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Was zunächst als Familiengeschichte aus dem Patchworkland daherkommt, erhält bald eine weitere Dimension: Wenn in Kirsten Boies Buch "Wieder Nix!" ein seltsames Wesen aus der Ostsee erscheint und alles durcheinanderwirbelt, treten die geplante Hochzeit des Vaters und das ins Haus stehende Baby in den Hintergrund. Gelegentlich mag man sich wünschen, die Autorin wäre in ihrer netten Geschichte ohne den nervtötenden Besucher vom Meeresgrund ausgekommen. Zugegeben: Seine Reime sind lustig, und auch die Aufregungen, die er im beschaulichen Städtchen verursacht, können Kinder in ihren Bann ziehen. Aber zu häufig wird auf die Geschehnisse des Vorgängerbands "Verflixt - ein Nix!" verwiesen, in dem der Nix sein Debüt hatte, so dass man sich des Gefühls nicht erwehren kann, hier den zweiten Aufguss einer guten Geschichte zu erleben. Daran mag es auch liegen, dass der Nix, dessen freundlichste Seite zutage tritt, wenn er zu essen bekommen hat, im Grunde fremd bleibt. Da wirken dann die Bemühungen der Autorin, ihn durch ständiges Sich-Verlieben selbst liebenswerter zu machen, leider genauso: bemüht. Trotz alledem folgt man den Versuchen des Erzählers Jonathan, die Nix-Affäre aus der Welt zu schaffen, gern. Wie sich Vaters Freundin Hilary, einmal des sonst meist unsichtbaren Nix ansichtig geworden, mit Jonathan verbündet gegen den Vater, der der Realistenfraktion angehört und die Existenz des Wassermanns schlicht leugnet, das zu lesen wird Kinder freuen. (Kirsten Boie: "Wieder Nix!" Oetinger Verlag, Hamburg 2007. 157 S., geb., 12,- [Euro]. Ab 8 J.) jahr
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