Alternativer Titel: Wer sind die Strippenzieher im Hintergrund? Und warum spielt die Politik mit?
Jens Berger, bereits bekannt durch seinen Spiegel-Bestseller "Wem gehört Deutschland?" fasst auf diesen 280 absolut lesenswerten Seiten die Ergebnisse seiner weltumspannenden Recherchen
zusammen.
Das Ergebnis ist schlichtweg entsetzend!
Auf die mehr und vor allem weniger bekannten…mehrAlternativer Titel: Wer sind die Strippenzieher im Hintergrund? Und warum spielt die Politik mit?
Jens Berger, bereits bekannt durch seinen Spiegel-Bestseller "Wem gehört Deutschland?" fasst auf diesen 280 absolut lesenswerten Seiten die Ergebnisse seiner weltumspannenden Recherchen zusammen.
Das Ergebnis ist schlichtweg entsetzend!
Auf die mehr und vor allem weniger bekannten Vermögensverwaltungsgesellschaften und deren absolut dominanten Einfluss auf Wirtschaft UND Politik gehe ich hier nicht weiter ein. Das muss sich jeder Leser selbst 'auf der Zunge zergehen lassen'. Um es zynisch positiv auszudrücken. Wobei sich das mit dem 'auf der Zunge zergehen lassen' schlagartig in ein 'Haare stehen zu Berge' wandelt! So man dann die Verknüpfungen, Seilschaften, den Lobbyismus hinter den Kulissen kennt.
Jens Berger analysiert die so genannte Finanz- oder auch Bankenkrise. Einschliesslich deren aus unermesslicher Raffgier ausgelösten Ursachen. Die Krise, die die Steuerzahler Milliarden und noch mehr Milliarden an Euro gekostet hat.
Er nennt gar viele Namen samt deren (realistisch) geschätzten Jahresbezügen ehemaliger Politiker, die im Reich der diversen Fondsgesellschaften, Vermögensverwaltungsgesellschaften usw. ein ehr als kommodes Ein- und Auskommen gefunden haben. Joschka Fischer, Gerhard Schröder, EU-Kommissionschef Manuel Barroso und viele mehr. Letztgenannter hat es nach seiner Abwahl zum "Präsidenten ohne Geschäftsbereich" bei der Investmentbank Goldmann-Sachs gebracht. Mit einem geschätzten Salär von fünf Millionen Euro pro Jahr.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...
Schon die Beschreibung des beruflichen Werdegangs des 'Berufspolitikers', besser des Lobbyisten Friedrich Merz (Seite 166 ff.) lassen die Haare noch weiter zu Berge stehen - Styling-Gel wird völlig überflüssig!
Als Partner und Repräsentant der international tätigen Kanzlei Mayer, Brown, Rowe & Maw LLP hat er im Zusammenhang unter anderem mit der Krise der WestLB, die die Steuerzahler 77 Milliarden Euro kostete, erhielt "Friedrich Merz, der in seinen politischen Reden stets darauf hinweist, dass der Staat kein Selbstbedienungsladen sei, bekam für seine Dienste ein Honorar in Höhe von 5 000 Euro - nicht pro Monat, sondern pro Tag! Indirekt bezahlt wurde dieses »Traumhonorar« übrigens von all den Krankenschwestern, Paketboten und Handwerkern, sprich dem Steuerzahler." (Zitat S. 168)
Ebenso scharfsinnig nimmt der Autor das mehr als selbstherrliche Verhalten, die jedem international geltenden Recht widersprechende Vorgehensweise der USA im Zusammenhang mit den Wirtschaftssanktionen auseinander. Mit völlig unsinnigen Behauptungen werden gegen alle möglichen Sanktionen verhängt. Die allesamt den USA nutzen.
Die Steuertricksereien, nein, falsch: der Steuerbetrug von Apple, Amazon, Google, Starbucks, der Unterhaltungsriese Disney und wie sie alle heissen, die zwar alle Vorteile der staatlich fundierten Infrastruktur an Anspruch nehmen, aber so wenig wie möglich bis gar keine Steuern zahlen, diesem Betrug an der Gesellschaft widmet der Autor ebenso ein Kapitel. Ein Beispiel: in Großbritannien kam alleine Starbucks anno 2017 auf einen Gewinn von 160 Millionen britischen Pfund. Und davon wurden 3,3 Millionen Pfund an den Fiskus abgeführt. Ein Steuersatz von 2,06% - da kann jeder Angestellte, jeder Arbeiter, jeder Freiberufler oder Selbständige nur von träumen.
Carsten Maschmeyer, mit den dubiosen Drückerkolonnen der von ihm gegründeten AWD zum Milliardär geworden, ist zwar ein vergleichsweise winziges Fischchen im Teich der Grossen. Bei denen geht es um tausende von Milliarden. Der arme Maschmeyer hat geschätzt nur minimal mehr als eine davon. Zu blöd...
(Schätzung des Wirtschaftsmagazins 'Bilanz' von August 2018). Aber auch Maschmeyer sind einige Seiten gewidmet. Ohne Veronica Ferres.
Fazit: das Buch lesen. Vor der nächsten Bundestagswahl!