Wie begegnet man einer Frau, die höchstens noch ein halbes Jahr zu leben hat? Fred glaubt es zu wissen. Er ist alleinerziehender Vater und hat sich zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter ausbilden lassen, um seinem Leben mehr Sinn zu geben. Aber Karla, stark, spröde und eigensinnig, arrangiert sich schon selbst mit ihrem bevorstehenden Tod und möchte nur etwas menschliche Nähe - zu ihren Bedingungen. Als Freds Versuch, sie mit ihrer Vergangenheit zu versöhnen, grandios scheitert, ist es nur noch Phil, sein 13-jähriger Sohn, der Karla besuchen darf. Doch dann trifft Hausmeister Klaffki in einer kritischen Situation die richtige Entscheidung - und verhilft Fred zu einer zweiten Chance.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.09.2018NEUE TASCHENBÜCHER
Im Lachen
das Ernste entdecken
Susann Pásztor hat – wie früher einmal Ernst Lubitsch – die Gabe, am Schwärzesten und Ernstesten das Komische zu sehen und daraus, liebevoll, Komödie zu machen. Der Titel beschreibt den Moment der Stille, wenn die Seele eines Verstorbenen ihres Wegs gehen soll, oder will. Hier steht Karla im Mittelpunkt, die im Endstadium ihrer Krebserkrankung bei der lokalen Hospizvereinigung um Sterbebegleitung gebeten hat und dabei an den vollkommen überforderten Fred geraten ist, der alles richtig machen will und dabei, unbeholfen wie er ist, nur patzt. In seinem Sohn Phil entdeckt Karla einen Seelenverwandten, und er findet bei ihr den Weg, der elterlichen Beschränktheit zu entkommen. Karlas Ausgangspunkt in ein selbstbestimmtes Leben war die Aufbruchsstimmung der Sechzigerjahre, ungeschützt und unabgesichert hat sie teilgenommen am Leben der Pop- und Subkultur, sie hat die Traumata ihrer Herkunftswelt zu Ende bearbeitet und gewinnt allein schon daraus die abgeklärte Gelassenheit, die weniger souveräne Menschen verunsichern würde. Susann Pásztor überspielt jegliche Gewichtigkeit, sie bringt uns dazu, im Lachen das Ernste zu sehen – und umgekehrt.
RUDOLF VON BITTER
Susann Pásztor: Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster.
Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln 2018. 288 Seiten, 11 Euro.
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Im Lachen
das Ernste entdecken
Susann Pásztor hat – wie früher einmal Ernst Lubitsch – die Gabe, am Schwärzesten und Ernstesten das Komische zu sehen und daraus, liebevoll, Komödie zu machen. Der Titel beschreibt den Moment der Stille, wenn die Seele eines Verstorbenen ihres Wegs gehen soll, oder will. Hier steht Karla im Mittelpunkt, die im Endstadium ihrer Krebserkrankung bei der lokalen Hospizvereinigung um Sterbebegleitung gebeten hat und dabei an den vollkommen überforderten Fred geraten ist, der alles richtig machen will und dabei, unbeholfen wie er ist, nur patzt. In seinem Sohn Phil entdeckt Karla einen Seelenverwandten, und er findet bei ihr den Weg, der elterlichen Beschränktheit zu entkommen. Karlas Ausgangspunkt in ein selbstbestimmtes Leben war die Aufbruchsstimmung der Sechzigerjahre, ungeschützt und unabgesichert hat sie teilgenommen am Leben der Pop- und Subkultur, sie hat die Traumata ihrer Herkunftswelt zu Ende bearbeitet und gewinnt allein schon daraus die abgeklärte Gelassenheit, die weniger souveräne Menschen verunsichern würde. Susann Pásztor überspielt jegliche Gewichtigkeit, sie bringt uns dazu, im Lachen das Ernste zu sehen – und umgekehrt.
RUDOLF VON BITTER
Susann Pásztor: Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster.
Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln 2018. 288 Seiten, 11 Euro.
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»An keiner Stelle wird dieses Buch pathetisch oder gar rührselig. Dieser Roman ist keiner, der Angst vorm Sterben macht. Im Gegenteil. Er macht Lust auf das Leben.« Christine Westermann WDR Frau TV