Tempolos, aber nicht sogfrei
Bewertung:
Es geht direkt interessant los, mitten drin im Geschehen, keine lange Vorgeschichte. Es hüllte mich direkt ein Sog ein und so konnte ich stundenlang am Stück hören.
Das Setting ist ein abgeschiedenes Dorf in den Bergen mit den typisch abweisenden
Bewohnern, die für meinen Geschmack zu wenig Platz bekommen haben. Hier hätte der Autor dieses typische…mehrTempolos, aber nicht sogfrei
Bewertung:
Es geht direkt interessant los, mitten drin im Geschehen, keine lange Vorgeschichte. Es hüllte mich direkt ein Sog ein und so konnte ich stundenlang am Stück hören.
Das Setting ist ein abgeschiedenes Dorf in den Bergen mit den typisch abweisenden Bewohnern, die für meinen Geschmack zu wenig Platz bekommen haben. Hier hätte der Autor dieses typische Merkmal mehr einbringen und hervorheben können.
Leutnant Valeria Ravelli wird von ihrem Kindsfreund Elias zurück in das Dorf gerufen, das ist der Beginn. Valeria kommt zurück, um das Verschwinden von Nora, die Nicht von Elias, aufzuklären. Erst bleibt es ein Nichtfall und wird von der Ortspolizei als nichtig angesehen. Nora könnte ja weggelaufen sein. Nach und nach bringt Valeria ihre Sorgen dazu ein und stellt für sich fest, dass es ein Fall ist. Und er ähnelt dem Fall von damals, als sie die einzige Überlebende war. Sie verfolgt verschiedene Spuren und Möglichkeiten, die sie offen lässt. Sie versucht sich auf nichts einzuschießen, wie sie das sagt, und alles in Betracht zu ziehen. Und das tut sie auch. Verschiedenen Theorien geht sie nach.
Sie bekommt Unterstützung von Leutnant Remo Birkner, dem örtlichen Polizist. Er ist mir jedoch viel zu kurz gekommen und blieb noch blasser als Valeria selbst. Irgendwie kam es auf mich nicht wie ein Zusammenspiel der beiden rüber, denn Remo wird immer wieder an die Seite gedrängt, was ich nicht nachvollziehen konnte. Wie viele andere Leser/Hörer kann ich ebenfalls bestätigen, dass alle Charaktere recht blass bleiben, auch Valeria. Sie wirkt einfach zu unnahbar und kühl, was sie aber nicht unsympathisch macht. es entsteht nur keine Verbindung zu ihr. Von allen Charakteren finde ich Elias am ausgeschriebendsten, obwohl bei ihm auch mehr hätte gehen können. Aber nur mal zum Vergleich. Er spielt sogar eine größere Rolle als Remo, nicht weil er zur Vergangenheitsgeschichte gehört, sondern weil der Autor ihn immer wieder zurückholt, anders als Remo. Ungefähr ab der Hälfte des Verlaufs taucht auch die damalige Ermittlerin des Falles auf, Chloe. Auch sie spielt immer nur szenenweise eine kleine Rolle, verschwindet wieder und taucht wieder auf.
Wir bekommen kleine Einblicke in den Fall damals, also aus Valerias Sicht. Die Rückblenden sind allerdings nur sehr wenige und mit wenigen Informationen beladen. Auf mich wirkte es zu abgehackt, es gibt auch nur minimale Ausschnitte von damals bis zum Schluß. Hier hat der Autor viel zu viel an Spannung gespart. Als wäre die Geschichte nicht ausgeschrieben und daher gibt es nur Screenshots. Ein ausgewogenes Mischverhältnis besteht hier nicht, der Autor konzentriert sich sehr auf die Gegenwart.
Das Setting ist düster und im Ganzen auch leicht vorstellbar. Durch die abgehackten Rückblenden blieb mir einiges an Vorstellungskraft fern. Die Details fehlen und so war auch meine Bildgeschichte im Kopf abgehackt.
Die Geschichte stockt also unter diesen Bedingen immer wieder. der Verlauf zieht sich in die Länge, hier fehlt an vielen Stellen Tempo. Es ist aber auch nicht langweilig durch den Sog, der einen dennoch mitzieht. Die Auflösung des aktuellen Falles und dem von damals ist überraschend, denn auf diese Motive kommt man wirklich nicht. Es ist so banal, dass es wiederum nachvollziehbar ist. Wer dahinter steckt kam mir irgendwie zu abstrakt präsentiert rüber, ich konnte einiges nicht ganz nachvollziehen. Genaueres dazu schreibe ich nicht. Jedoch erfolgt die Auflösung schon 1 1/2 Stunden vor dem Geschichtsende. Ich auch wieder überrascht geschaut und gedacht, da kommt wohl noch mehr. Aber dieses Endspiel zog sich dagegen eher sehr in die Länge. Da haben die Leser/Hörer recht. Das hätte rascher und temporeicher sein können. Die 1 1/2 Stunden beschäftigen sich nur mit dieser Auflösung, einfach viel zu lang.
Die Sprecherin hat eine passende Stimme für diesen kühlen Thriller. Sie bringt nochmal etwas Pepp in den Verlauf und transportiert den Sog sehr wirkung