Man mag es...oder eben nicht
Die CAPA ist der Traum all jener, denen die Bretter, die die Welt bedeuten, von Grund auf kennenlernen wollen. Wer in der Schauspielschule aufgenommen wird, der hat es geschafft. Sarah und David können ihren Traum leben, denn ab sofort öffnen sich tagtäglich für sie
die Türen der CAPA. Mr. Kingsley heißt der Schlüssel, der gleichzeitig für Erfolg und Verderben steht…mehrMan mag es...oder eben nicht
Die CAPA ist der Traum all jener, denen die Bretter, die die Welt bedeuten, von Grund auf kennenlernen wollen. Wer in der Schauspielschule aufgenommen wird, der hat es geschafft. Sarah und David können ihren Traum leben, denn ab sofort öffnen sich tagtäglich für sie die Türen der CAPA. Mr. Kingsley heißt der Schlüssel, der gleichzeitig für Erfolg und Verderben steht und es gilt, seine Gunst zu gewinnen. Aber können die Schüler:innen diese Kampf um ein kleines Lob, ein winziges Erfolgserlebnis auch wirklich gewinnen ? Denn es gilt der Grundsatz, dass alle Mittel erlaubt sind, um das hochgesteckte Ziel zu erreichen...
Susan Choi holt die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts auf den Stundenplan und wer wie ich, in dieser Zeit Teenie gewesen ist, kennt die Serie "Fame". Meine Vorstellung vom Buch ist eben jene gewesen, dass sich Teile dieser Serie der Autorin als Grundgerüst dienen, um die Handlung in Gang zu bringen. In gewisser Weise stimmt es auch, aber das, was ich hier lese, ist manchmal mehr als verstörend.
Teenies, die die Taktik des gezielt eingesetzten Sex beherrschen, um Erfolg zu haben ? Manipulation durch vorgespielte Gefühle, Machtmissbrauch und falsche Freundschaften ? Klingt alles nach #Metoo und dadurch bekommt das Buch einen sehr bitteren Beigeschmack. Geht es wirklich nur noch darum, Menschen gefügig zu machen ? Ist die Welt des Theaters/Schauspiels darauf ausgerichtet, mit Macht und Manipulation gesteckte Ziele zu erreichen ?
Mit der ersten Einschätzung der Figur des Mr Kingsley habe ich mich auch sehr vertan, denn dieser Mensch ist ein manipulativer Feldherr, der das Schachspiel der psychologischen Kriegsführung beherrscht wie kein Zweiter. Er weiß um seine Fähigkeiten, kann diese auch gewinnbringend einsetzen und es gelingt ihm dadurch, die Jugendlichen nach seinen Vorstellungen zu formen. Mitunter habe ich das Gefühl, dass er sie als seine Marionetten betrachtet....
Es ist so schwer, dieses Buch richtig einzuschätzen und das Gelesene zu beurteilen, denn es besteht eigentlich aus drei Teilen, die mich mal mehr, mal weniger verwirrt haben. Ich habe das Buch immer wieder zur Seite gelegt, neu angefangen zu lesen und gehofft, einen Zugang zum Inhalt zu finden. Es ist der Autorin aber nicht gelungen, mich für die Thematik zu begeistern, sondern ich gehe immer wieder ein Stückchen mehr auf Abstand, weil ich eben nicht genau weiß, wie ich alles einzuordnen habe.
Es finden sich einige gute Ansätze im Buch, aber vieles ist kryptisch und die Figuren wirken fremdbestimmt. Es wird Leser:innen geben, die den vollen Durchblick bei diesem Buch haben und es mögen, aber bei mir reicht es nur für neutrale 3 Sternchen.