Oberstudienrat Wilhelm Steiner hat auf dem Friedrichsberg einen Aussichtsturm errichten lassen. Zu Vermessungszwecken, sagt er, Um seine Frau Elisabeth dort hinunter zu werfen, munkeln die Dorfbewohner. Elisabeth wird eines nachts von ihrem Schwiegervater, dem Waldbauern Josef Steiner, aus dem
Haus geholt. Denn: am Fuße des Aussichtsturms liegt ihr Mann mit eingeschlagenem Schädel. Anscheinend…mehrOberstudienrat Wilhelm Steiner hat auf dem Friedrichsberg einen Aussichtsturm errichten lassen. Zu Vermessungszwecken, sagt er, Um seine Frau Elisabeth dort hinunter zu werfen, munkeln die Dorfbewohner. Elisabeth wird eines nachts von ihrem Schwiegervater, dem Waldbauern Josef Steiner, aus dem Haus geholt. Denn: am Fuße des Aussichtsturms liegt ihr Mann mit eingeschlagenem Schädel. Anscheinend kein Selbstmord. Der alte Steiner verlangt Aufklärung.
Die Handlung spielt 1935, als Hitler gerade die Macht übernommen hat. Das spielt aber nur indirekt eine Rolle. Ich hatte ehrlich gesagt Schwierigkeiten, mich in das Buch reinzufinden. Der Schreibstil ist sehr ausschweifend und zu ausführlich bei Nebensächlichkeiten. So wird gleich anfangs seitenlang über den Berg und seinen Namen geschrieben. Dazu auch noch mit ellenlangen Sätzen. "Egal, wen man fragte, ob jung oder alt, ob Häusler oder Bauersleut, ob Steinhauer, Holzarbeiter, Weber oder Handwerker, ob Tagelöhner, Knecht oder Magd, ob Großvater oder Großmutter, ob abergläubisch oder gottesfürchtig, es schien, als hätte jeder seine Geschichte dazu, und wer seine Sinne einigermaßen beieinanderhatte, glaubte keine davon zur Gänze.." Auch im weiteren Handlungsverlauf gab es immer wieder Abschweifungen, die mir den Lesefluss erschwerten. Die Charaktere sind allesamt unsympathisch, bis auf Elisabeth. Eine erst 24-jährige Frau und nun Witwe. Im Dorf mit Skepsis betrachtet, aufgrund ihrer Charakterstärke und weil sie die Tochter der Hexe ist. Unter ihrem Mann und Schwiegervater hat sie es nicht leicht gehabt. Dann ist da noch ihr Schwager Johannes, der 1918 im Krieg seinen Arm verloren hat. Mit dem Arm auch seine Seele, meint er. In der Tat ein grausamer Mann. Die Handlung ist insgesamt recht düster, wie der Ort und die Zeit. Eigentlich nicht schlecht geschrieben, zumindest für die Leser, die es gern düster und ausführlich mögen, aber einfach nicht mein Fall. So werde ich auch die beiden Fortsetzungen nicht lesen.