Geschichte einer Freunschaft – Hat mich leider nicht berührt
"Wenn wir lächeln" von Mascha Unterlehberg hatte mich aufgrund des wirklich wunderschön gestalteten Covers sofort angesprochen, auch der Klappentext klang sehr vielversprechend. Ich wollte es also wirklich gerne mögen, aber ... Das Buch
konnte mich dann leider nicht überzeugen.
Erzählt wird hier die Geschichte von Jara und Anto,…mehrGeschichte einer Freunschaft – Hat mich leider nicht berührt
"Wenn wir lächeln" von Mascha Unterlehberg hatte mich aufgrund des wirklich wunderschön gestalteten Covers sofort angesprochen, auch der Klappentext klang sehr vielversprechend. Ich wollte es also wirklich gerne mögen, aber ... Das Buch konnte mich dann leider nicht überzeugen.
Erzählt wird hier die Geschichte von Jara und Anto, die eine nicht ganz einfache Freunschaft verbindet. Trotz aller Nähe und des Zusammenhalts ist da auch immer wieder Neid, Zweifel und Angst. Die beiden sind sehr aufeinander fixiert, sehr eng miteinander, obwohl sie offenbar aus unterschriedlichen sozialen Schichten kommen. Die Schwesternschaft der beiden steht über allem, sie teilen alles, auch ihre Gewaltfantasien. Jeden Abend gibt es einen neuen Plan, sie glauben, alles im Griff zu haben. Bis ihnen Stück für Stück die Kontrolle entgleitet. Und nun bleibt die Frage: Wohin mit all der Wut? Die Freunschaft nimmt kein gutes Ende ...
Ich fand den Schreibstil größtenteils ziemlich anstrengend und teilweise auch verwirrend. Die Zeit- und Themensprünge fand ich persönlich nicht so gelungen.
Ein paar gute Stellen gab es schon:
"Wenn wir in den Bars sitzen und die Blicke auf uns spüren, dann erinnern wir uns, erinnern sich unsere Körper daran, wie es war, als uns die Blicke das erste Mal trafen. Wie aufregen das war, wie schmeichelhaft: fremde Blicke von fremden Männern, die schon viel gesehen haben mussten, so viel älter als wir, und uns trotzdem für würdig befanden, und sagen, und wir wurden größer dabei und erwachsener und wurden es doch nicht."
"Wir stehen dann auf, wir drehen uns um, und wenn wir können, dann lächeln wir. Wir lächeln, wir lehnen uns aneinander, wir erwidern die Blicke. Wir warten."
"Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr wird mir klar, dass andere ihre Mutter nicht wirklich hast. Sie will nicht, dass ihre Mutter tot ist, auch wenn Sie diese ganzen schlimmen Witze macht. Anto wünscht sich etwas, von dem sie weiß, dass sie es nicht bekommt. Ich denke, dass das immer so ist, für alle Menschen: dass es eine einzige Person gibt, von der man unbedingt zurück geliebt werden will, und meistens ist das die Person, die einem nicht das Gefühl gibt, besonders wichtig zu sein."
Doch abgesehen von ein paar guten Fragmenten, konnte mich das Buch sehr zu meinem Bedauern nicht abholen. Die Art und Weise, wie hier die Themen patriarchale Gewalt, erste Gefühle, Sexualität, Schwesternschaft und Klassenunterschiede bearbeitet wurden, hat leider nicht meinen Geschmack getroffen. Die Themen wurden oft nur angedeutet, angerissen - aber es hat mich leider nicht berührt.
Die Protagonistinnen sind mir fremd geblieben, ich konnte keinen Bezug zu ihnen und ihren Handlungen und Gedankengängen herstellen (bis auf einige wenige Stellen). Ich konnte die Geschichte einfach nicht fühlen. Manche Autor*innen berühren einen eben mit ihren Worten, andere nicht.
Bei diesem Buch war es leider so, dass ich hier keinen bleibenden Mehrwert für mich feststellen konnte. Da gibt es meiner Meinung nach aktuell viele bessere Bücher und Autor*innen - aber das ist natürlich immer individuelle Geschmackssache.