Das Leben als Frau, was geht in diesen Zeiten, 1920er- und 1950er-Jahre
Die 1920er-Jahre, die junge Helene studiert in Berlin Jura. Das ist zur damaligen Zeit noch ungewöhnlich und man macht es ihr nicht leicht. Aber sie erfährt auch zumindest mentale Unterstützung, durch ihren Kommilitonen
Julius. Und so schließt sie nicht nur das Studium ab, sie promoviert anschließend auch noch, gute…mehrDas Leben als Frau, was geht in diesen Zeiten, 1920er- und 1950er-Jahre
Die 1920er-Jahre, die junge Helene studiert in Berlin Jura. Das ist zur damaligen Zeit noch ungewöhnlich und man macht es ihr nicht leicht. Aber sie erfährt auch zumindest mentale Unterstützung, durch ihren Kommilitonen Julius. Und so schließt sie nicht nur das Studium ab, sie promoviert anschließend auch noch, gute Voraussetzungen für ein ambitioniertes Berufsleben. Doch dann kommt die Nazizeit und Frauen werden zurückgezwungen an Heim und Herd. So geht es auch Helene. Sie heiratet, zieht nach Hamburg, umsorgt ihren Ehemann und zieht zwei Kinder groß. Als diese dann aus dem Haus sind, ist sie Anfang 50, als Hausfrau gelangweilt und intellektuell unterfordert. So gerne würde sie arbeiten, aber das kommt für ihren konservativen Ehemann natürlich nicht in Frage. Wie sähe das denn aus in ihren Kreisen. Doch dann trifft sie, welch glücklicher Zufall, Julius wieder, ihre Liebe aus Studienzeiten, Julius, der damals in die Schweiz integrieren musste, da er Jude war. Und diese Begegnung gibt ihr Kraft und lässt sie, gestärkt durch die Erinnerungen an ihre Ambitionen als junge Frau, kämpfen, aufbegehren gegen das gesetzte Umfeld, in dem sich die Rollenkonventionen so tief eingegraben haben als wäre die Zeit stehengeblieben. Und tatsächlich erhält sie eine Chance auf einen beruflichen Neuanfang, nach all den Jahren und sie packt zu.
Helene ist die starke Frau, die dieses Buch trägt und vollkommen authentisch als Spiegelbild diese Zeit zwischen den 1920er bis ans Ende der 50er Jahre wiedergibt.Dabei hat man gerade in den Beschreibungen des Alltags so manches Ahaerlebnis und hört im Kopf die Erzählungen der eigenen Großmütter und Mütter, die jetzt noch einmal hervortreten und so für einen selbst aufs Neue sehr lebendig werden.
Ein gute sehr unterhaltsame Geschichte, die sehr realistisch herüberkommt und dankbar macht, für alle, die dafür gekämpft haben, dass Leben heute zumindest so ist, wie wir es leben können, als emanzipierte Frauen in der Gesellschaft, mit so viel Gleichberechtigung, wie nur eben möglich. Und es spornt an, weiterzumachen.