Auf einer Friedenskonferenz in Rom beginnt die ambivalente Freundschaft zwischen der israelischen Schriftstellerin Lizzie und dem palästinensischen Journalisten Nadim. Verfeindet und verbunden gleichermaßen beschließen sie, die Welt des jeweils anderen zu erkunden – er filmend, sie schreibend. Aber das gegenseitige Misstrauen sitzt tief, in den beiden wie in ihrem Umfeld. Sie begreifen, dass sie dieselbe Irrenanstalt bewohnen, nur in verschiedenen geschlossenen Abteilungen. Wieder und wieder stockt das gemeinsame Projekt und plötzlich wird allen Beteiligten klar, dass Nadims Leben in Gefahr ist. Das NDR-Hörspiel führt uns hautnah und sensibel an das scheinbar unlösbare Dilemma des Nahost-Konflikts heran: klug, aberwitzig und entwaffnend.
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Brisant, aberwitzig, eindringlich und bestürzend ist Lizzie Dorons 'Who the Fuck is Kafka'. Passauer Neue Presse 20151105
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Alexander Kosenina wird sowohl von dem immer noch brandaktuellen Buch Lizzie Dorons "Who the Fuck is Kafka", als auch der nun erschienenen Audiofassung desselben mitgerissen. Im dokumentarischen Thesenroman wird ein Streitgespräch zwischen der israelischen Doron und dem palästinensischen Nadim Abu Hanis beschrieben, das ihre unüberwindbaren Gegensätze aufzeigt und den beiden Protagonisten doch dabei hilft, Gemeinsamkeiten zu finden, beispielsweise die Last familiärer Traumata, erzählt Kosenina. Was dem Rezensenten zufolge ursprünglich ein Buch oder Film in Zusammenarbeit werden sollte, inszeniert nun Andrea Getto mit den Stimmen von Corinna Kirchhoff und Felix Knopp zu einem spannenden Hörspiel. Da kann Kosenina auch gut über die radikale Kürzung des Textes hinwegschauen, denn die einprägsame Dramatik des Erzählten leidet nicht darunter. Hoffnung auf ein Annähern der beiden Kulturen macht er sich aber keine, dafür scheint das gegenseitige Verständnis der Akteure zu vergiftet zu sein von unüberwindbarer Abneigung, Schuldzuweisung und Verständnislosigkeit.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein intimes Psychogramm der israelischen und palästinensischen Gesellschaft.« WDR 5