Bestform

Schaffen es Florin und Beatrice diesmal, sich zu öffnen, sich dazu zu bekennen, dass sie voneinander träumen, sich nach dem anderen sehnen? Oder hemmt sie ihr Kollegenstatus zu sehr? Wir dürfen darauf so gespannt sein wie auf die Aufklärung der mysteriösen Mordfälle in der Psychiatrie. Hochspannung, tolle Charaktere, ein intelligenter Plot und ein grandioses Finale - Ursula Poznanski ist in Bestform.

Alles zum Krimi des Monats
Rezensionen
Hut ab vor Frau Poznanski, sie beherrscht die Regeln des Genres perfekt und schafft es dennoch zu überraschen. Für Sie
Ermittlerporträt
Ermittlersteckbriefe Florin Wenninger und Beatrice Kaspary

Beatrice Kaspary:

Die Ermittlerin Beatrice Kaspary, 37, ist geplagt von ihrem Exmann Achim, der sie immer noch zu kontrollieren versucht. Als Druckmittel benutzt er die zwei gemeinsamen Kinder Jakob und Mina, um die er sich zweimal pro Woche kümmert. Er unterstellt Bea gern, dass sie sich nicht um die Kinder kümmere, macht ihr ständig ein schlechtes Gewissen und dreht ihr die Worte im Mund um. Klar, Beatrice ist eine hervorragende Ermittlerin und liebt ihre Arbeit, doch natürlich ist ihr ihr Job bei der Salzburger Abteilung "Leib und Leben" nicht wichtiger als ihre Kinder. Aber dass ein Mordfall eben Vorrang hat und dass Bea ran muss, wenn das Diensthandy klingelt, wird Achim wohl nie verstehen.

Bea selbst macht sich auch immer mal wieder Vorwürfe, dass sie zu lange arbeitet und ihren Kindern zu oft nicht ganz so gesunde Fertiggerichte vorsetzt. Doch dann hat sie einen schlechten Tag. An guten Tagen kommt sie halbwegs pünktlich nach Hause, kocht frisch - auch wenn ihre Kochkünste nicht gerade legendär sind - und fühlt sich sehr wohl mit ihrer kleinen Familie.

Auch Beas oberster Chef Hoffmann macht ihr das Leben nicht leicht. Der ältere Vorgesetzte lässt keine Gelegenheit aus, sie vor versammelter Mannschaft bloßzustellen: Egal, ob sie ein klitzeklein wenig zu spät kommt oder eine ausgefallene Ermittlungsidee vorstellt - Hoffmann findet dafür meist nur ein verächtliches Wort. Wie gut, dass es da noch ihren Kollegen und Chef Florin Wenninger gibt. Ja, Bea und Florin sind sich vertraut und wenn sie mit ihm telefoniert, sieht sie im Geiste eine störrische Haarsträhne, die ihm quer über die Stirn fällt oder diese typische nachdenkliche Steilfalte über der Nasenwurzel ... Sind sie nur die allerbesten Kollegen oder ist da doch viel mehr zwischen ihnen? Ja, das ist es, doch bislang traute sich niemand, den ersten Schritt zu machen ...

Florin Wenninger

Florin Wenninger ist ein echtes Goldstück. Wenn Bea bei einem stressigen Fall zu essen vergisst, erinnert er sie daran und füttert sie sogar. Er kocht legendären Kaffee und ist ein loyaler Chef, der immer hinter seinem Team steht. Der hochgewachsene, dunkelhaarige und gutaussehende Florin kommt aus einer wohlhabenden Salzburger Familie, lebt in einem Penthaus in nobler Lage und ist auch sonst ein kultivierter und kulinarisch versierter Mann. In seinem Kühlschrank finden sich immer eine köstliche Auswahl an Antipasti und ein gut gekühlter Wein. Sein Bruder ist ein bekannter Pianist, Florin hat das Malen für sich entdeckt.

Als Ermittler agiert Florin besonnen, sensibel und ergänzt sich mit der auch mal emotionalen Beatrice perfekt. Lange führte er eine Fernbeziehung, doch die ist zu Ende gegangen. Florin ist wieder Single - und das eröffnet neue Möglichkeiten. Denn dass es zwischen Florin und Bea eine enge Verbindung gibt, das deutete sich schon im ersten Band "Fünf" an, in "Blinde Vögel" knisterte es schon deutlich mehr. Und nun, in "Stimmen", ruft Florin immer öfter bei Bea an und lädt sie zu sich ein - und Bea fällt es immer schwerer, ihre Fantasien zu zügeln, in denen sie in Florins Armen liegt und eben nicht nur redet ... Doch trauen sie sich eine Beziehung zu, als Kollegen? Trauen sie sich überhaupt, zu ihren Gefühlen zu stehen?