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Ein algerischer Soldat gerät in den ersten deutschen Giftgasangriff, beschließt, einer müsse damit aufhören, steht auf und geht. Im Kairo der Zukunft beobachtet eine Stand-up-Comedian eine Androidin beim Lachen über ihre Witze. Ein böhmischer Weber wird durch einen automatisierten Webstuhl ersetzt, raubt einen Hammer und attackiert den Apparat. Wovon träumen wir Menschen des Kapitalismus, wovon unsere sich zunehmend gegen uns erhebenden Maschinen? Im einzigartigen Spiegelraum dieses Romans ist kein Konflikt vorbei und noch jede Geschichte möglich. Klug und irrsinnig, komisch und scharf erzählt…mehr

  • Format: mp3
  • Größe: 404MB
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Produktbeschreibung
Ein algerischer Soldat gerät in den ersten deutschen Giftgasangriff, beschließt, einer müsse damit aufhören, steht auf und geht. Im Kairo der Zukunft beobachtet eine Stand-up-Comedian eine Androidin beim Lachen über ihre Witze. Ein böhmischer Weber wird durch einen automatisierten Webstuhl ersetzt, raubt einen Hammer und attackiert den Apparat. Wovon träumen wir Menschen des Kapitalismus, wovon unsere sich zunehmend gegen uns erhebenden Maschinen? Im einzigartigen Spiegelraum dieses Romans ist kein Konflikt vorbei und noch jede Geschichte möglich. Klug und irrsinnig, komisch und scharf erzählt Jonas Lüscher auf der Höhe seiner Kunst von einer Gegenwart, die gern mehr über ihre Zukunft wüsste. © Zitate aus: Ritualtext aus den Osiriskapellen in Dendera, 1. Jh. V. Chr., vgl. Jan Assmann: Tod und Jenseits im Alten Ägypten, C.H.Beck München 2001

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Autorenporträt
Jonas Lüscher wurde 1976 in der Schweiz geboren, er lebt in München. Seine Novelle Frühling der Barbaren war ein Bestseller, stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis und war nominiert für den Schweizer Buchpreis. Lüschers Roman Kraft gewann den Schweizer Buchpreis. Jonas Lüscher erhielt außerdem u.a. den Hans-Fallada-Preis, den Prix Franz Hessel und den Max Frisch-Preis der Stadt Zürich. Seine Bücher sind in über zwanzig Sprachen übersetzt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Vom Tod erzählend und doch vor Lebendigkeit glühend: Zwischen diesen beiden Polen menschlicher Erfahrung sieht die Rezensentin Judith von Sternburg den neuen Roman von Jonas Lüscher, der ihr sehr gut gefallen hat. Doch wenn es um Tod und Leben als Konstanten menschlicher Erfahrung geht, macht Lüscher einen Sprung darüber hinaus. Er schreibe zunächst über Menschen und Maschinen, über ihre Erfinder und über Momente der Mensch-Maschine-Begegnung wie das Treffen einer Komödiantin in Kairo mit der Androidin Kate. Lüscher verarbeite hier auch die Erfahrungen, während einer schweren Corona-Erkrankung von einer Maschine am Leben gehalten zu werden, und erzähle "eindrucksvoll" von seinem eigenen Dasein als "Cyborg". Auch sein Erzähler ist gezeichnet von den Nachwirkungen der Krankheit, erzählt aber dennoch von zahlreichen Begegnungen, Reisen, und Personen, oder "lässt andere erzählen, was ihnen erzählt worden ist" - da muss man schon am Ball bleiben, meint Sternburg, um die Feinheiten nicht zu versäumen. Sie attestiert Lüschers Text etwas "Traumwandlerisches", und schätzt, wie sich nicht nur die Handlung, sondern selbst die Grammatik des Buches als etwas Organisches, aus sich selbst heraus entwickeln.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Dieser Autor hat eine Syntax im Repertoire, die wohltuend aufwendiger daherkommt als die banale Alltagssprachlichkeit der meisten Gegenwartsromane. All das macht aus 'Verzauberte Vorbestimmung' den ersten Covid-19-Roman der Literaturgeschichte und markiert einen neuen 'State of the Art' im Romanschreiben.« Sigrid Löffler, Falter, 19.02.25 »Eine präzise und zugleich philosophische Reflexion unserer Gegenwart. Und dazu: literarisch brillant.« Wiebke Porombka, Deutschlandfunk, 02.02.25 »Jonas Lüschers neuer, radikal verwilderter Roman ist ein Erwachen ... In jeder Zeile spürt man seinen von einer beinahe tödlichen Erfahrung rasend beschleunigten Herzschlag.« Iris Radisch, Die Zeit, 30.01.25 »Jonas Lüscher meldet sich mit einem Donnerschlag zurück: 'Verzauberte Vorbestimmung' ist ein erzählerischer Triumph. Ein Lebenszeichen nicht nur des lange vermissten Schriftstellers, sondern auch eines Erzählens generell, das politische und philosophische Ansprüche an die Literatur gleichermaßen erfüllt wie das Verlangen nach Form- und Sprachbewusstsein.« Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.01.25 »Ungemein originell und aufschlussreich, sehr sorgfältig durchdacht und sehr gut geschrieben.« Thomas Strässle, SRF Literaturclub, 28.01.25 »Wenn es einen Roman gegen den galoppierenden Irrsinn der Zeiten braucht, dann diesen. ... Jonas Lüscher hat einen gewaltigen Roman geschrieben, der das Denken wieder ins Nadelöhr des eigenen Lebens fädelt.« Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 28.01.25 »Warum hängen unser Glück und unser Leben heute so oft von Technik ab? Jonas Lüscher erzählt mit enormer Sprachmagie davon. Ein erster Höhepunkt im noch jungen Literaturjahr 2025.« Lothar Müller, Süddeutsche Zeitung, 25.01.25…mehr