Ein literarisches Kleinod
Inhalt:
Dreißig Jahre lang waren Marlene und Rolf verheiratet, als Rolf seinem Leben wegen einer unheilbaren Krebserkrankung ein Ende setzt. Zurückgelassen fällt Marlene in ein schwarzes Loch. Alles erscheint ihr nur noch sinnlos. Dass sie ihren ehemaligen Schüler Jack
in ihr Leben und sogar bei sich wohnen lässt, erweist sich schließlich als großes Glück, denn dem…mehrEin literarisches Kleinod
Inhalt:
Dreißig Jahre lang waren Marlene und Rolf verheiratet, als Rolf seinem Leben wegen einer unheilbaren Krebserkrankung ein Ende setzt. Zurückgelassen fällt Marlene in ein schwarzes Loch. Alles erscheint ihr nur noch sinnlos. Dass sie ihren ehemaligen Schüler Jack in ihr Leben und sogar bei sich wohnen lässt, erweist sich schließlich als großes Glück, denn dem einfühlsamen und geduldigen jungen Mann kann sie sich endlich öffnen und aussprechen, warum sie nicht trauert, sondern vor allem wütend ist.
Meine Meinung:
Für mich ist „Was man von hier aus sehen kann“ ein literarisches Kleinod, ein Highlight, das Susann Pásztors vorherigem Roman „Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“ nicht nachsteht. Tod, Suizid, Trauer und Einsamkeit werden hier auf eine Weise thematisiert, dass man sich selbst gut damit beschäftigen kann, ohne dass es einen zu sehr herunterzieht. Ich bin der Protagonistin Marlene beim Lesen sehr nahe gekommen und habe sie sehr schnell in mein Herz geschlossen. Ihre Handlungsweisen konnte ich gut nachvollziehen, auch wenn ich selbst wohl oft anders gehandelt hätte, aber die Menschen sind eben verschieden.
Die Autorin versteht es meisterhaft, den emotionalen Nebel, durch den Marlene irrt, zu vermitteln. Trotzdem ist dies kein düsterer Roman, sondern einer, der zu fesseln vermag, Spannung aufweist und Mut machen kann. Wohl dosierte Prisen Humor und Leichtigkeit mildern die schwerwiegenden Themen ab und machen das Lesen zu einem großen Genuss.
Die Andeutung paranormaler Ereignisse fand ich auch ganz gelungen, obwohl mich das sonst eher stört. Doch hier passte es für mich perfekt. Das Ende kommt zwar ein bisschen schnell, aber da eigentlich auch schon alles gesagt ist, ist dagegen nichts einzuwenden.
Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung!