Lucie glaubt an einen Jackpot, als sie auf einen Aushang stößt, auf dem ein völlig überbezahlter Gassigeh-Job angeboten wird. Wie sich herausstellt, ist der Hund allerdings lange tot und der Zettel das Täuschungsmanöver eines wahrscheinlich verrückten Alten, der einen Ghostwriter für sein schräges Kochbuch sucht. Natürlich glaubt Lucie kein Wort, als er von den streng geheimen Zutaten wie Drachenherzen (die große Ähnlichkeit mit Tomaten haben) oder Werwolfspucke (die verdächtig nach Honig aussieht) faselt. Trotzdem kocht sie das eine oder andere Rezept nach, den Liebestrank zum Beispiel. Nicht, dass sie wirklich auf Marvin steht - das tun ja sonst schon alle -, aber man kann's ja mal ausprobieren. Dita Zipfel erzählt von einer herrlich unerschrockenen Heldin und dem Mut, anders zu sein - ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2020 Jugendliche ab 12 Jahren Hörbuch ausgezeichnet mit Preis der Deutschen Schallplattenkritik 4.Quartal 2021 und hr2-Hörbuchbestenliste
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buecher-magazin.deLucie hat es satt. Zu Hause ist nicht nur Michi, der neue, total nervige Freund ihrer Mutter, eingezogen, er soll auch noch ihr Zimmer bekommen und sie soll zu ihrem kleinen Bruder ziehen. Das macht sie nicht mit, sie will nach Berlin, zu Mamas Ex-Freundin, die genau richtig war. Aber dafür braucht sie Geld, also einen Job. Und den findet sie bei Klinge, der in seiner eigenen Welt magischer Wesen lebt, deren Körperteile aus Gemüse bestehen. Daher würden Menschen die magischen Kräfte in Form von Nahrung zu sich nehmen, etwa Drachenherzen – also Tomaten – zu Ketchup verarbeitet als Liebestrank. Lucie soll seine Rezepte aufschreiben und verdient richtig gut. Wie sie dabei Klinge trotz seiner Ruppigkeit ins Herz schließt, seine Rezepte ausprobiert und schließlich ihr eigenes kompliziert-verzwacktes Leben samt Liebestrankexperiment wenn schon nicht in den Griff bekommt, so doch in neue, vielversprechende Bahnen lenkt, erzählt Dita Zipfel rasant mit schrägem Humor. Rán Flygenrings Illustrationen sind hierbei nicht nur Ergänzung, sondern ein ganz eigenes Vergnügen. Ein exorbitant witziges Buch, das Mut macht, egal, was andere denken, zu sich selbst zu stehen.
© BÜCHERmagazin, Syme Siegmund
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.03.2020Wahnsinn oder Wahrheit
Dita Zipfels preisgekrönter Kinderroman
„Du hast keine Wahl, Kind, mach oder stirb“, Lucie weiß ziemlich gut, dass genau diese Drohung hinter der Bitte der Mutter steckt, ihr Zimmer für den neuen Freund zu räumen. Für Michi, den Softie, der sie nervt, und den sie verabscheut, weil er sich in ihr Leben einmischt. Darum will sie wegziehen nach Berlin, zu Bernie, Exfreundin der Mutter. Auf der Suche nach dem nötigen Geld findet sie das Angebot als Hundesitter. Ein seltsamer alter Mann öffnet ihr die Tür, der in einer eigenen Welt zu leben scheint und einen Ghostwriter für sein Kochbuch sucht. Doch was ist Irrsinn und was Normalität in Dita Zipfels Teeniegeschichte „Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte“? Auf furiose Weise verbinden sich die Gefühlen, Gedanken und Handlungen einer Dreizehnjährigen mit den wirren Ideen eines alten Mannes – für ihn sind die Zutaten seiner Gemüserezepte Organe mythischer Tiere. Lucies blühende Fantasie, verbunden mit einer gnadenlos kritischen, „anthropologischen“ Beobachtungsgabe, deren Ergebnisse als Zeichnungen und Tabellen in den Text integriert sind, wird durch die Aktionen mit dem alten Mann zu einer Auseinandersetzung mit der Wahrheit, die anscheinend unser Leben bestimmt. In einer ironisch direkten Sprache spürt die Icherzählerin dieser Frage in vielen Facetten nach.
BUD
Dita Zipfel: Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte. Mit Illustrationen von Ran Flygenring. Hanser Verlag, München 2019. 190 Seiten, 15 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Dita Zipfels preisgekrönter Kinderroman
„Du hast keine Wahl, Kind, mach oder stirb“, Lucie weiß ziemlich gut, dass genau diese Drohung hinter der Bitte der Mutter steckt, ihr Zimmer für den neuen Freund zu räumen. Für Michi, den Softie, der sie nervt, und den sie verabscheut, weil er sich in ihr Leben einmischt. Darum will sie wegziehen nach Berlin, zu Bernie, Exfreundin der Mutter. Auf der Suche nach dem nötigen Geld findet sie das Angebot als Hundesitter. Ein seltsamer alter Mann öffnet ihr die Tür, der in einer eigenen Welt zu leben scheint und einen Ghostwriter für sein Kochbuch sucht. Doch was ist Irrsinn und was Normalität in Dita Zipfels Teeniegeschichte „Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte“? Auf furiose Weise verbinden sich die Gefühlen, Gedanken und Handlungen einer Dreizehnjährigen mit den wirren Ideen eines alten Mannes – für ihn sind die Zutaten seiner Gemüserezepte Organe mythischer Tiere. Lucies blühende Fantasie, verbunden mit einer gnadenlos kritischen, „anthropologischen“ Beobachtungsgabe, deren Ergebnisse als Zeichnungen und Tabellen in den Text integriert sind, wird durch die Aktionen mit dem alten Mann zu einer Auseinandersetzung mit der Wahrheit, die anscheinend unser Leben bestimmt. In einer ironisch direkten Sprache spürt die Icherzählerin dieser Frage in vielen Facetten nach.
BUD
Dita Zipfel: Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte. Mit Illustrationen von Ran Flygenring. Hanser Verlag, München 2019. 190 Seiten, 15 Euro.
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"Für dieses facettenreiche und innovative Buchrezept nehme man: einen skurrilen Plot, eine freche und unverblümte Sprache, ein starkes Figurenensemble, eine große Portion Humor und zu guter Letzt verblüffend zutreffende Illustrationen! Dita Zipfels originelle Geschichte und Wortwitz passen ausgezeichnet zu Rán Flygenrings geistreichen Illustrationen. Die Lektüre lädt ein zum Nachdenken über scheinbare Verrücktheiten und Anderssein, ganz ohne moralischen Zeigefinger, dafür aber mit humorvoller Gelassenheit." Aus der Jurybegründung der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, 16.10.2020
"Herrlich ironisch und in einer sehr direkten Sprache ... Ein unkonventionelles Buch, das um die Frage 'Was ist Wahrheit?' kreist. Großartig illustriert." Anke Jahns, NDR 1 Radio MV Kultur, 17.04.2020
"Was ist Irrsinn und was Normalität? ... Auf furiose Weise verbinden sich die Gefühle, Gedanken und Handlungen einer Dreizehnjährigen mit den wirren Ideen eines alten Mannes." Roswitha Budeus-Budde, Süddeutsche Zeitung, 27.02.2020
"Dita Zipfels Jugendroman platzt vor absurder Ideen aus allen Nähten. Die Autorin erzählt sprachlich absolut lebendig und reißt temporeich viele lebensnahe Themen an. Rán Flygenrings Zeichnungen geben der total schrägen Geschichte um Lucie und einen seltsamen, alten Herren eine weitere Dimension." Karin Hahn, MDR Kultur, 23.12.2019
"Eine krachige und mit ebenso viel Wumms illustrierte Geschichte übers Erwachsenwerden." Katrin Hörnlein, Die Zeit, 05.12.19
"Dieser Roman ist ein Erlebnis. ... Ein herrlich verrücktes Buch für alle, die bereit für etwas Wahnsinn sind - genial illustriert von der Isländerin Rán Flygenring, deren Zeichnungen der Geschichte immer wieder eine weitere Dimension geben." Katharina Mahrenholtz, NDR, 27.09.19
"Herrlich ironisch und in einer sehr direkten Sprache ... Ein unkonventionelles Buch, das um die Frage 'Was ist Wahrheit?' kreist. Großartig illustriert." Anke Jahns, NDR 1 Radio MV Kultur, 17.04.2020
"Was ist Irrsinn und was Normalität? ... Auf furiose Weise verbinden sich die Gefühle, Gedanken und Handlungen einer Dreizehnjährigen mit den wirren Ideen eines alten Mannes." Roswitha Budeus-Budde, Süddeutsche Zeitung, 27.02.2020
"Dita Zipfels Jugendroman platzt vor absurder Ideen aus allen Nähten. Die Autorin erzählt sprachlich absolut lebendig und reißt temporeich viele lebensnahe Themen an. Rán Flygenrings Zeichnungen geben der total schrägen Geschichte um Lucie und einen seltsamen, alten Herren eine weitere Dimension." Karin Hahn, MDR Kultur, 23.12.2019
"Eine krachige und mit ebenso viel Wumms illustrierte Geschichte übers Erwachsenwerden." Katrin Hörnlein, Die Zeit, 05.12.19
"Dieser Roman ist ein Erlebnis. ... Ein herrlich verrücktes Buch für alle, die bereit für etwas Wahnsinn sind - genial illustriert von der Isländerin Rán Flygenring, deren Zeichnungen der Geschichte immer wieder eine weitere Dimension geben." Katharina Mahrenholtz, NDR, 27.09.19