Eine bitterböse Abrechnung mit dem deutschen Fernsehalltag! Was ist Reality und was Reality-TV? Diese brennende Frage stellt sich Dieter Hildebrandt, als er sich zusammen mit seiner Frau Renate in einen Senioren-Container begibt, wo sie vor den Kameras einer ihnen unbekannten Produktionsfirma ein fernsehseriengemäßes Leben streng nach Drehbuch führen sollen. Insgeheim jedoch trotzt der eingesperrte Kabarettist den allgegenwärtigen Beobachtern mit satirischen Betrachtungen über den deutschen Fernsehwahnsinn. Ein altes Ehepaar lebt in der Küche seines Hauses. Die anderen Zimmer haben die beiden an eine Fernsehgesellschaft vermietet, die die Küche als Senioren-Container zeigt. Dann wann stößt TV-Redakteurin Carmen Pietsch zu ihnen und bespricht, was ihr Leben und damit die Sendung ein wenig bunter machen könnte. In den anderen Momenten versuchen sich die beiden Container-Insassen an Exposées für Fernsehserien und entwerfen außergewöhnliche Charaktere und wilde Plots. Nicht nur, wenn fremde Kamerateams aufgrund besonderer Ereignisse – beispielsweise ein Zimmerbrand im Schlafzimmer - den Garten zerstören, wird prüfend der Vertrag mit der Produktionsfirma herangezogen: Wie viel des Intimlebens hat man wirklich verkauft? Zwar bleibt die Nasszelle ausgespart, doch reicht der Vertrag tatsächlich bis zum letzten Atemzug, denn der gemeine Fernsehzuschauer hegt ein besonderes Interesse für letzte Worte – auch die, von Containerbewohnern. Nebenbei geht es um das, was ansonsten die deutsche Fernsehlandschaft bestimmt: Sportberichte, Günther Jauch, Stars und Schönheitsoperationen. Da werden die Fernsehtoten eines Tages besprochen aber man spekuliert auch über die Zukunft der Ostermesse von Papst Benedikt, die wohlmöglich demnächst selbst durch Werbeunterbrechungen finanziert wird, so dass es dann heißt: Vater unser – gleich nach der Werbung.
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