Ein großes Abenteuer das ist die Finnlandreise, die ihre Mutter im Winter mit den Brüdern Tom und Johnny unternimmt. mit ihnen unternimmt. Um für ein paar Tage dem Ärger mit der Stieftochter zu entgehen, hat sie kurzentschlossen eine Husky-Tour durch die finnische Wildnis gebucht. Und tatsächlich haben die Brüder in der weißen Weite und mit den Schlittenhunden einen ungeheuren Spaß. Doch dann passiert das Undenkbare: Ihre Mutter geht im Schnee verloren. Viel zu schnell geben die Schlittenführer die Suche auf, nicht aber Tom und Johnny: Mit Hilfe der Huskys begeben sie sich allein auf die Suche.
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Das ungleiche Sprecherduo Weigert/Giebeler liefert einen interessanten und hörenswerten Rahmen zu dieser spannenden Geschichte über das Erwachsenwerden. Vor allem Haupterzähler Weigert nutzt seine große Sprechzeit, um den grimmigen Mascha Kalle, den nervigen Tourführer Aki oder die beiden trotzigen Brüder verspielt in Szene zu setzen. Giebeler, die mit der daheim gebliebenen Stiefschwester quasi die Stellung in der Zivilisation hält, macht aus ihrem begrenzten Zeitrahmen einiges.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.06.2011Ruf und Verheißung
Das Hörbuch zu Roddy Doyles Jugendroman „Wildnis“
Wildnis! Wildnis!“, schreien Johnny und Tom, und schon setzt sich ihr Hundeschlitten, angeführt vom schweigsamen Hünen Kalle, in Bewegung. Vor den zwölf und zehn Jahre alten Brüdern liegt die funkelnde Schneelandschaft Lapplands, liegt das Abenteuer. Gemeinsam mit ihrer Mutter Sandra befinden sich die beiden auf Wintersafari. Die Idee stammte von ihr, mal raus aus Dublin, andere Luft schnuppern. Der wahre Grund jedoch ist ein anderer. Zuhause wartet der Vater nach jahrzehntelangem Schweigen auf den Besuch seiner ersten Ehefrau Rosemary. Und mit ihm die gemeinsame Tochter Gráinne. Die ist mittlerweile 18 Jahre alt und macht als Punkfan schwer einen auf null Bock. An ihre Mutter kann sie sich nur dunkel erinnern – eines Tages, da war sie noch ein kleines Mädchen, war sie einfach weg.
Wildnis heißt der vielgelobte Jugendroman des renommierten irischen Schriftstellers und Booker-Prize-Trägers Roddy Doyle, der, kaum dass er im vergangenen Jahr als Buch erschienen ist, sogleich auch in einer Hörbuchfassung vorliegt. Wildnis, das ist Ruf und Verheißung zugleich, und in der Tat haben Johnny und Tom im hohen Norden die bislang größte Bewährungsprobe ihres Lebens zu bestehen. Bei einem der Ausflüge verschwindet Sandra im dichten Schneegestöber, und es sind die Jungs, die ihre Mutter vor dem sicheren Tod retten – „Wildnis, Wildnis“, ihr Jubelgeschrei, ihr Erkennungszeichen spielt dabei eine entscheidende Rolle. So ein Erlebnis schweißt zusammen, macht aus Kindern über Nacht junge Erwachsene. Wildnis, das bezieht sich im parallel geführten Handlungsstrang aber auch auf die schwierige Annäherung von Gráinne und Rosemary. Letztlich ist Roddy Doyles Buch eines über das heute selbstverständlich gewordene Abenteuer Patchwork-Familie, symbolhaft dargestellt an den plötzlich verschwindenden Müttern: Die Spur Rosemarys verliert sich in New York, die Sandras in der Weite Lapplands.
Jacob Weigert und Isabell Giebeler lesen, der eine die Lappland-, die andere die Dublin-Geschichte. Beide sind junge Schauspieler. Doch während Weigert seinen Part durch die Wahl unterschiedlicher Stimmlagen spannend gestaltet, vermisst man dies bei Giebeler. Ihre Rosemary und ihre Gráinne klingen allzu ähnlich. Die gequetschte Klangfarbe passt zu einem pubertierenden Mädchen, nicht aber zu einer erwachsenen Frau. Hier wäre die Regie von Sabine Hildebrandt, Jens Kronbügel und Jens Kunze gefordert gewesen.
Dass sie fehlt, ist leider symptomatisch für den immer weiter wachsenden Hörbuchmarkt. Dieser produziert in einer Geschwindigkeit, bei der manchmal Sorgfalt und der ein oder andere Regieeinfall jenseits des puren Einlesens auf der Strecke bleiben. (ab 12 Jahre) FLORIAN WELLE
RODDY DOYLE: Wildnis. Gelesen von Jacob Weigert und Isabell Giebeler. Aus dem Englischen von Andreas Steinhöfel. 3 CDs. Länge ca. 231 Minuten. Goya libre. Hamburg 2010, 16,99 Euro.
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Das Hörbuch zu Roddy Doyles Jugendroman „Wildnis“
Wildnis! Wildnis!“, schreien Johnny und Tom, und schon setzt sich ihr Hundeschlitten, angeführt vom schweigsamen Hünen Kalle, in Bewegung. Vor den zwölf und zehn Jahre alten Brüdern liegt die funkelnde Schneelandschaft Lapplands, liegt das Abenteuer. Gemeinsam mit ihrer Mutter Sandra befinden sich die beiden auf Wintersafari. Die Idee stammte von ihr, mal raus aus Dublin, andere Luft schnuppern. Der wahre Grund jedoch ist ein anderer. Zuhause wartet der Vater nach jahrzehntelangem Schweigen auf den Besuch seiner ersten Ehefrau Rosemary. Und mit ihm die gemeinsame Tochter Gráinne. Die ist mittlerweile 18 Jahre alt und macht als Punkfan schwer einen auf null Bock. An ihre Mutter kann sie sich nur dunkel erinnern – eines Tages, da war sie noch ein kleines Mädchen, war sie einfach weg.
Wildnis heißt der vielgelobte Jugendroman des renommierten irischen Schriftstellers und Booker-Prize-Trägers Roddy Doyle, der, kaum dass er im vergangenen Jahr als Buch erschienen ist, sogleich auch in einer Hörbuchfassung vorliegt. Wildnis, das ist Ruf und Verheißung zugleich, und in der Tat haben Johnny und Tom im hohen Norden die bislang größte Bewährungsprobe ihres Lebens zu bestehen. Bei einem der Ausflüge verschwindet Sandra im dichten Schneegestöber, und es sind die Jungs, die ihre Mutter vor dem sicheren Tod retten – „Wildnis, Wildnis“, ihr Jubelgeschrei, ihr Erkennungszeichen spielt dabei eine entscheidende Rolle. So ein Erlebnis schweißt zusammen, macht aus Kindern über Nacht junge Erwachsene. Wildnis, das bezieht sich im parallel geführten Handlungsstrang aber auch auf die schwierige Annäherung von Gráinne und Rosemary. Letztlich ist Roddy Doyles Buch eines über das heute selbstverständlich gewordene Abenteuer Patchwork-Familie, symbolhaft dargestellt an den plötzlich verschwindenden Müttern: Die Spur Rosemarys verliert sich in New York, die Sandras in der Weite Lapplands.
Jacob Weigert und Isabell Giebeler lesen, der eine die Lappland-, die andere die Dublin-Geschichte. Beide sind junge Schauspieler. Doch während Weigert seinen Part durch die Wahl unterschiedlicher Stimmlagen spannend gestaltet, vermisst man dies bei Giebeler. Ihre Rosemary und ihre Gráinne klingen allzu ähnlich. Die gequetschte Klangfarbe passt zu einem pubertierenden Mädchen, nicht aber zu einer erwachsenen Frau. Hier wäre die Regie von Sabine Hildebrandt, Jens Kronbügel und Jens Kunze gefordert gewesen.
Dass sie fehlt, ist leider symptomatisch für den immer weiter wachsenden Hörbuchmarkt. Dieser produziert in einer Geschwindigkeit, bei der manchmal Sorgfalt und der ein oder andere Regieeinfall jenseits des puren Einlesens auf der Strecke bleiben. (ab 12 Jahre) FLORIAN WELLE
RODDY DOYLE: Wildnis. Gelesen von Jacob Weigert und Isabell Giebeler. Aus dem Englischen von Andreas Steinhöfel. 3 CDs. Länge ca. 231 Minuten. Goya libre. Hamburg 2010, 16,99 Euro.
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"Eine eiskalte Geschichte über Mut, Ausdauer und Vertrauen, die nun endlich als Taschenbuch zu haben ist." Geolino extra