Das Erbe seines Vaters hat Lukas Bärfuss ausgeschlagen: Es waren vor allem Schulden. Die markante Nase seines Vaters hat er dagegen schon an seinen eigenen Sohn weitervererbt. Den Genen entkommen wir nicht, doch wie steht es um ein auf Privatvermögen zielendes Erbrecht, das uns, obwohl kaum hundert Jahre alt, wie ein Naturgesetz vorkommt? Wie steht es um die Verantwortlichkeit jenseits der familiären Bindung, wie steht es um die Teilhabe der Nachgeborenen, deren Schicksal wir bestimmen mit dem, was wir ihnen hinterlassen, unser Erbe, unseren Müll? Antworten werden sich nicht finden lassen, solange das planende Denken vor dem Wegfall aller Selbstverständlichkeiten die Augen verschließt, solange es sich einer Enttäuschung verweigert, die uns die wichtigen Fragen erst ermöglichen würde: Wollen wir weiter so leben wie bisher? Und wenn nicht: wie dann?
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Der Tod seines Vaters wird für den Schweizer Schriftsteller Lukas Bärfuss zum Anlass, sich nicht nur über Sprache und Familie Gedanken zu machen, sondern auch über die Bedingungen des Erbens, berichtet Rezensentin Judith von Sternburg. Der Vater habe eine Biografie mit Rissen und Schwierigkeiten gehabt, womit sich der Sohn nun zweifelnd, misstrauisch gegenüber der Sprache auseinandersetzen müsse, das Erbe habe er ausgeschlagen, es sei nur Müll. Die Rezensentin erklärt, dass diese persönlichen Berührungspunkte zum Ausgang für Vorschläge über Ökonomie und Erbrecht werden, die sie sich in Bärfuss' besonderer, klarer Sprache gern zu Herzen nimmt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Ein dramaturgischer Leitfaden für das Denken in Zusammenhängen ... es gibt kaum etwas, das in diesen desorientierten und existenziell bedrohlichen Zeiten dringender gebraucht wird. Kristina MAIDT-ZINKE Süddeutsche Zeitung 20221122
Der Tod seines Vaters wird für den Schweizer Schriftsteller Lukas Bärfuss zum Anlass, sich nicht nur über Sprache und Familie Gedanken zu machen, sondern auch über die Bedingungen des Erbens, berichtet Rezensentin Judith von Sternburg. Der Vater habe eine Biografie mit Rissen und Schwierigkeiten gehabt, womit sich der Sohn nun zweifelnd, misstrauisch gegenüber der Sprache auseinandersetzen müsse, das Erbe habe er ausgeschlagen, es sei nur Müll. Die Rezensentin erklärt, dass diese persönlichen Berührungspunkte zum Ausgang für Vorschläge über Ökonomie und Erbrecht werden, die sie sich in Bärfuss' besonderer, klarer Sprache gern zu Herzen nimmt.
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