Trotz ist in seiner reinen Essenz: der Moment des Aufbäumens. Er kann ganze Gesellschaften in den Fortschritt katapultieren. Er kann aber auch: bremsen. Das gilt nicht nur für uns als Gemeinschaft, sondern auch für jeden Einzelnen. Wer ist nicht schon einmal trotzig über sich hinausgewachsen? Und wer wurde nicht auch einmal vom Trotz daran gehindert, etwas zu erreichen?
Ronja von Rönne kennt den Trotz, etwas besser sogar, als ihr lieb ist. In diesem persönlichen Essay zeigt sie, wann der Trotz sie am Leben gehalten hat. Und wann er kurz davor war, sie zu zerstören. Rönne durchleuchtet aber nicht nur ihren eigenen Trotz, sondern auch den der anderen, denn am Ende steht die Frage: Sollen wir nun trotzig sein oder nicht?
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensent Harry Nutt hat für die Lektüre von Ronja von Rönnes Buch in etwa so lange gebraucht, wie für eine Folge ihrer "Street-Philosophy" Reihe auf Arte. Überhaupt ähneln sich die Formate: sie sind geprägt von der Neugier und Unerschrockenheit ihrer Moderatorin/Autorin, gehen aber auf der anderen Seite nicht besonders in die Tiefe, meint Nutt. Die guten Passagen des Buches regen den Rezensenten dazu an, die "positiven Energien des Trotzes" für sich zu entdecken. Zwar erhalten die Leser auch Einblicke in die düstereren Seiten von Rönnes Persönlichkeit. Auch die Geschichte über Rönnes Freund Martin lässt den Rezensent Tragisches ahnen. Allerdings wird der flapsige Jargon der "existenziellen Dringlichkeit" dieser Themen nicht ganz gerecht, schließt der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Schnoddrig bis rotzfrech, ironisch gebrochen und dann plötzlich wieder höchst einfühlsam fügt sich ihre Sprache zur perfekten Form für den Inhalt. Andreas Kremla Buchkultur 20230825