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Max Czolleks legendäre Bücher "Desintegriert Euch!" und "Gegenwartsbewältigung" streuten lustvoll Zweifel an den deutschen Narrativen von Integration bis Leitkultur. Scharf, gewitzt und an jeder Stelle überraschend, schließt Versöhnungstheater diesen Kreis, wenn es nach der aktuellen Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit fragt. Nach weltweit bewunderten Gesten der deutschen Selbstvergewisserung vom Warschauer Kniefall bis zum Holocaust-Mahnmal hat sich in letzter Zeit einiges verändert: Der Militärhaushalt feiert eine Zeitenwende und Bundespräsidenten sprechen auf Israelreise…mehr

Produktbeschreibung
Max Czolleks legendäre Bücher "Desintegriert Euch!" und "Gegenwartsbewältigung" streuten lustvoll Zweifel an den deutschen Narrativen von Integration bis Leitkultur. Scharf, gewitzt und an jeder Stelle überraschend, schließt Versöhnungstheater diesen Kreis, wenn es nach der aktuellen Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit fragt. Nach weltweit bewunderten Gesten der deutschen Selbstvergewisserung vom Warschauer Kniefall bis zum Holocaust-Mahnmal hat sich in letzter Zeit einiges verändert: Der Militärhaushalt feiert eine Zeitenwende und Bundespräsidenten sprechen auf Israelreise unaufgefordert von "Versöhnung". Deutschland ist wieder wer, auch weil es sich so mustergültig an den Holocaust erinnert. Herzlich willkommen zum Versöhnungstheater!

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Autorenporträt
Max Czollek, geboren 1987, ist Autor und lebt in Berlin. Er ist Mitherausgeber des Magazins Jalta - Positionen zur jüdischen Gegenwart und seit 2021 Kurator der Coalition for a Pluralistic Public Discourse (CPPD) für eine plurale Erinnerungskultur. Er hat vier Gedichtbände publiziert, bei Hanser erschienen bisher seine vieldiskutierten Essays Desintegriert euch! (2018), Gegenwartsbewältigung (2020) und Versöhnungstheater (2023). 2022 war er Ideengeber und Kokurator der Ausstellung Rache. Geschichte und Fantasie am Jüdischen Museum Frankfurt, deren Begleitband ebenfalls bei Hanser erschien. Aktuell ist er Gastkurator am Haus der Kulturen der Welt Berlin, wo er seit 2023 eine Gesprächsreihe hostet und ab 2024 das deutschlandweite Projekt heimaten begleitet.
Rezensionen
"Auch wenn ich Czollek nicht in allen Punkten zustimme, hat er recht damit, dass viele in Deutschland, auch ich, zu leichtfertig von einer vorbildhaften Erinnerungskultur sprechen." Dirk Kurbjuweit, SPIEGEL Online, 17.04.23

"Es ist eine radikale Kritik der Erinnerungskultur - und die Zustandsbeschreibung einer Gegenwart, inder die ,Wiedergutwerdung' Deutschlands zum obersten Glaubenssatz geworden ist." Jella Mehringer, ttt - titel, thesen, temperamente, 05.02.2023

"Wie eine Erinnerungskultur aussehen müsste, die garantiert, dass sich die Gewalt der Vergangenheit nicht wiederholt, legt Max Czollek in diesem aufrüttelnden Essay dar, der ihn einmal mehr zu einer unverzichtbaren Stimme der Gegenwart macht." Eva Marburg, SWR2, 25.01.2023

"Czollek gelingt mit 'Versöhnungstheater' ein wichtiger, nicht selten polemischer Debattenbeitrag. Aber genau deshalb womöglich ein guter Weg, um die oft selbstgefällige Darstellung zu überprüfen und eine echte Diskussion über diedeutsche Erinnerungskultur in Gang zu bringen." René Wildangel, Deutschlandfunk "Andruck", 24.01.2023