Die Geschichte zweier ungleicher Brüder.
Zwei Bäume pflanzte ein Vater vor seinem Haus, einen für jedes Kind. Der erste, eine Lärche, ist wie Luigi, hart und zerbrechlich. In 37 Jahren hat Luigi nie das Tal verlassen, seine Frau Betta und er verliebten sich beim Baden in
den Flusstümpeln zwischen den weißen Birken. Nun erwarten sie ein kleines Mädchen. Der zweite Baum, die robustere Fichte, die auf der Schattenseite gedeiht, ist
wie der streitsüchtige Fredo. Vor Jahren kehrte er seiner Heimat den Rücken. Jetzt ist er ins Tal zurückgekehrt, um sich nach dem Tod des Vaters vom Elternhaus und seiner Herkunft zu befreien. Die beiden Brüder trennt mehr als sie verbindet und doch wachsen ihre Wurzeln in derselben Erde ...
Paolo Cognetti erzählt die spannende, verdichtete Geschichte eines Loyalitätskonflikts. Nicht nur die Natur im Piemont wird auf wundervolle Weise in Worte gebannt, sondern auch seine eigenwilligen Menschen, die sich durch den Einzug der Moderne und des Fortschritts unwiederbringlich verändern müssen.
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»Cognetti schafft mit wenigen Worten viel Atmosphäre. Er findet originelle Sprachbilder und schöne Naturmetaphern.« Bremen Zwei, Christine Gorny
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Noch einmal hat sich Paolo Cognetti mit "Unten im Tal" jener abgeschiedenen Bergwelt der Piemontesischen Alpen verschrieben, deren Unveränderlichkeit, Stummheit und Archaik das Wesen seiner Protagonisten zu spiegeln scheinen, freut sich Rezensent Peter Henning. In "kargen, gleichwohl feingezeichneten Bildern" fasst Cognetti die Atmosphäre dieser speziellen Landschaft, sowie auch das Verhältnis der Protagonisten zu ihrer Heimat und zueinander, lesen wir. Luigi und Alfredo sind hier aufgewachsen, haben sich viele Jahre lang nicht gesehen, als sie nach dem Tod ihres Vaters zum ersten mal wieder aufeinandertreffen, gelingt es ihnen nicht, ihre alten Konflikte zu lösen, ihre Gewohnheiten zu brechen und einander wirklich, wahrhaftig zu begegnen, so Henning. Von diesem Festhalten an alten Glaubenssätzen, von der Unvereinbarkeit dieser Glaubenssätze und Handlungsweisen und von dem Versagen der Verständigung erzählt dieser ungewöhnliche und berührende Roman, in einer klaren, genauen und bewusst verknappten Sprache, welche eine Art beredtes "Vakuum" erzeugt, so der beeindruckte Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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