"Vox" beinhaltet eine Story, die sich in kein Genre einordnen lässt, da es Dystopie, Thriller und auch Roman miteinander vereint. Zudem macht es mich wütend, wie Frauen behandelt werden, da sie komplett in ihren Rechten beschnitten werden. Bitter war für mich zudem, dass die Autorin sich biblischen
Versen bedient hat, die darauf hinzielen sollen, dass Frauen sich ihren Männern unterordnen sollen.…mehr"Vox" beinhaltet eine Story, die sich in kein Genre einordnen lässt, da es Dystopie, Thriller und auch Roman miteinander vereint. Zudem macht es mich wütend, wie Frauen behandelt werden, da sie komplett in ihren Rechten beschnitten werden. Bitter war für mich zudem, dass die Autorin sich biblischen Versen bedient hat, die darauf hinzielen sollen, dass Frauen sich ihren Männern unterordnen sollen. Dieses ist schon lange hinfällig, da die Verse im Kontext gelesen eine völlig andere Bedeutung haben. Nun sei es drum, die gewobene Story ist dennoch absolut gelungen und auch wenn mich das Handeln der Männer, Geistlichen und anderen Staatsoberhäuptern wirklich sauer gemacht hat, ist es keine Utopie, da in vielen Ländern der Welt Frauen in ihren Rechten beschnitten werden. Sie sind dazu da, den Haushalt zu führen und Kinder zu gebären. Ihre Stellung ist demütig und gehorsam zu nennen. Dieses als Aufhänger zu nutzen empfand ich als sehr gut und auch wenn es mich oftmals wütend gemacht hat zu lesen, dass selbst die Einschränkung der Worte genutzt werden, um Frauen ruhig zu stellen, war "Vox" insgesamt sehr gelungen. Es sind ja nicht nur die Frauen die bestraft werden, sondern auch Ehebrecher (hier aber nur die Frauen!) und Homosexuelle. Es soll eine "reine" Welt erschaffen werden. Wer "andersgläubig" ist und sich nicht zu den "Reinen" zählen lässt, wird ausgesondert, regelrecht selektiert. So ganz unbekannt ist dieses nicht, denn diesen Fanatismus hatten wir vor einigen Jahrzehnten innerhalb unseres Landes zu verbuchen, in denen Millionen von Andersgläubigen und Andersdenkende den Tod fanden. Für mich war es letztendlich ein Lesen zwischen den Zeilen, denn die Bestrafung eines jungen Mädchens, in der ihr die Haare abrasiert werden und sie öffentlich gedemütigt und angeprangert wird für ihre Verfehlung war für mich absolut schockierend.
Wie kann man sich aus den Fängen dieser Ungerechtigkeiten befreien? Gibt es Möglichkeiten und wie werden diese aussehen? Ist Flucht die Einzige Möglichkeit? Aber wie kann dies sein ohne Geld, Konto oder Pass? Frauen werden sozusagen entmündigt und das macht mich regelrecht wütend. Der Mann ist das Familienoberhaupt und die Frau hat sich zu beugen. Nicht einmal ein normales Kaffetrinken mit einer Freundin ist möglich, da nicht mehr als Hundert Worte gesprochen werden können. Selbst Gespräche mit den Kindern müssen dem Mann überlassen werden und selbst nonverbale Kommunikation ist unter Strafe gestellt. In "Vox" wird eine Welt erschaffen, die mich entsetzt und dennoch musste ich mich dieser Fiktion stellen mit der Hoffnung auf Veränderung. Diese tritt irgendwann ein und lässt mich leicht schadenfroh werden, denn die Grube die man(n) gegraben hat, ist tief und hat letztendlich wenig Erbarmen des Lesers / der Leserin für die Mächtigen dieser erschaffenen Welt. es ist doch klar, dass im Untergrund nach Lösungen gesucht wird. Männer die ihre Frauen lieben, können und dürfen nicht zulassen, dass ihre weiblichen Kinder und ihre Frauen behandelt werden wie Dreck. Es kommt zu einem Eklat, der Veränderungen hervorrufen kann, auch wenn es dabei zu Verlusten kommt. Ein echter Showdown, der überzeugt.
Ich vergebe eine Leseempfehlung an ein Buch, welches wütend macht, aber auch begeistert. ich war gefesselt, abgestoßen und dennoch fasziniert. Die Welt, die die Autorin geschaffen hat ist sehr Frauenfeindlich, aber da es immer wieder Menschen gibt, die sich gegen das vorgeschriebene System wiedersetzen, ist "Vox" auch ein Buch der Hoffnung, wenngleich dieses erst im späteren Verlauf der Handlung sichtbar wird. Absolut gelungen!