Persönlich
Eher zufällig kommt William Wisting zu einem Erdrutschunglück, wo er sich um erste Hilfestellungen kümmert. Am nächsten Tag steht fest: alle Bewohner konnten geborgen werden, Verletzte werden im Krankenhaus versorgt. Aber dann kommt die große Überraschung: bei den Sicherungs- und
Aufräumarbeiten wird eine Leiche gefunden, die nicht direkt mit dem Hangrutsch in Zusammenhang steht,…mehrPersönlich
Eher zufällig kommt William Wisting zu einem Erdrutschunglück, wo er sich um erste Hilfestellungen kümmert. Am nächsten Tag steht fest: alle Bewohner konnten geborgen werden, Verletzte werden im Krankenhaus versorgt. Aber dann kommt die große Überraschung: bei den Sicherungs- und Aufräumarbeiten wird eine Leiche gefunden, die nicht direkt mit dem Hangrutsch in Zusammenhang steht, denn Wisting entdeckt ein Schussloch am Opfer.
Zerstörte Häuser, verängstigte Menschen – ganz anders als üblich beginnt dieser Krimi mit einem Unglück, der Kriminalfall taucht erst später auf. Das Ganze ist dadurch aber um nichts weniger spannend, im Gegenteil, durch eine ganz persönliche Verstrickung Wistings in die Angelegenheit wird die Dramatik eher noch gesteigert. Der ansonsten sehr besonnene und klug agierende Kommissar steckt diesmal in einer Zwickmühle, ob seine Art der Problemlösung die richtige ist? Wer William Wisting bereits kennt, wird sich über dieses Wiedersehen freuen, das natürlich auch seine Tochter Line und seine Enkelin Amalie mit einschließt. Wisting als Ermittler und gleichzeitig als fürsorglichen Vater und Opa zu begleiten, bietet eine sehr schöne Sicht auf dessen Persönlichkeit und untermalt die Polizeiarbeit auf sehr angenehme Weise. Dazu kommt der wunderbar flüssige Schreibstil Jørn Lier Horsts, der den Leser von Anfang an mitnimmt und durchwegs fesselt bis zum gekonnt herbeigeführten Ende.
Realistische Szenen, gut vorstellbare Figuren, eine durchdachte Handlung – alles, was man von einem guten Krimi erwarten darf, bietet auch dieser spezielle Fall von „Wisting“. Ich habe mich bestens unterhalten und empfehle den „ungewollten Verrat“ daher sehr gerne weiter.