Als Michelle mit Mitte zwanzig erfährt, dass ihre Mutter an Krebs erkrankt ist, steht die Welt für sie still. Sie lässt ihr bisheriges Leben in Philadelphia zurück und kehrt heim nach Oregon, in ihr abgelegenes Elternhaus, um ganz für ihre Mutter da zu sein. Doch schon ein halbes Jahr später stirbt die Mutter. Michelle begegnet ihrer Trauer, ihrer Wut, ihrer Angst mit einer Selbsttherapie: der koreanischen Küche. Sie kocht all die asiatischen Gerichte, die sie früher mit ihrer Mutter aß und erinnert sich dabei an die gemeinsame Zeit: an das Aufwachsen unter den Augen einer strengen und fordernden Mutter; an die quirligen Sommer in Seoul; an das Gefühl, weder in den USA noch in Korea ganz dazuzugehören. Und an die Körper und Seele wärmenden Gerichte, über denen sie und ihre Mutter immer wieder zusammengefunden haben.
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensentin Susanne Billig fühlt sich wie in einer koreanischen Garküche in Michelle Zauners Mutter-Tochter-Geschichte. Wie die aus Korea stammende Mutter im Buch als Frau eines US-Soldaten in der Fremde koreanische Gerichte mit Leidenschaft kocht, um die Bande zu ihrer Heimat aufrechtzuerhalten, schildert Zauner laut Billig plastisch und appetitanregend. Daneben stehen die Emanzipation der Tochter, die Entfremdung vom Vater und schließlich der Tod der Mutter im Zentrum der Erzählung, erläutert Billig. Eine Kürzung der Geschichte um 100 Seiten hätte dem Buch nicht geschadet, glaubt die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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