Thomas Braschs Debüt »Vor den Vätern sterben die Söhne« erschien 1977, wurde ein großer Erfolg und machte Brasch schlagartig bekannt.
»Zuerst spürte ich seinen Kopf, der stark auf meine Blase drückte, und einige Minuten später den Schwanz, der in meinem Mund wedelte. Ich wollte nicht darüber nachdenken, wie der Wolf in mich hineingekommen war und warum er verkehrt lag. Ich stieg in die Straßenbahn 63 und fuhr zum Krankenhaus Friedrichshain.«
Mit diesen Sätzen, klar und deutlich, beginnt der Erzählband »Vor den Vätern sterben die Söhne«. Es ist ein Buch der existentiellen und politischen Revolte, ein Buch von auswegloser Unbedingtheit - das Buch eines jungen Mannes.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
In einer Doppelbesprechung zweier Gedichtbände von Thomas Brasch wendet sich Martin Krumbholz kürzer auch diesem nun wieder aufgelegten Band zu. Durch die Aufnahme in die Bibliothek-Suhrkamp-Reihe werde dem Buch die "Weihen des Klassikers der Moderne" verliehen, meint der Rezensent, der nichts dagegen zu haben scheint. Er lobt nachdrücklich das "kluge Nachwort" zur Neuausgabe, wobei er besonders den Hinweis von Katja Lange-Müller hervorhebt, dass die Präposition "vor", die im Titel erscheint, durchaus mehrdeutig zu verstehen ist. Als Themen dieses Bandes benennt der Rezensent die Liebe, die Revolte und den Tod, wobei er nach einem Gedicht von Brasch formuliert, der Dichter habe immer "mit einem Strick um den Hals" geschrieben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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