Eine Reise auf dem Mississippi ist erst der Beginn eines neuen Abenteuers von Huck und Tom, das einen Diamantenraub, einen Schwindler, einen Mord und somit genug Irrungen und Verwirrungen enthält, um abenteuersuchende Twain-Fans zu begeistern. Die Erzählung "Tom Sawyer als Detektiv" war Jahrzehnte nicht mehr lieferbar und erlebt nun durch die Neuübersetzung von Andreas Nohl ("Tom Sawyer & Huckleberry Finn", Hanser Verlag 2010) eine dem Original angemessene Wieder- bzw. Neuentdeckung des Klassikers. (Laufzeit: 2h 19)
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.04.2011Erdbeeren suchen mit Hund und Laterne
Zum ersten Mal auf Deutsch – eine Erzählung von Mark Twain, in dem seine unternehmungslustigen Helden
Tom Sawyer und Huck Finn als erfolgreiches Detektivteam auftreten – Von Fritz Göttler
It’s showtime, folks, drunten im amerikanischen Süden, in Arkansas! Der Showmaster ist Tom Sawyer, wohlbekannt aus zwei großen Romanen, seine Showbühne ist ein Gerichtssaal in Pikesville – das ist das Nest am Mississippi, wo Tante Sally und Onkel Silas wohnen, wo Tom und Huck Finn seinerzeit den entlaufenen Nigger Jim befreiten in Huckleberry Finn. Zehn Jahre nach diesem Buch holte Mark Twain sich seine Helden zurück für ein spektakuläres Comeback, eine Erzählung, die erst „Tom Sawyer’s Mystery“ heißen sollte und dann 1896 als Tom Sawyer Detective in Harper’s Magazine veröffentlicht wurde. Nun ist sie, in einer sorgfältig editierten Ausgabe, auf Deutsch zu lesen.
Die ganze Anarchie steckt auch in dieser Geschichte, das provinzielle Chaos, das Amerika bis heute seine Dynamik verleiht, seine Unabhängigkeit, seine Reife. Amerika kurz vor dem Zugriff des 20. Jahrhunderts – auf dem Fluss fahren große Raddampfer, aber ihr Tempo ist dem Farmer- und Kleinstadtleben an den Ufern angepasst. Auf dem Dampfer werden Tom und Huck zum Onkel geschickt, der hat extreme Probleme mit einem Nachbarn und dessen Bruder, das zermürbt ihn, macht ihn unberechenbar und wirr in seinen Predigten. Es geht um Heiratsabsichten und andere Schikanen, um Diamantendiebstahl und um Mord, eine Leiche, die nachts im Tabakfeld verbuddelt wird. Toms grandiose Fähigkeiten als Beobachter und Vermittler sind gefragt, später auch als Strafverteidiger – als Onkel Silas vor Gericht muss. Da gilt es nicht nur einen schusseligen Verwandten zu retten, sondern auch den gefährdeten American Dream.
Es ist eine wohlbekannte Rollenverteilung, in der Tom und Huck agieren – ein paar Jahre zuvor hatte in der Alten Welt Conan Doyle die erste seiner Sherlock-Holmes-Geschichten veröffentlicht, und Mark Twain hat das Genre begeistert adaptiert – mit großer amerikanischer Grandezza. Nur wenige Jahre ist das Genre alt, und wird doch mit der größten Selbstverständlichkeit vorgeführt. „Aber du hast doch die ganze Geschichte wie am Schnürchen erzählt, geradeso, als ob du sie mit eigenen Augen gesehen hättest“, sagt der Richter nach Toms Plädoyer, und Tom: „Ach, ich hab bloß die Indizien gesehen und das eine mit dem andern zusammengefügt, Euer Ehren. Einfach nur ein bisschen normale Detektivarbeit. Das hätte doch jeder gekonnt.“ Hätte natürlich nicht. Denn wesentlicher Teil dieser Arbeit ist die amerikanische Lust an der Fabulierkunst, an der Flunkerei, die Tom, wir erinnern uns aus den Romanen, perfekt beherrscht: „Wenn du in Naturkunde so aufgepasst hättest, wie du’s solltest, dann wüsstest du, dass man in der ganzen Welt – außer hier in Arkansas – Erdbeeren immer mit nem Hund sucht und mit ner Laterne . . .“
Mark Twain
Tom Sawyer als Detektiv.
Erzählt von Huck Finn
Mit Illustrationen von Jan Reiser. Herausgegeben, übersetzt und mit einem Nachwort von Andreas Nohl. Hanser 2011. 128 Seiten, 12,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Zum ersten Mal auf Deutsch – eine Erzählung von Mark Twain, in dem seine unternehmungslustigen Helden
Tom Sawyer und Huck Finn als erfolgreiches Detektivteam auftreten – Von Fritz Göttler
It’s showtime, folks, drunten im amerikanischen Süden, in Arkansas! Der Showmaster ist Tom Sawyer, wohlbekannt aus zwei großen Romanen, seine Showbühne ist ein Gerichtssaal in Pikesville – das ist das Nest am Mississippi, wo Tante Sally und Onkel Silas wohnen, wo Tom und Huck Finn seinerzeit den entlaufenen Nigger Jim befreiten in Huckleberry Finn. Zehn Jahre nach diesem Buch holte Mark Twain sich seine Helden zurück für ein spektakuläres Comeback, eine Erzählung, die erst „Tom Sawyer’s Mystery“ heißen sollte und dann 1896 als Tom Sawyer Detective in Harper’s Magazine veröffentlicht wurde. Nun ist sie, in einer sorgfältig editierten Ausgabe, auf Deutsch zu lesen.
Die ganze Anarchie steckt auch in dieser Geschichte, das provinzielle Chaos, das Amerika bis heute seine Dynamik verleiht, seine Unabhängigkeit, seine Reife. Amerika kurz vor dem Zugriff des 20. Jahrhunderts – auf dem Fluss fahren große Raddampfer, aber ihr Tempo ist dem Farmer- und Kleinstadtleben an den Ufern angepasst. Auf dem Dampfer werden Tom und Huck zum Onkel geschickt, der hat extreme Probleme mit einem Nachbarn und dessen Bruder, das zermürbt ihn, macht ihn unberechenbar und wirr in seinen Predigten. Es geht um Heiratsabsichten und andere Schikanen, um Diamantendiebstahl und um Mord, eine Leiche, die nachts im Tabakfeld verbuddelt wird. Toms grandiose Fähigkeiten als Beobachter und Vermittler sind gefragt, später auch als Strafverteidiger – als Onkel Silas vor Gericht muss. Da gilt es nicht nur einen schusseligen Verwandten zu retten, sondern auch den gefährdeten American Dream.
Es ist eine wohlbekannte Rollenverteilung, in der Tom und Huck agieren – ein paar Jahre zuvor hatte in der Alten Welt Conan Doyle die erste seiner Sherlock-Holmes-Geschichten veröffentlicht, und Mark Twain hat das Genre begeistert adaptiert – mit großer amerikanischer Grandezza. Nur wenige Jahre ist das Genre alt, und wird doch mit der größten Selbstverständlichkeit vorgeführt. „Aber du hast doch die ganze Geschichte wie am Schnürchen erzählt, geradeso, als ob du sie mit eigenen Augen gesehen hättest“, sagt der Richter nach Toms Plädoyer, und Tom: „Ach, ich hab bloß die Indizien gesehen und das eine mit dem andern zusammengefügt, Euer Ehren. Einfach nur ein bisschen normale Detektivarbeit. Das hätte doch jeder gekonnt.“ Hätte natürlich nicht. Denn wesentlicher Teil dieser Arbeit ist die amerikanische Lust an der Fabulierkunst, an der Flunkerei, die Tom, wir erinnern uns aus den Romanen, perfekt beherrscht: „Wenn du in Naturkunde so aufgepasst hättest, wie du’s solltest, dann wüsstest du, dass man in der ganzen Welt – außer hier in Arkansas – Erdbeeren immer mit nem Hund sucht und mit ner Laterne . . .“
Mark Twain
Tom Sawyer als Detektiv.
Erzählt von Huck Finn
Mit Illustrationen von Jan Reiser. Herausgegeben, übersetzt und mit einem Nachwort von Andreas Nohl. Hanser 2011. 128 Seiten, 12,90 Euro.
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"Tom Sawyer und Huckleberry Finn sind auch als Detektive unschlagbar. Wetten, dass Sherlock Holmes und Dr. Watson vor ihnen den Hut gezogen hätten? Für alle Mark-Twain-Fans ein Muss!" WDR 5 Lilipuz, 01.09.2011
"Wichtig ist, dass für Tom die Welt im Guten wie im Bösen die Magie des Außerordentlichen besitzt. Nichts ist gleichgültig, alles ist bedeutend und birst vor Sensationen. Dass Mark Twain diese so beglückende wie anstrengende Disposition ohne einen falschen Zungenschlag in seinem Jugendbuch eingefangen hat, macht es so einzigartig." Tilman Spreckelsen, FAZ, 21.11.11
"Das Buben nicht gern lesen, mag ein Gerücht sein; jedenfalls, so lange die Bücher von Mark Twain gedruckt werden.[...] Nichts für artige Mädchen!" Bettina Kugler, St. Galler Tagblatt, 14.12.11
"Eine mit Spannung, Witz und allerlei überraschenden Wendungen unterhaltende Geschichte." Augsburger Allgemeine, 20.08.11
"Jetzt hat der Hanser Verlag den alten Schatz endlich wieder ausgegraben. ... Atemberaubend spannend und entführt Dank der Illustrationen mit Leichtigkeit in längst vergangene Zeiten." Eselsohr, Mai 2012
"Wunderbar!" Oberhessische Presse, 27.04.12"Zehn Jahre nach "Huckleberry Finn" holte Mark Twain sich seine Helden zurück für ein spektakuläres Comeback, ... in einer sorgfältig editierten Ausgabe nun auf Deutsch zu lesen. Die ganze Anarchie steckt auch in dieser Geschichte, das provinzielle Chaos, das Amerika bis heute seine Dynamik verleiht, seine Unabhängigkeit, seine Reife. ... Ein paar Jahre zuvor wurden in der Alten Welt die ersten Sherlock-Holmes-Geschichten veröffentlicht, und Mark Twain hat das Genre begeistert adaptiert - mit großer amerikanischer Grandezza." Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung, 13.04.11
"Ein Glück, dass man die Geschichte nun endlich auf Deutsch lesen kann!" Die Zeit, 19.05.11
"Dafür muss Tom Sawyer als Detektiv die spannende Geschichte erzählen, die der Titel verspricht, und ihre Fantasie entzünden. Twains Geschichte kann das. Hundert Jahre alt, versetzt sie den jungen Leser in eine fremde Welt, in der Kinder ohne Aufsicht Mississippi-Dampfer fahren." Berliner Morgenpost, 25.03.11
"Dramaturgisch ausgefeilt. ... Spannend!" buchjournal, 2/11
"Die Geschichte war lange nicht lieferbar. Jetzt ist sie neu übersetzt worden und, in Huckleberrys Worten: "verdammt aufregend." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.04.11
"Eine spannende Geschichte, flüssig erzählt, die den Mississippi-Groove Mark Twains heraufbeschwört, zudem großartig übersetzt." Roger Meyer, Buch & Maus, 1/11
"Endlich gibt es eine noch unbekannte Zugabe zu den Abenteuern vom Mississippi, für Schlaufüchse und Kombinierer." St. Galler Tagblatt, 07.05.11
"Eine der schönsten Kindheitsgeschichten mit einem Schuss Krimi, die das 19. Jahrhundert in Amerika hervorgebracht hat." Eltern family, 06/11
"Eine mit Spannung, Witz und allerlei überraschenden Wendungen unterhaltende Geschichte aus einer seltsam fremden Welt vor über 100 Jahren." Augsburger Allgemeine Zeitung, 20.08.11
"Wichtig ist, dass für Tom die Welt im Guten wie im Bösen die Magie des Außerordentlichen besitzt. Nichts ist gleichgültig, alles ist bedeutend und birst vor Sensationen. Dass Mark Twain diese so beglückende wie anstrengende Disposition ohne einen falschen Zungenschlag in seinem Jugendbuch eingefangen hat, macht es so einzigartig." Tilman Spreckelsen, FAZ, 21.11.11
"Das Buben nicht gern lesen, mag ein Gerücht sein; jedenfalls, so lange die Bücher von Mark Twain gedruckt werden.[...] Nichts für artige Mädchen!" Bettina Kugler, St. Galler Tagblatt, 14.12.11
"Eine mit Spannung, Witz und allerlei überraschenden Wendungen unterhaltende Geschichte." Augsburger Allgemeine, 20.08.11
"Jetzt hat der Hanser Verlag den alten Schatz endlich wieder ausgegraben. ... Atemberaubend spannend und entführt Dank der Illustrationen mit Leichtigkeit in längst vergangene Zeiten." Eselsohr, Mai 2012
"Wunderbar!" Oberhessische Presse, 27.04.12"Zehn Jahre nach "Huckleberry Finn" holte Mark Twain sich seine Helden zurück für ein spektakuläres Comeback, ... in einer sorgfältig editierten Ausgabe nun auf Deutsch zu lesen. Die ganze Anarchie steckt auch in dieser Geschichte, das provinzielle Chaos, das Amerika bis heute seine Dynamik verleiht, seine Unabhängigkeit, seine Reife. ... Ein paar Jahre zuvor wurden in der Alten Welt die ersten Sherlock-Holmes-Geschichten veröffentlicht, und Mark Twain hat das Genre begeistert adaptiert - mit großer amerikanischer Grandezza." Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung, 13.04.11
"Ein Glück, dass man die Geschichte nun endlich auf Deutsch lesen kann!" Die Zeit, 19.05.11
"Dafür muss Tom Sawyer als Detektiv die spannende Geschichte erzählen, die der Titel verspricht, und ihre Fantasie entzünden. Twains Geschichte kann das. Hundert Jahre alt, versetzt sie den jungen Leser in eine fremde Welt, in der Kinder ohne Aufsicht Mississippi-Dampfer fahren." Berliner Morgenpost, 25.03.11
"Dramaturgisch ausgefeilt. ... Spannend!" buchjournal, 2/11
"Die Geschichte war lange nicht lieferbar. Jetzt ist sie neu übersetzt worden und, in Huckleberrys Worten: "verdammt aufregend." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.04.11
"Eine spannende Geschichte, flüssig erzählt, die den Mississippi-Groove Mark Twains heraufbeschwört, zudem großartig übersetzt." Roger Meyer, Buch & Maus, 1/11
"Endlich gibt es eine noch unbekannte Zugabe zu den Abenteuern vom Mississippi, für Schlaufüchse und Kombinierer." St. Galler Tagblatt, 07.05.11
"Eine der schönsten Kindheitsgeschichten mit einem Schuss Krimi, die das 19. Jahrhundert in Amerika hervorgebracht hat." Eltern family, 06/11
"Eine mit Spannung, Witz und allerlei überraschenden Wendungen unterhaltende Geschichte aus einer seltsam fremden Welt vor über 100 Jahren." Augsburger Allgemeine Zeitung, 20.08.11