Süß und tödlich Ein mysteriöser Autounfall und ein Selbstmord ohne ersichtliches Motiv – zwei Todesfälle bringen Unruhe in das abgelegene sardische Bergdorf Telévras. Der Ort liegt abseits der Touristenströme und kämpft gegen die Entvölkerung. Die wenigen verbliebenen Einwohner mit ihren schrulligen Gewohnheiten und verqueren Ansichten tun sich schwer damit, sich an die modernen Zeiten anzupassen. Könnte das große Infrastrukturprojekt dem Ort zu einer besseren Zukunft verhelfen? Als sich eines kalten Wintermorgens Inspektor Marzio Boccinu – von seiner Dienststelle suspendiert – in Telévras einmietet, gerät er in ein Gewirr aus Verdächtigungen, Intrigen und eigenen romantischen Gefühlen ... Gelesen von Maximilian Laprell
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensentin Katharina Granzin genießt die Verwirrung und Verworrenheit in Gesuino Némus' Kriminalroman. Denn Kriminalroman ist er gar nicht durchgängig, sondern begibt sich zwischendurch auf überraschende Abwege, wie Granzin feststellt: Nachdem der Kommissar Marzio Boccinu bei seinen Ermittlungen im sardischen Bergdorf Telévras keinen Erfolg hat, hängt er seinen Beruf an den Nagel, zieht nach Telévras und wendet sich langen einsamen Wanderungen und Barabenden zu - über weite Strecken geht es also gar nicht um die Mordermittlungen, staunt Granzin, stattdessen sogar manchmal um die Politik im Heimatverein des Dorfs. Das alles wirkt aber sehr überlegt auf die Kritikerin, und schließlich kehre die Handlung auch wieder "ganz organisch" zum Kriminalplot zurück und belohne den Leser mit zufriedenstellenden Auflösungen, so Granzin. Keine "herkömmliche Genreware", sondern in seinen Abweichungen ein "echtes Lesevergnügen", lobt die Kritikerin den Roman abschließend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süße Versuchung ist ein Roman, der mit herkömmlicher Genreware phasenweise gar nicht so viel zu tun hat. Aber wer sich auf des Autors kriminell abweichendes Spiel einlässt, kann ein echtes Lesevergnügen erleben. taz 20220820