Chip Cheek
Hörbuch-Download MP3
Tage in Cape May (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 578 Min.
Sprecher: Clarén, Marius / Übersetzer: Robben, Bernhard
PAYBACK Punkte
7 °P sammeln!
Intensiv und elegant — ein meisterhaftes Debüt, zum Klassiker bestimmt September, 1957: Henry und Effie verbringen ihre Flitterwochen in Cape May. Die Saison ist zu Ende, der Ferienort verlassen; sie fühlen sich isoliert und in ihrer Schüchternheit gefangen. Bis sie auf Clara treffen, die eine glamouröse Gruppe New Yorker Intellektueller um sich versammelt. Von ihr fühlt sich das junge Paar wie magisch angezogen. Henry und Effi e durchleben eine Zeit ungehemmter Freiheit, die sie ihre Unschuld verlieren und zu Betrügern werden lässt, eine Erfahrung, die den Rest ihres Lebens prägen w...
Intensiv und elegant — ein meisterhaftes Debüt, zum Klassiker bestimmt September, 1957: Henry und Effie verbringen ihre Flitterwochen in Cape May. Die Saison ist zu Ende, der Ferienort verlassen; sie fühlen sich isoliert und in ihrer Schüchternheit gefangen. Bis sie auf Clara treffen, die eine glamouröse Gruppe New Yorker Intellektueller um sich versammelt. Von ihr fühlt sich das junge Paar wie magisch angezogen. Henry und Effi e durchleben eine Zeit ungehemmter Freiheit, die sie ihre Unschuld verlieren und zu Betrügern werden lässt, eine Erfahrung, die den Rest ihres Lebens prägen wird — ein hypnotisierender Roman, der zeitlose Fragen zu Ehe, Liebe und Loyalität behandelt. Marius Clarén findet für Cheeks vielschichtigen Entwicklungsroman genau den richtigen Ton
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D ausgeliefert werden.
Chip Cheek, geboren 1976, hat bereits in Literaturzeitschriften Kurzgeschichten veröffentlicht, u.a. in The Southern Review, Harvard Review und Washington Square, und erhielt renommierte Schriftstellerstipendien. Tage in Cape May ist sein erster Roman. Chip Cheek lebt in der Nähe von Los Angeles.
Produktdetails
- Verlag: Random House Audio
- Gesamtlaufzeit: 578 Min.
- Erscheinungstermin: 13. Mai 2019
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783837145342
- Artikelnr.: 56411632
1957. Effie und Henry sind in dem kleinen Südstaatenort Signal Creek aufgewachsen und kennen sich von Kindesbeinen an. Gleich nach ihrem Highschool-Abschluss heiraten die beiden und machen sich für ihre Flitterwochen auf den Weg in den kleinen Ostküstenferienort Cape May, wo Effies …
Mehr
1957. Effie und Henry sind in dem kleinen Südstaatenort Signal Creek aufgewachsen und kennen sich von Kindesbeinen an. Gleich nach ihrem Highschool-Abschluss heiraten die beiden und machen sich für ihre Flitterwochen auf den Weg in den kleinen Ostküstenferienort Cape May, wo Effies Onkel ein Haus besitzt, das sie als frischgebackenes und recht unerfahrenes Ehepaar nutzen dürfen. Schon bei ihrer Ankunft müssen sie feststellen, dass die Hauptsaison bereits beendet ist und Cape May mehr oder weniger einer kleinen Geisterstadt gleicht, denn nur noch wenige Menschen sind im Ort unterwegs. Sowohl Effie als auch Henry haben sich ihre Flitterwochen nicht so einsam vorgestellt und wollen bereits ihre Sachen für die Heimreise packen, als sich im Nachbarhaus eine Gruppe von jungen Leuten niederlässt, von denen Clara eine alte Bekannte Effies ist, die mittlerweile in New York wohnt. Schon bald ist das junge Ehepaar Teil der Clique und feiert ausgelassen mit ihnen zusammen, bis einige von ihnen wieder abreisen. Nur Clara, ihr Geliebter Max und dessen Schwester Alma bleiben weiterhin in Cape May und frönen einen ausschweifenden Lebensstil, zu dem sie die Jungvermählten einladen. Die Unerfahrenheit von Henry und Effie wird schon bald auf eine sehr harte Probe gestellt, die weitreichende Folgen für ihr zukünftiges Leben hat…
Chip Cheek hat mit „Tage in Cape May“ einen sehr tiefgründigen und unterhaltsamen Gesellschaftsroman vorgelegt, der nicht nur einen authentischen Abriss der Gesellschaft in den 50er Jahren wiederspiegelt, sondern auch die zwischenmenschlichen Beziehungen in dem so prüden Amerika wunderbar in Szene zu setzen weiß. Der Schreibstil ist flüssig, bildgewaltig und von einer ausgezeichneten Beobachtungsgabe geprägt, der den Leser schnell in die vergangene Zeit eintauchen lässt, um diese hautnah miterleben zu dürfen und gleichzeitig unterschiedlichste Moralvorstellungen und den darauf entstehenden schicksalhaften Verlauf der Geschichte zu beobachten. Sehr glaubwürdig bringt der Autor die Diskrepanz zwischen den offenen und experimentierfreudigen Großstädtern und den unerfahrenen Kleinstadtbürgern an den Leser und zeigt auf, dass alles seine Vor- und Nachteile hat. Jede Seite ist nachvollziehbar, spiegelt aber auch die amerikanische Gesellschaft wider, wie sie bis heute sogar noch vorhanden ist. Hier geht es um nicht nur um Unerfahrenheit und Sex vor der Ehe, sondern auch um anerzogene Werte und moralische Vorstellungen. Durch die intensive Erzählweise des Autors hält die Geschichte in ihrem Verlauf den Leser gut bei der Stange und die Spannung konstant auf einem recht hohen Niveau.
Die Charaktere sind individuell ausgearbeitet und stellen einen guten Querschnitt der Gesellschaft dar. Mit ihren sehr differenzierten und facettenreich gezeichneten Eigenschaften wirken sie glaubhaft und authentisch, der Leser kann sich in jeden von ihnen hineinversetzen und verfolgt fasziniert das Zusammenspiel der doch so unterschiedlichen Protagonisten. Effie ist mit ihren 18 Jahren ein junges Landei, noch sehr naiv und in der erhaltenen Erziehung gefangen. Sie kennt Henry schon ewig und hatte nie einen anderen Freund. Henry mit seinen 20 Jahren ist es wie Effie ergangen, doch kaum lernt er eine andere Seite kennen, in diesem Fall das ausschweifende Leben der Städter sowie deren unbekümmerte Lebenslust, will Henry mehr davon und nicht unbedingt zurück in das, was er bereits seit seiner Kindheit kennt. Die Verlockungen bringen Henry in Gewissenskonflikte. Clara ist eine offene und unternehmungslustige Frau, die zwar verheiratet ist, sich aber einen Liebhaber hält und das sogar im Beisein ihres Ehemannes. Alma ist eine Frau, die es auf den zweiten Blick faustdick hinter den Ohren hat. Sie spielt die Zurückhaltende, jedoch ist ihr auch die Rolle der Verführerin nicht fremd.
„Tage in Cape May“ ist nicht nur eine gelungene Gesellschaftsstudie des Amerikas der 50er Jahre, sondern lebt von den Spannungen zwischenmenschlicher Beziehungen und den unters
Weniger
Antworten 6 von 6 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 6 von 6 finden diese Rezension hilfreich
Das frisch verwählte Ehepar Henry und Elfie fährt in die Flitterwochen an Cape May, einem Ferienort an der Küste. Doch nicht in der heutigen Zeit, sondern im Herbst 1957. In der man als anständiges Paar heiratet, bevor man den ersten Sex miteinander hat. So auch bei Henry und …
Mehr
Das frisch verwählte Ehepar Henry und Elfie fährt in die Flitterwochen an Cape May, einem Ferienort an der Küste. Doch nicht in der heutigen Zeit, sondern im Herbst 1957. In der man als anständiges Paar heiratet, bevor man den ersten Sex miteinander hat. So auch bei Henry und Elfie. In dem verschlafenen Örtchen, fast komplett verlassen von den Touristen - die Saison ist zu Ende - entdecken die beiden gemeinsam ihre Sexualität. Und treffen auf eine Gruppe New Yorker. Drama, Verführung und jede Mengen Sexszenen sind vorprogrammiert.
Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen, da der Autor von der ersten Seite an einen bezaubernden Schreibstil hat. Was man jedoch nicht anhand der Inhaltsbeschreibung ablesen kann, ist dass sich die Sexszenen häufen, je länger man den Roman liest. Und schon fast ins Pornographische abgleiten. Das sollte einem bewusst sein, bevor man dieses Buch kauft. Ansonsten: ein gutes Buch.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Ein sehr interessantes Buch, das einen mitreißt. Etwas anderes als die anderen Bücher, mit den Lebenslustigen Hauptdarstellern und doch hi und wieder sehr ernst. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Henry und Effie sind noch sehr jung als sie 1957 heiraten. Sie sind jedoch nicht nur jung, sondern auch unerfahren und müssen sich in ihren Flitterwochen fernab der Südstaatenheimat erst als Mann und Frau kennenlernen. Das verschlafene Urlaubsstädtchen Cape May ist ihr Ziel, doch im …
Mehr
Henry und Effie sind noch sehr jung als sie 1957 heiraten. Sie sind jedoch nicht nur jung, sondern auch unerfahren und müssen sich in ihren Flitterwochen fernab der Südstaatenheimat erst als Mann und Frau kennenlernen. Das verschlafene Urlaubsstädtchen Cape May ist ihr Ziel, doch im Herbst ist der Ort fast ausgestorben und die ersten Tage bestehen nur aus ihnen beiden. Mit der Ankunft von Clara und ihren glamourösen New Yorker Freunden ändert sich alles und aus der beschaulichen Ruhe wird eine aufreizende Unruhe, die Henry und Effie gleichermaßen ergreift. Sie sind fasziniert von diesen Menschen, die einen so anderen Lebensstil als sie beide pflegen, doch die Faszination droht Überhand zu nehmen und sie in den Abgrund zu stürzen.
Chip Cheeks Debütroman überzeugt für mich vor allem durch das authentische Zeitgefühl, das er erweckt. Keinen Moment zweifelt man daran, sich Ende der 1950er Jahre zu befinden und kann so auch leicht diesen Zauber nachvollziehen, den die ausschweifenden Partys der New Yorker auf die beiden Jugendlichen vom Land haben. Das Buch besticht vor allem durch die Atmosphäre und des Ortes, der quasi ausgestorben ist und es der Handlung so ermöglicht, sich ganz auf die kleine Gruppe zu konzentrieren.
Im Zentrum steht die Frage danach, was die Liebe eigentlich ausmacht. Man ist zunächst verwundert, dass Effie und Henry zueinander gefunden haben, zu unterschiedlich scheinen sie beide in Herkunft und Vorstellungen vom Leben zu sein. Doch nach und nach zeigt sich, dass sie, je näher sie sich kommen, sie immer mehr zu sich ergänzenden Partnern werden, die lediglich noch lernen müssen, als Paar zu funktionieren. Diese Idylle wird durch Henrys Faszination für die junge Alma gefährdet und nun beginnt der Roman nicht nur psychologisch spannend zu werden – wie kann der junge, frisch verheiratete Mann mit der Verwirrung seiner Gefühle umgehen? – sondern auch die anderen Facetten von Liebe zu beleuchten.
„Wir lieben uns, wir mögen uns nur nicht besonders.“
So beschreiben sie am Ende ihre Zweisamkeit. Ihre Vorstellungen von Liebe und Ehe werden schon ganz zu Beginn auf eine schwere Probe gestellt. Damit fängt Chip Cheek nicht nur die Zerrissenheit der Figuren, sondern auch den Umbruch der Zeit glaubwürdig ein. Der Roman ist Anfang und Ende zugleich, rauschend und intensiv, voller widersprüchlicher Emotionen – wie eben große Umwerfungen sind.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Ein sehr erotisch angehauchtes Buch und man sollte nicht zu prüde sein bei diesem Buch.
Ganz nett geschrieben, aber mich konnte es nicht wirklich in seinen Bann ziehen. Sehr offen geschriebenes Buch, der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Es ist kein typischer "Liebesroman", …
Mehr
Ein sehr erotisch angehauchtes Buch und man sollte nicht zu prüde sein bei diesem Buch.
Ganz nett geschrieben, aber mich konnte es nicht wirklich in seinen Bann ziehen. Sehr offen geschriebenes Buch, der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Es ist kein typischer "Liebesroman", für den der mal etwas anderes Lesen möchte, auch sexuell offenes ist bei diesem Buch genau richtig!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Aufregende Flitterwochen
so haben die beiden sich die Flitterwochen sicher nicht vorgestellt. 19957 Effi und Henry wollten ruhige Flitterwochen machen, doch da lernen sie in der Nachbarschaft, freizügige Menschen kennen, die ihre Ehe in Gefahr bringt und an der Liebe manchmal zweifeln …
Mehr
Aufregende Flitterwochen
so haben die beiden sich die Flitterwochen sicher nicht vorgestellt. 19957 Effi und Henry wollten ruhige Flitterwochen machen, doch da lernen sie in der Nachbarschaft, freizügige Menschen kennen, die ihre Ehe in Gefahr bringt und an der Liebe manchmal zweifeln lässt.Doch sie schaffen es wieder zu einander zu finden.
Ein sehr freizügiger Roman, der sehr mitreißend geschrieben ist. Man fühlt sich direkt dabei, ein Meisterwerk. Der Schluss ist etwas sehr straff geschrieben, ich hätte ihn gerne etwas ausführlicher gehabt. Werde dsas Buch nach einiger Zeit nochmals lesen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Deprimierendes Bild einer jungen Ehe ...
„Vorher gab es nur irgendwelche Verabredungen, von denen wir um zehn wieder zurück sein mussten. Und plötzlich lagen wir im selben Bett […]“ (S. 151)
Die Ehe muss für viele konservativ erzogene Menschen in den USA gegen …
Mehr
Deprimierendes Bild einer jungen Ehe ...
„Vorher gab es nur irgendwelche Verabredungen, von denen wir um zehn wieder zurück sein mussten. Und plötzlich lagen wir im selben Bett […]“ (S. 151)
Die Ehe muss für viele konservativ erzogene Menschen in den USA gegen Ende der 1950er Jahre (die Handlung dieses Romans spielt 1957) eine ziemliche Herausforderung dargestellt haben - von einem Moment auf den anderen nicht mehr Kinder sein, sondern verantwortungsvolle Ehepartner. Das junge Ehepaar, Henry (20 Jahre alt) und Effie (18 Jahre alt), deren Flitterwochen im Zentrum dieses Romans stehen, schlägt sich zunächst sehr tapfer und mir gefiel, wie der Autor, Chip Cheek, auf sehr zarte und einfühlsame Weise ihre Unsicherheit, in ihre neue Rolle hineinzuwachsen, eine Rolle, für die sie nicht geübt haben, beschreibt.
Auch der Handlungsort ist sehr geschickt gewählt: Ein halbverwaister Ort an Küste, der außerhalb der Touristensaison in eine Art Dornröschenschlaf versunken ist und in dem die beiden erst einmal fast allein und mit sich selbst konfrontiert sind.
Sehr sympathisch waren mir beide nicht. Sie verhält sich anderen (beispielsweise ihrer alten Freundin Clara) gegenüber manchmal etwas scheinheilig und er wird durch sein erstes sexuelles Erlebnis mit Effie, das überhaupt sein erstes sexuelles Erlebnis mit einer Frau ist, übermütig wie ein Kind, was rührend sein könnte, wenn er nicht eindeutig mehr mit seinem eigenen Körper beschäftigt wäre als mit dem seiner Frau ...
Im weiteren Verlauf der Handlung flachte die Erzählung zunehmend ab. Statt mich den Protagonisten immer näher zu fühlen, wurden sie mir immer fremder und Henry erreicht unvorstellbare Höhen der Idiotie. Seine Entwicklung ist so schrecklich vorhersehbar und ich empfand die Erzählung als immer überflüssiger. Das Ende konnte mich dann aber tatsächlich noch etwas mehr deprimieren, als ich erwartet hätte.
Eine gut geschriebene, aber sehr deprimierende Erzählung, die man auf keinen Fall Menschen in den Flitterwochen in die Hände drücken sollte!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Effie und Henry kommen gerade von der Highschool, haben frisch geheiratet und verbringen ihre Flitterwochen in Cape May, einem Badeort, den Effie noch von früher kennt. Dort ist nicht viel los, die Sommersaison ist schon vorbei, und beide müssen sich eingestehen, dass sie sich trotz der …
Mehr
Effie und Henry kommen gerade von der Highschool, haben frisch geheiratet und verbringen ihre Flitterwochen in Cape May, einem Badeort, den Effie noch von früher kennt. Dort ist nicht viel los, die Sommersaison ist schon vorbei, und beide müssen sich eingestehen, dass sie sich trotz der gerade erst entdeckten intimen Beziehung, die sie nun offiziell ausleben dürfen, irgendwie ein bisschen langweilen. Beide wollen gerade früher wieder abreisen, als sie auf alte Bekannte von Effie treffen, mit denen sie damals als 8-jährige ihre Sommer in Cape May verbracht hatte. Schnell liegt eine amourös-leidenschaftlich aufgeladene Stimmung in der Luft, die die junge Ehe von Henry und Effie schnell auf die Probe stellt.
"Tage in Cape May" ist ein sehr ruhiges, gemächliches Buch - man spürt förmlich den Eindruck dieser trägen, nach-sommerlichen Tage der späten 50er Jahre in dem kleinen verschlafenen Ort Cape May, in dem einfach nichts los ist - oder zumindest viel zu wenig, sodass die Geschehnisse eben derart ihren Lauf nehmen, wie sie das tun. Das ist letztlich auch das, was mir gut gefallen hat am Buch und mich ein bisschen versöhnt hat mit der Geschichte an sich: die Stimmung, die Autor Cheek hier einfängt und auf Papier bringt, ist gut getroffen und beschrieben. Man fühlt sich beim Lesen tatsächlich ein wenig so, wie man es sich von damals aus den Nachkriegsjahren der 50er in einem kleinen verschlafenen amerikanischen Badeort vorstellt.
Aber Effie und Henry blieben mir beide zu fremd, zu wenig persönlich, als dass ich mit ihnen hätte "mitleiden" können. Die Handlung ist zudem letztlich schnell erzählt und auch die Motive sind überschaubar. Es geht um (mitunter ziemlich ausschweifend und zugleich plump erzählte) Leidenschaft, intime Verwicklungen, Ehebruch - und das alles vor dem Hintergrund der prüden 50er Jahre, in denen all diese Themen noch so viel mehr verpöhnt und unmöglich waren, als sie es heute sind. Insofern wagt sich Chip Cheek mit den Moral- und Anstandsvorstellungen von damals an ein ungewohntes Thema heran, erfindet das Rad jedoch nicht neu und bringt nichts, das einem im Kopf bleibt. Bei mir wuchs von Seite zu Seite die Frage, warum eigentlich. Warum schreibt er über dieses Thema? Warum schreibt er diese Geschichte? Was ist die Botschaft? Gerade die letzten Seiten haben mich noch unzufriedener zurückgelassen, weil sie, was die Beziehung zwischen Henry und Effie betrifft, zwar der Realität entsprechen würden, aber gerade deswegen zugleich einen faden und äußerst langweiligen Beigeschmack nach der ganzen Erzählung vorher hinterlassen. Bei mir hat es bei diesem Buch nicht "Klick" gemacht.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Wie weit soll / darf / will man wirklich gehen?
Inhalt:
Buchrückseite:
Die Macht der Verführung kann ein Leben verändern.
1957: Henry und Effie verbringen ihre Flitterwochen in einem verschlafenen Städtchen an der amerikanischen Ostküste und treffen dabei auf eine …
Mehr
Wie weit soll / darf / will man wirklich gehen?
Inhalt:
Buchrückseite:
Die Macht der Verführung kann ein Leben verändern.
1957: Henry und Effie verbringen ihre Flitterwochen in einem verschlafenen Städtchen an der amerikanischen Ostküste und treffen dabei auf eine Gruppe glamouröser New Yorker in Partystimmung. Eine folgenschwere Begegnung, die die nächsten 40 Jahre des Paares prägen wird.
Ein meisterhafter, bestrickender Roman voller Eleganz und kühler Sensibilität über den Verlust der Unschuld, den Bruch mit Konventionen und die Frage nach der Exklusivität der Liebe.
Umschlaginnenseite:
September 1957: Henry und Effie haben sich nur wenige Monate nach ihrem Highschool-Abschluss das Ja-Wort gegeben und fahren für die Flitterwochen nach Cape May, einem Ferienort an der amerikanischen Ostküste. Das Städtchen ist verlassen, die Saison ist zu Ende. Die beiden jungen Leute aus Georgia fühlen sich isoliert und in ihrer Schüchternheit gefangen. Gerade als sie beschließen, den Urlaub zu verkürzen, treffen sie zufällig auf Clara, eine Ferienbekanntschaft aus Kindertagen, die eine glamouröse Gruppe von New Yorkern um sich versammelt. Darunter Max, ein reicher Playboy und Claras Liebhaber, sowie dessen unnahbare und rätselhafte Schwester Alma. Der verlassene Ort wird zu ihrem Spielplatz, und während sie in leerstehende Ferienhäuser einsteigen, Segeln gehen, nackt unter dem Sternenhimmel herumwandern, sich lieben und sich betrinken, geraten Henry und Effie in eine Situation, die den Rest ihres Lebens prägen wird.
Ein hypnotischer Roman, die im Spiegel von Sexualität und gesellschaftlicher Realität der Fünfzigerjahre aktuelle und zeitlose Fragen zu Ehe, Liebe und Loyalität behandelt.
Meine Meinung:
Die obige Beschreibung sagt eigentlich alles über den Inhalt aus, so dass ich dem ganzen nichts mehr hinzufügen möchte, um nicht zu viel zu verraten.
Nur noch dieser Hinweis: Die Geschehnisse in Cape May nehmen gefühlt ca. 80% des Buches ein, erst ganz zum Schluss geht der Roman auf das weitere Leben der beiden Protagonisten ein.
Die Spannung des Romans lebt von Grenzen und Gegensätzen – und wie sie sich auflösen bzw. überschritten werden:
Henry und Effie – so gut wie kein Geld; sexuell total unerfahren; schnell von sich und ihrer Zweisamkeit gelangweilt.
Clara, Max und Alma – Geld ohne Ende; leben ihre Sexualität in vollen Zügen und allen Varianten aus; genießen die Leichtigkeit des Lebens mit Segeln und Alkohol in vollen Zügen.
Da sich die Frischvermählten ständig von Clare und ihrer Gruppe einladen lassen, lösen sich die Grenzen immer weiter auf – insbesondere die sexuellen.
Sexualität, Liebe und Moral sind die großen Themen dieses Romans.
Der Autor schafft es die Situationen sehr feinfühlig zu beschreiben.
Zu keiner Zeit jedoch wird die Grenze zum platten Erotik- / Liebesroman überschritten.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Nachdem ich den Klappentext überflogen hatte, nahm ich an, das Buch würde sich auf die 40 Jahre währende Ehe überschattet von den Folgen eines Geschehnisses während der Flitterwochen fokussieren.
Doch dem ist nicht so. Ein Großteil des Buches beschäftigt sich …
Mehr
Nachdem ich den Klappentext überflogen hatte, nahm ich an, das Buch würde sich auf die 40 Jahre währende Ehe überschattet von den Folgen eines Geschehnisses während der Flitterwochen fokussieren.
Doch dem ist nicht so. Ein Großteil des Buches beschäftigt sich ausführlich mit den Geschehnissen während der Flitterwochen, Erotik steht im Vordergrund, die 40 Jahre Ehe werden nur zum Schluss gerafft dargestellt, natürlich mit der ein oder anderen flüchtigen Anspielung von Effie auf Vergangenes.
Ich hatte unlängst erst "Lady Chatterley" gelesen. So dachte ich auch während ich "Tage auf Cape May" las zunächst, Lady Chatterley lässt grüßen und sie hätte ihre Freude.
Wäre das vorliegende Buch in den 50er Jahren, zu der Zeit veröffentlicht worden, zu der es handelt, vermutlich wäre es verrissen worden, als skandalös und unmoralisch angeprangert, so, wie es dem Buch um Lady Chatterley- veröffentlicht zur Handlungszeit- erging.
Nachdem Henry und Effie unberührt in die Ehe gegangen sind, beschreibt das Buch die Gier nach freier Liebe, sexueller Befriedigung und knisternder Erotik in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts. Treue und Moral werden zu beiläufigen Randerscheinungen, nachdem einmal Tür und Tor geöffnet sind, diese flattern zu lassen und körperlichen Begierden Vorrang zu gewähren.
Der Autor vermag es, sexuelle Szenen in Worten bildlich darzustellen ohne dass diese plump, vulgär, anrüchig oder sonst wie negativ zu bewertend wirkt. Ganz im Gegenteil, er kann es prickelnd, betörend, sinnlich und intensiv genüsslich wirken lassen. Ein erotischer Roman.
Wiederum aber auch vermag der Autor Gefühle einzufangen und in Worte gekleidet darzustellen ohne ein bestimmtes Gefühl beim Namen zu nennen, was mir gerade in den letzten Kapiteln aufgefallen ist, speziell im 15. und was ich dann auch als berührend und nahegehend empfand. Wenn Situationen etwas darstellen, was in Worte gekleidet nicht diese Intensität hätte.
Die Personen sind allesamt sehr plastisch und profiliert und agil gezeichnet, das Buch durchgehend lebhaft und ebenso jeder Moment lebendig und bewegt, sodass sich beim Lesen mitunter der Eindruck auftut, einen Film zu sehen.
Ein Buch, das zu lesen Vergnügen bereitet, es lässt sich leicht lesen, lebt von seiner Leichtlebigkeit und bringt dies auch an den Leser. Wortwahl und Sprachstil sind stimmig mit dem gesamten Inhalt des Buches.
Chip Cheek verzichtet auf die Darstellung des Konfliktes mit der Moral, sondern stellt von Anfang an das dargestellt Gelebte in den Vordergrund, was dem Buch trotz allem Lebendigkeit und Leichtigkeit mitgibt und ohne hysterische Dramatik auskommt.
Inwieweit die Verführung den Verlauf des Lebens von Henry und Effie verändert hat, lässt sich freilich letztlich nicht sagen, da ungewiss ist, wie das Leben ohne ebendie Verführung verlaufen wäre- wenn die Wege der vermeintlich unbedarften Südstaatler nicht die der erfahrenen offenen New Yorker gekreuzt hätten.
„Chances Are“— die Entscheidung, wann wer wo und wie was als eine Chance versteht- wird in Form der Verführung versinnbildlicht. In jedem Falle, kann in jeder Verführung Freud und Leid innewohnen; jede Verführung stellt eine Chance dar, und ebenso offeriert jede Chance eine Verführung.
Wer besonders erotische Literatur mag, dem ist dieses Buch sehr zu empfehlen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für
