Dies ist eine perfide und geschickt durchdachte Geschichte, wo ich irgendwann Wahnsinn und Realität schwer unterscheiden konnte. Ich wurde am Ende mit einer unvorhersehbaren, schockierenden und überraschenden Wahrheit konfrontiert, mit der ich die ganze Zeit über nicht gerechnet habe. Das
winterkalte Wetter auf der Insel Flekkerøya und vor allem aber der durchtriebene Plot haben mir eiskalte und…mehrDies ist eine perfide und geschickt durchdachte Geschichte, wo ich irgendwann Wahnsinn und Realität schwer unterscheiden konnte. Ich wurde am Ende mit einer unvorhersehbaren, schockierenden und überraschenden Wahrheit konfrontiert, mit der ich die ganze Zeit über nicht gerechnet habe. Das winterkalte Wetter auf der Insel Flekkerøya und vor allem aber der durchtriebene Plot haben mir eiskalte und spannende Lesestunden beschert. Thore, ein tief ausgearbeiteter Protagonist und genauso tiefe emotionale Einblicke in sein Innerstes haben dafür gesorgt, dass ich bis zur Auflösung in einer nervenaufreibenden Achterbahnfahrt der Gefühle gefangen war. Zwei Fragen haben mich bis dahin besonders begleitet und mich somit die ganze Zeit über spekulieren lassen: Wer hat was mit dem Mord und dem Verschwinden der Leiche von Lana Albertsen zu tun und vor allem aber WARUM?
Sofort steht Thore Albertsen unter dringendem Verdacht, seine geliebte Ehefrau Lana bestialisch getötet zu haben, da die Beweislage für die Polizei eindeutig erscheint. Alle Beweise und Indizien sprechen für Thore als Täter und die Rekonstruktion des Tatorts beweist dies ebenfalls, weshalb sie sich alle schnell einig sind, Thore als brutalen Täter überführt zu haben. Die brutale Messerattacke kann Lana nicht überlebt haben, von ihrer Leiche fehlt jedoch jede Spur. Auch nach einer intensiven und gründlichen Suche ist ihr Leichnam nicht aufzufinden. Thore bestreitet von Anfang an die Tat und beteuerte mir glaubhaft seine Unschuld. Doch nach und nach merkt er, dass seine Erinnerungen lückenhaft sind und sein Tagesablauf nicht so stattgefunden hat, wie er anfangs dachte. Je mehr ihn sein Gedächtnis im Stich lässt und er von einem traumatischen Erlebnis aus seiner Vergangenheit eingeholt wird, zweifelt er immer stärker an sich und seinem Verstand. Bis er sich schließlich sicher ist, dass nur er der Mörder seiner geliebten Frau sein kann, da im weiteren Verlauf Beweise auftauchen, die Thore in ein ganz anderes Licht stellen. Ein mögliches Motiv wurde logisch dargestellt und lange hatte ich, trotz der eindeutigen Beweislage, meine Zweifel an seiner Schuld. Doch irgendwann kam auch ich an den Punkt, wo ich mir über seine Unschuld nicht mehr so sicher war. Thore ist ein sehr erfolgreicher Immobilienmakler, der sich mit seiner jüngeren Ehefrau Lana den Traum eines Ferienhauses direkt am Fjord mit Bootsanlegestelle erfüllt hat. Ich hatte schnell ein gutes und recht sympathisches Bild von ihm.
Es wurde versucht, den Ursachen seiner fehlenden Erinnerungen auf den Grund zu gehen. Dazu nimmt sich die sympathische Psychiaterin Aril genügend Zeit, aber auch sein Anwalt und gleichzeitig bester Freund Björn stehen ihm loyal zur Seite. Doch selbst er wusste irgendwann nicht mehr, ob er seinen Freund wirklich kennt und ob Thore eine dunkle Seite in sich trägt, die er noch nicht bemerkt hat. Schuld oder Unschuld, das ist hier eine nervenaufreibende Frage, die spannende Antworten liefert. Bis dahin wurde ich von Drea Summer ständig und geschickt auf falsche Fährten geführt. Cliffhanger an den richtigen Enden einiger der 32 Kapitel mit angenehmer Länge und ein authentischer, bildlicher, detaillierter, flüssiger und sehr angenehm zu lesender Schreibstil haben dafür gesorgt, dass ich die Geschichte an zwei Abende durchgelesen habe. Ein Zwischenstrang, der mir zunächst zusammenhangslos erschien, bringt gegen Ende Klarheit in die Handlung. Auch Rückblenden aus der Vergangenheit ergeben irgendwann Klarheit darüber, wie alles zusammenhängt und warum ein brutales Verbrechen in Thores Ferienhaus auf der idyllischen Ferieninsel Flekkerøya an einem eiskalten Dezembertag geschehen ist. Klare Strukturen sorgen dafür, dass am Ende keine offenen Fragen übrig bleiben. Ich habe in ,,Verschollene Erinnerung" ein ständiges Hoch und Tief von Emotionen erleben können, was mir besonders gut gefallen hat.
Polizeioberkommissar Håkon Larsen ermittelt von Anfang an in dem Fall und hegt zu keiner Zeit Zweifel an Th