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Sommerferien! Alle Menschen sind draußen, sitzen im Eiscafé oder liegen am Badesee. Nur der vierzehnjährige Juri bleibt zu Hause, denn Juris Lieblingsort ist sein Zimmer – hier fühlt er sich sicher. Knapp zwei Wochen vor Schulbeginn erhält er eine Nachricht von Ava. Die beiden kennen sich aus der Grundschule, seit Jahren haben sie nichts voneinander gehört. Ava würde liebend gern mit anderen Menschen im Freibad sein. Doch Ava hat Hausarrest. «Wegen so einer Sache», sagt sie. Obwohl die beiden unterschiedlicher nicht sein könnten, folgen auf Text- und Sprachnachrichten über Joghurteis mit…mehr

  • Format: mp3
  • Größe: 120MB
  • FamilySharing(5)
Produktbeschreibung
Sommerferien! Alle Menschen sind draußen, sitzen im Eiscafé oder liegen am Badesee. Nur der vierzehnjährige Juri bleibt zu Hause, denn Juris Lieblingsort ist sein Zimmer – hier fühlt er sich sicher. Knapp zwei Wochen vor Schulbeginn erhält er eine Nachricht von Ava. Die beiden kennen sich aus der Grundschule, seit Jahren haben sie nichts voneinander gehört. Ava würde liebend gern mit anderen Menschen im Freibad sein. Doch Ava hat Hausarrest. «Wegen so einer Sache», sagt sie. Obwohl die beiden unterschiedlicher nicht sein könnten, folgen auf Text- und Sprachnachrichten über Joghurteis mit Himbeersauce und schlimmste Geburtstage schon bald erste Geständnisse. Über kleine Geheimnisse und große Ängste. Bis Avas wilde Geschichten das gerade erst gewonnene Vertrauen ins Wanken bringen.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Sarah Jäger lebt im Ruhrgebiet. Sie ist IHK-zertifizierte Call-Center-Agentin, ausgebildete Theaterpädagogin und umgeschulte Buchhändlerin. Ihr Jugendbuch 'Die Nacht so groß wie wir' war für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und wurde mit dem Hans-im-Glück-Preis ausgezeichnet.  Sarah Maus, Jahrgang 1995, lebt in Essen, wo sie als freie Illustratorin arbeitet und Kunst unterrichtet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.03.2024

Astronaut und Vogel

Sarah Jäger führt zwei sehr unterschiedliche Teenager zusammen und experimentiert mit Chatnachrichten

Von Eva-Maria Magel

Bücher für Kinder und Jugendliche sind schneller. Sie greifen aktuelle Themen auf und experimentieren formal, vom Erzählen im Langgedicht bis zu Text-Bild-Kombinationen jeder Art. Im besten Fall bekommt man beides, eine Lernkurve und ein ästhetisches Erlebnis.

Das wäre alles auch in "Und die Welt, sie fliegt hoch" von Sarah Jäger möglich. Ein Text aus kurzen Botschaften, ein Dialog gedruckt wie ein Gedicht, verwoben mit den Illustrationen von Sarah Maus. Darin nähern sich ein schräger Vogel, linke Buchseite, und ein Astronaut, rechte Buchseite, an. Jeder allein in seiner Sphäre, beide in den Sommerferien in ihren Zimmern. Das ist kurios genug, und es bleibt so, auch wenn wir bald erfahren, dass die lebhafte Vogel-Ava und der stille Astro-Juri, 14 Jahre alt und früher in derselben Grundschulklasse, offenbar von sehr unterschiedlichen Gründen festgehalten werden.

Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sind längst ein Thema in der Jugendliteratur, Jäger verbindet es mit der Isolation der Pandemie und ihren Folgen für die seelische Gesundheit, eine große Frage. Sie wählt einen passenden Kunstgriff: Juri und Ava schicken einander Chatnachrichten. So wie viele Kinder und Jugendliche es tun, die lieber Sprachnachrichten aufnehmen oder tippen, statt zu sprechen oder zu telefonieren. Was zumal Juri entgegenkommt.

Ava, die diesen Dialog beginnt, und man versteht am Ende, warum, findet so die einzige Brücke zu Juri. Schon immer war ihm alles zu viel, Schule bereitete ihm Bauchschmerzen. Lockdown und Homeschooling waren für ihn Erleichterung - nun kann er die Nähe der anderen, den Schulbetrieb gar nicht mehr ertragen. Er verlässt kaum sein Zimmer. Und lässt zunächst eher widerwillig zu, dass da jemand reinkommt, zumindest digital. Die beiden öffnen einander ihre Seelen, bringen sich an den Rand des Befreundetseins, erzählen davon, wie aus Kindern Jugendliche werden, wenn sie sich plötzlich an ihr Kindsein erinnern.

Die Chats bilden das Zögerliche der Öffnung ab, in einer Sprache, die mal in gekünstelt originellen Wendungen, oft floskelhaft, zwar so schlicht ist, wie es Chatnachrichten eben sind. Das allerdings reduziert den Reiz der Erzählung auf die dem Thema angemessene Form. Die in Schwarz-Weiß gehaltene Gestaltung bemüht sich darum, der kargen Textebene etwas hinzuzufügen, überwindet aber das bloß Illustrative selten. So huscht der Blick lesend im Links-rechts-Muster zwischen krakeelenden Vögeln und lungernden Astronauten über die Doppelseiten, bis klar ist, dass auch Ava nicht nur ein sonniges Leben hat. Die Chancen eines Erzählens im Chatformat sind noch lange nicht ausgereizt.

Sarah Jäger: "Und die Welt, sie fliegt hoch."

Illustriert von Sarah Maus. Rotfuchs Verlag, Hamburg 2024. 272 S., geb., 20,- Euro. Ab 12 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Juri wäre gern Astronaut, aber traut sich vor Angst gar nicht mehr aus seinem Zimmer, erklärt Rezensentin Christine Knödler, er hat "Angst vor der Welt". Da erreicht ihn plötzlich aus Zufall eine Nachricht von Ava auf dem Handy, die ihr Zimmer wegen Hausarrest nicht verlassen darf - das ist laut Knödler die Prämisse von Sarah Jägers Jugendroman. Die Geschichte ist komplett in Form von Textnachrichten verfasst, man muss sich "einlassen auf dieses Hin und Her", gibt Knödler zu bedenken, aber es lohnt sich, denn die beiden Protagonisten können so ihre Sorgen, Hoffnungen und auch die Gegensätze zwischen sich erkunden. Ava ist ein eher quirliges Scheidungskind, Juri ist in sich gekehrt, im Laufe der Nachrichten lernen sie sich gut kennen und stellen sich die Fragen um Freundschaft, Liebe und Pläne, die Jugendliche umtreiben - woraus ein lesenswertes, "poetisches Protokoll" entsteht, wie die Rezensentin bekräftigt.

© Perlentaucher Medien GmbH
Auch ein Must-Read für Erwachsene, die tiefgründige, melancholischen und doch warmherzige Geschichten schätzen. Karin Chao Rieser Nachrichten 20241004