Ein entsetzter Schrei und eine Frau, die mit gewaltiger Wucht auf den Boden prallt - für eine Sekunde steht die Welt still, dann bricht das Chaos aus. Zwischen schneebedeckten Bergen, reißenden Flüssen und tosenden Wasserfällen findet alljährlich in Norwegens Westen ein großes Sportfestival statt. Agnes Tveit, ehemalige Starreporterin aus Oslo, ist hautnah mit dabei, als sich der Fallschirm einer der vier Springerinnen nicht öffnet. Vor den Augen hunderter geschockter Zuschauer stürzt die junge Frau, Mutter zweier Kinder, in den Tod. Ein tragischer Unglücksfall? Agnes, die seit einem Jahr wieder in ihrem Heimatort wohnt, kannte die Frau seit ihrer Jugend und sucht nach Antworten. Bei den Recherchen für ihre Lokalzeitung entdeckt sie, dass diese idyllische Stadt viele dunkle Geheimnisse birgt, die seit Jahren im Verborgenen ruhen. Ein tödlicher Verrat und die Lügen der Vergangenheit - Agnes Tveit recherchiert in ihrem ersten Fall.
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So lässt sich dieser Roman, wie oftmals bei dem Genre, auch abseits der Krimihandlung mit Gewinn lesen. Tina Rausch Münchner Feuilleton 20221212
Ermittlerinnen-Porträt: Agnes Tveit
Ein Holzhaus mit grasbewachsenem Dach und rot lackierten Wänden liegt an einem sonnenbeschienenen Berghang. Der Blick reicht weit über das dunkelblaue Wasser einer Bucht, hin zu einer am anderen Ufer gelegenen Kleinstadt. Es ist diese Idylle auf dem Cover von Randi Fuglehaugs Krimi „Todesfall“, die nicht nur Norwegen-Fans unmittelbar anzieht. Gleichzeitig ist es genau diese Idylle, der Agnes Tveit, die Heldin von „Todesfall“, unbedingt entkommen wollte. Sie ist hier aufgewachsen, in Voss, einer Kleinstadt, gut 70 km nordöstlich von Bergen. Früh zog es die angehende Journalistin nach Oslo. Sie machte Karriere und wurde in Norwegens Hauptstadt zur Star-Reporterin. Nun ist sie 38 und kehrt mit ihrem Ehemann, dem Chirurgen Frederik Dahl, nach Voss zurück.
Die Stadt ihrer Jugend scheint für Agnes die bessere Umgebung zu sein, um eine Familie zu gründen. Sie und Frederik wünschen sich unbedingt ein Kind, Agnes arbeitet für die kleine Redaktion der Lokalzeitung. Dort macht sie sich mit ihrem Großstadt-Habitus nicht nur Freunde. Andererseits gewinnt sie durch ihre eigenbrötlerische, unverstellte Art auch Sympathien – und auch dadurch, dass sie ihrer Liebe zum Junkfood nachgibt, obwohl in ihren Kreisen eher eine bewusste Ernährung zum guten Ton gehört. Vor allem aber zählt Agnes Veit zu jener Sorte von Krimi-Heldinnen, die nicht als Polizistinnen an die Lösung eines Mordfalls gehen. Ihre Motivation hat nichts mit dem Ethos einer Staatsdienerin zu tun, sie ist vor allem neugierig und hat Freude daran, Rätsel zu lösen. Mit diesen Motiven dürften sich wohl auch die meisten Krimi-Fans identifizieren. Und auch als Persönlichkeit hat Anges etwas Suchendes. Aus ihrer manchmal kratzbürstigen Art spricht eine gewisse Unzufriedenheit, das Gefühl, noch nirgends richtig heimisch geworden zu sein.
Und der zweite Agnes-Veit-Krimi bereichert das Bild dieser Ermittlerin weiter. Auf dem seit 1973 (tatsächlich) jährlich stattfindenden Festival „Vossa Jazz“ bricht die Saxophonistin Marta Tverberg tot auf der Bühne zusammen – kurz nachdem sie sich in einer emotionalen Rede gegen Frauenfeindlichkeit und Diskriminierung ausgesprochen hat. Weil Agnes mitten in der Arbeit an einer Biografie über die weltberühmte Musikerin steckt, vermischen sich einmal mehr ihre journalistischen Recherchen mit polizeilichen Ermittlungen. Und auch ihr Privatleben wird erneut in Mitleidenschaft gezogen... Wenn Randi Fuglehaug ihrem Konzept treu bleibt, rund um eine Touristenattraktion von Voss einen mysteriösen Todesfall zu erzählen, darf man sich auf weitere Ermittlungen der eigensinnigen Agnes Tveit freuen. Denn neben einem Extremsport- und einem Jazz-Festival hat Voss auch ein Freilichtmuseum zu bieten. Holzhäuser aus Wikingerzeiten und ein mittelalterliches Pfarrhaus wären nicht die schlechteste Umgebung für ihre Abenteuer...
Ein Holzhaus mit grasbewachsenem Dach und rot lackierten Wänden liegt an einem sonnenbeschienenen Berghang. Der Blick reicht weit über das dunkelblaue Wasser einer Bucht, hin zu einer am anderen Ufer gelegenen Kleinstadt. Es ist diese Idylle auf dem Cover von Randi Fuglehaugs Krimi „Todesfall“, die nicht nur Norwegen-Fans unmittelbar anzieht. Gleichzeitig ist es genau diese Idylle, der Agnes Tveit, die Heldin von „Todesfall“, unbedingt entkommen wollte. Sie ist hier aufgewachsen, in Voss, einer Kleinstadt, gut 70 km nordöstlich von Bergen. Früh zog es die angehende Journalistin nach Oslo. Sie machte Karriere und wurde in Norwegens Hauptstadt zur Star-Reporterin. Nun ist sie 38 und kehrt mit ihrem Ehemann, dem Chirurgen Frederik Dahl, nach Voss zurück.
Die Stadt ihrer Jugend scheint für Agnes die bessere Umgebung zu sein, um eine Familie zu gründen. Sie und Frederik wünschen sich unbedingt ein Kind, Agnes arbeitet für die kleine Redaktion der Lokalzeitung. Dort macht sie sich mit ihrem Großstadt-Habitus nicht nur Freunde. Andererseits gewinnt sie durch ihre eigenbrötlerische, unverstellte Art auch Sympathien – und auch dadurch, dass sie ihrer Liebe zum Junkfood nachgibt, obwohl in ihren Kreisen eher eine bewusste Ernährung zum guten Ton gehört. Vor allem aber zählt Agnes Veit zu jener Sorte von Krimi-Heldinnen, die nicht als Polizistinnen an die Lösung eines Mordfalls gehen. Ihre Motivation hat nichts mit dem Ethos einer Staatsdienerin zu tun, sie ist vor allem neugierig und hat Freude daran, Rätsel zu lösen. Mit diesen Motiven dürften sich wohl auch die meisten Krimi-Fans identifizieren. Und auch als Persönlichkeit hat Anges etwas Suchendes. Aus ihrer manchmal kratzbürstigen Art spricht eine gewisse Unzufriedenheit, das Gefühl, noch nirgends richtig heimisch geworden zu sein.
Und der zweite Agnes-Veit-Krimi bereichert das Bild dieser Ermittlerin weiter. Auf dem seit 1973 (tatsächlich) jährlich stattfindenden Festival „Vossa Jazz“ bricht die Saxophonistin Marta Tverberg tot auf der Bühne zusammen – kurz nachdem sie sich in einer emotionalen Rede gegen Frauenfeindlichkeit und Diskriminierung ausgesprochen hat. Weil Agnes mitten in der Arbeit an einer Biografie über die weltberühmte Musikerin steckt, vermischen sich einmal mehr ihre journalistischen Recherchen mit polizeilichen Ermittlungen. Und auch ihr Privatleben wird erneut in Mitleidenschaft gezogen... Wenn Randi Fuglehaug ihrem Konzept treu bleibt, rund um eine Touristenattraktion von Voss einen mysteriösen Todesfall zu erzählen, darf man sich auf weitere Ermittlungen der eigensinnigen Agnes Tveit freuen. Denn neben einem Extremsport- und einem Jazz-Festival hat Voss auch ein Freilichtmuseum zu bieten. Holzhäuser aus Wikingerzeiten und ein mittelalterliches Pfarrhaus wären nicht die schlechteste Umgebung für ihre Abenteuer...