Die Psychotherapeutin Maxine Mei-Fung Chung erzählt in ihrem Buch die Geschichten von 7 Frauen, die sie während der Therapie kennen gelernt hat.
„Wir Frauen sind kein unergründliches Mysterium, genauso wenig wie unsere Wünsche und Bedürfnisse. Aber unser Begehren ist komplex.“
Es gibt zahlreiche
Mechanismen, die dafür sorgen, dass wir Erlebnisse und Erfahrungen, Traumata, verleugnen und…mehrDie Psychotherapeutin Maxine Mei-Fung Chung erzählt in ihrem Buch die Geschichten von 7 Frauen, die sie während der Therapie kennen gelernt hat.
„Wir Frauen sind kein unergründliches Mysterium, genauso wenig wie unsere Wünsche und Bedürfnisse. Aber unser Begehren ist komplex.“
Es gibt zahlreiche Mechanismen, die dafür sorgen, dass wir Erlebnisse und Erfahrungen, Traumata, verleugnen und verdrängen, und unsere Bedürfnisse nicht erkennen. In der Psychotherapie geht es darum, im Gespräch zu einem klares Denken angeregt zu werden und ein tieferes Verständnis für sich selber zu entwickeln.
Terri, die bald heiraten wird, wird von ihrer Sehnsucht in Bars getrieben. Sie sucht und findet Erfüllung bei Frauen. Und sie braucht einen schmerzhaften Prozess, um es zu verstehen und zu ihrer Liebe zu stehen.
Kitty, ein Modell, versucht gegen ihre Angst und innere Leere anzukämpfen.
Sie hat diverse Rituale entwickelt, um sich zu beruhigen. Als sie die Lieblosigkeit versteht, der sie als Kind ausgeliefert war, lernt sie sich von ihren Ängsten zu befreien.
Die Patientin Ruth, mit einer Essstörung, erzählt von schrecklichen, physischen und psychischen Gewalterfahrungen durch den Stiefvater. Sie fand Trost im Essen.
Eine weitere Frau, Marianna, hegt einen Kinderwunsch, sie leidet aber auch unter der Untreue ihres Partner. Trotzdem projiziert sie den Kinderwunsch auf ihn. Aber sie entwickelt auch Rache-Szenarien, um ihn zu bestrafen.
Tia berichtet von ihren Rassismus-Erfahrungen durch den eigenen, weißen Vater. Sie hat sich ihr Erscheinungsbild verändern lassen und ihr jamaikanische Wurzeln verleugnet. Sie ist hart zu sich und ihrer Tochter. Fühlt sich einsam, nirgendwo zugehörig.
Die Rentnerin Agatha bittet um Hilfe, weil sie sich verliebt hat.
Nach 2 lieblosen Ehen erlebt sie das erste Mal Gefühle. Ihr frisch getrennter Sohn macht ihre neue Beziehung schlecht. Sie möchte aber eine Leben an der Seite des Mannes, den sie liebt, erleben.
Beverly muss den Suizid ihres Sohnes verarbeiten und möchte selber nicht mehr leben.
Die Autorin erzählt sehr sensibel, emphatisch, aber auch mit dem professionellen therapeutischen Blick über ihre Patientinnen. Die Lebensgeschichten sind sehr beeindruckend und bewegend wiedergegeben. Sehr interessant finde ich auch Maxine Mei-Fung Chungs Erläuterungen über die veränderte Rolle der Psychotherapeutin in der Therapie, die durchaus auch die eigenen Gefühle zulässt.
Auch sie erzählt ihre Geschichte.
Ein wunderbares Buch über Frauen und ihre Wege zur Befreiung.
Ich kann es unbedingt empfehlen.
Übersetzung aus dem Englischen von Sabine Längsfeld