Leander Lost ist ein Kommissar aus Hamburg, der in Fuseta, Portugal eine Art Austauschjahr absolviert. Als Asperger hat es Lost nicht immer leicht, aber in Fuseta und mit seinen portugiesischen Kollegen, die ihn auch gerne mal heimlich als „Senhor Léxico“ betiteln, kommt er weitgehend gut bis sehr
gut zurecht. Nun ermittelt das Team in einem Fall, der immer verzwickter zu werden scheint. Ein…mehrLeander Lost ist ein Kommissar aus Hamburg, der in Fuseta, Portugal eine Art Austauschjahr absolviert. Als Asperger hat es Lost nicht immer leicht, aber in Fuseta und mit seinen portugiesischen Kollegen, die ihn auch gerne mal heimlich als „Senhor Léxico“ betiteln, kommt er weitgehend gut bis sehr gut zurecht. Nun ermittelt das Team in einem Fall, der immer verzwickter zu werden scheint. Ein Alt-Hippie und eine Lehrerin sind tot – hängt das zusammen? Wenn ja wie und gibt es einen Zusammenhang mit anderen ungelösten Fällen?
Der Schreibstil ist rund, flüssig und man fliegt nur so durch die Seiten. Sowohl das portugiesische Lebensgefühl, als auch die Beschreibungen der Gegend haben ein gewisses Fernweh geweckt, wenn ich auch noch nie in Portugal war und es um ehrlich zu sein auch nicht auf meiner Reiseliste sehr weit stand. Ein Ermittler mit Asperger ist mir bis dato noch nicht untergekommen, aber es war auf mehreren Ebenen absolut gelungen. Einerseits lernt man die Andersartigkeit in vielen Belangen besser kennen, sie sorgt für lustige, amüsante Momente (ohne Betroffene ins Lächerliche zu ziehen!) und für die Lösung des Falls sind Losts Fähigkeiten auch ganz entscheidend. Er ist ein besonderer Charakter, aber oder deshalb auch extrem liebenswert. Auch ohne die Vorgängerbände zu kennen, habe ich einen sehr guten Eindruck von ihm gewinnen können und allein ihm zuliebe werde ich die Reihe natürlich fortsetzen müssen. Doch auch seine Kollegen Graciana und Carlos sind sehr herzlich und tun alles, um ihren Lost in Fuseta zu halten. Nicht selten zum besten Vergnügen für den Leser…
Selten habe ich einen Krimi gelesen, der irgendwie auch ein Wohlfühlbuch war. Es mag seltsam klingen, aber genau so habe ich empfunden. Daher war auch zu Beginn die Spannung an mancher Stelle zwar ziemlich überschaubar, aber das störte nicht im Geringsten. Hintenraus wird es dann auch noch sehr spannend und dramatisch, aber auch in den ruhigeren Phasen habe ich das Buch sehr genossen.
Für mich war es das erste Zusammentreffen mit Lost und seinen portugiesischen Kollegen, aber ganz sicher nicht das letzte. Entsprechend empfehle ich diesen Krimi vor schöner Kulisse und mit interessanten Charakteren gerne weiter!