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Franz Werfel erzählt in diesem Roman einen Ausschnitt des Lebens von Verdi nach. Er beginnt mit der Begegnung mit dessen "Konkurrenten" Richard Wagner in Venedig während einer Schaffenskrise Verdis. Die Oper Lear kann wegen einer Blockade Verdis nicht fertiggestellt werden. Als Grund dafür sieht Verdi den deutschen Komponisten Richard Wagner an, der die moderne Musik des späten 19.Jahrhunderts verkörpert. Walter Andreas Schwarz (Sänger, Schriftsteller, Kabarettist, Hörspielautor und Übersetzer) hat den Text für die vorliegende Lesung des Süddeutschen Rundfunks aus dem Jahr 1988 behutsam…mehr

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Produktbeschreibung
Franz Werfel erzählt in diesem Roman einen Ausschnitt des Lebens von Verdi nach. Er beginnt mit der Begegnung mit dessen "Konkurrenten" Richard Wagner in Venedig während einer Schaffenskrise Verdis. Die Oper Lear kann wegen einer Blockade Verdis nicht fertiggestellt werden. Als Grund dafür sieht Verdi den deutschen Komponisten Richard Wagner an, der die moderne Musik des späten 19.Jahrhunderts verkörpert. Walter Andreas Schwarz (Sänger, Schriftsteller, Kabarettist, Hörspielautor und Übersetzer) hat den Text für die vorliegende Lesung des Süddeutschen Rundfunks aus dem Jahr 1988 behutsam gekürzt, eingeleitet, eingelesen und kommentiert. Regie: Stefan Hilsbecher

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Autorenporträt
Franz Werfel wurde 1890 in Prag geboren und starb 1945 im Exil in Los Angeles. Er trat zuerst als Lyriker (u.a. in der "Fackel") hervor, ehe er sich dem Drama und der Prosa zuwandte. 1917 begegnete er Alma Mahler-Gropius, die er 1929 heiratete. 1933 wurden seine Bücher von Nationalsozialisten verbrannt, nach dem "Anschluss" Österreichs begann seine Emigration, die ihn 1940 über die Pyrenäen nach Spanien und weiter in die USA führte. Sein Werk umfasst alle Gattungen, zu seinen bekanntesten Büchern zählen "Der Abituriententag" (1928), "Die vierzig Tage des Musa Dagh" (1933) und "Das Lied von Bernadette" (1941).
Rezensionen
"Nach wie vor mitreißend." Gregor Dotzauer, Tagesspiegel, 6.4.24

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.08.2009

Freiflug
Elke Heidenreichs neue Musik-Roman-Edition

Wenn die Musik abkadenziert und fertig ist, beginnt der freie Flug der Phantasie. An dieser Schnittstelle entstand der Musiker-Roman. Und zwar vor ungefähr 180 Jahren, im Zeitalter der Industrialisierung. Brauchen wir aber heute, wo an jeder Straßenecke etwas summt und swingt und säuselt und die Musik nie fertig ist, noch neue Musiker-Romane?

Keiner anderen Kunst falle "das Beweisen so schwer als der musikalischen", klagte Robert Schumann (der es aber trotzdem immer wieder versucht hat). Beim Schreiben über Musik gehe "der Verstand an der Krücke Sprache", notierte etwa zur selben Zeit Adolf Bernhard Marx (erster Beethoven-Biograph und "Erfinder" der musikalischen Formenlehre). Vom "Geisterreich des Unendlichen", das uns von Beethoven aufgeschlossen werde, schwärmte E.T.A. Hoffmann, dessen Kapellmeister Johannes Kreisler zur Blaupause wurde für unzählige weitere Musiker-Romane: herrlich Identifikatorisch-Revolutionäres darunter, wie der wüste "Verdi"-Roman von Franz Werfel, aber auch abscheulich süßer, reaktionärer Quark wie "Schwammerl" von Rudolf Hans Bartsch. Gewiss ist ein Musiker-Roman kein Sachbuch, es darf ruhig alles falsch sein, was darin behauptet wird. Aber er ist auch keine Oper, von der Giuseppe Verdi mal sehr schön meinte, sie erfinde sich die Wahrheiten, was auf jeden Fall besser sei, als sie nachzubilden.

In der "Edition Elke Heidenreich" bei C. Bertelsmann kommen am Dienstag die vier ersten Musikbücher heraus. Zwölf Musiktitel sollen es künftig jährlich werden, Altes und Neues, freier Flug und Kadenz, alles durcheinander, die erste Lieferung enthält auch gleich zwei Musiker-Romane: Werfels "Verdi" (440 Seiten, 22,95 Euro), neu aufgelegt mit einem Vorwort von Verdi-Regisseur Hans Neuenfels, der außerdem selbst einen zauberhaft brauchbaren Sammelband beisteuert zur Heidenreich-Edition mit seinen verstreuten Programmbuch-Notizen (250 Seiten, 21,95 Euro). Dazu, neu, "Brendels Fantasie" von Günther Freitag (192 Seiten, 19,50 Euro). Der Roman erzählt von einem todkranken Mann, der sich wünscht, noch einmal zu hören, wie Alfred Brendel Schuberts "Wandererfantasie" spielt.

Als er in der Zeitung liest, dass Brendel aufhören will zu konzertieren, stirbt er. Der Tod kommt mit Licht und Musik, die Krankheit heißt Krebs, der Mann ist Industrieller, seine Ehefrau gefühlskalt, die Kinder sind missraten, die Flucht aus der schnöden Ekelwelt führt natürlich in die Toskana. Und so weiter. Sollte das etwa eine Musiker-Roman-Karikatur sein? Aber dann tun sich mitten zwischen diesen leblos Karussell fahrenden Wort-Krücken plötzlich Inseln auf. Nebenschauplätze: ein Mord, der keiner ist, ein Schriftstück, das beschließt, sich selbst zu vernichten, und der Putzfrau vor die Füße fällt, Gewitter, Spuk, Ironie, Träume. Alles wild romantisch und ernst gemeint.

Eleonore Büning

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